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Trekcast

#065 – Klingonisch für Fortgeschrittene

Die Klingonen und Discovery: Dies ist einerseits ein Reizthema. Andererseits beweisen die Macher der neuen Star Trek-Serie eine große Liebe zum Detail, was die klingonische Sprache angeht. Wer kann das besser beurteilen als Klingonischlehrer Lieven L. Litaer. Im Gespräch mit dem Trekcast spricht er unter anderem über seine Meinung zu den Klingonen in der neuen Serie und seine jüngsten Projekte.

Außerdem: Tarantino und der nächste Star Trek-Film, Zuschriften und mehr.

Links zur Sendung

Hörerlinks

21 Antworten auf „#065 – Klingonisch für Fortgeschrittene“

Liebes Trek-Cast-Team!
Ich muss heute Lob und Tadel an euch verteilen.

Lob, dass ihr immer sehr spannende, lustige und inhaltlich im Kernthema kompetente Sendungen macht, die es noch dazu auch immer wieder schaffen, über den Tellerrand hinauszublicken.

Nachdem ich ja selbst ein leidenschaftlicher Aktivist und Online-Trainer für Kompetenzen und Privatsphäre-Schutz im Internet bin, haben mir eure kritischen Ansichten zur Abschaffung der Netzneutralität aus der Seele gesprochen!

Kritik – und die zum wiederholten Mal – muss ich aber an der (zumindest bisherigen) Nicht-Thematisierung von aktuellen Star-Trek-Jubiläen üben.
Am 28. September 2017 ist ja die Next-Generation 30 Jahre alt geworden. Dazu kein Muh oder Mäh von euch.
Und amb 03. Jänner 2018 steht ja das nächste, große Star-Trek-Jubiläum vor der Tür, dann wird Deep Space Nine 25 Jahre alt.

Nachdem das per E-Mail nicht anzukommen scheint, so versuche ich es einmal hier.

Hm. Muss ich jetzt wirklich schreiben, welche Gründe es für eine Star-Trek-Fan-Seite gibt, große Star-Trek-Jubiläen zu begehen gibt? Offensichtlich ja:

Öffentliche Aufmerksamkeit auf eine großartige Serie zu lenken, bei eingefleischten Fans nostalgische Gefühle auslösen, bei „eingeschlafenen“ Fans die Begeisterung für Star Trek wieder auffrischen, neue Fans zu gewinnen.

Das wäre doch schon im Sinne der Sache – oder für dich nicht?

Zunächst mal völlig ohne eigene Bewertung in der Sache:

Mich deucht, unter den Höhrern eines Star-Trek-Podcast ist von diesen vier Gründen allenfalls eines möglicherweise zutreffend: „Bei eingefleischten Fans nostalgische Gefühle auslösen“. Bei den anderen drei Gesichtspunkten scheinst Du mir die Wirkmacht dieser sympathischen kleinen Sendereihe ein Stückchen zu überschätzen. Bei aller Liebe.

Und um dann doch eine persönliche Bewertung abzugeben: Bei mir löst das keine nostalgischen Gefühle aus. Allenfalls macht es vielleicht das Verstreichen von Zeit bewusst. Wie die Tatsache, Die Hard 3 (in Worten: Drei!) ist demnächst 23 Jahre alt, sowas. Sonst macht das mit mir nichts.

Es ist mir aber auch egal. Meinetwegen kann sowas erwähnt werden oder nicht, es ist mir einerlei. Ich sage das nur der Vollständigkeit halber und falls hier mal jemand durchzählen sollte.

Ich kann natürlich nicht für die anderen sprechen, aber ich finde solche Jubiläen ziemlich dröge. 50 Jahre Star Trek, okay, das war schon was. Aber ich fände es ziemlich langweilig, jede Ausgabe zu verlesen, was vor so-und-so-viel Jahren im TV gelaufen ist. Zumal die US-Premiere ja oft Jahre vor der deutschen Premiere lag, welches Jubiläum will man also feiern? Oder vorsichtshalber alle? Und ist alleine die Erstausstrahlung relevant, oder eher der Drehbeginn? Oder das Datum des ersten Drehbuchentwurfs?

Also wenn es nach mir geht, dann wirst du diesen Kritikpunkt vermutlich noch lange haben. 😉

Die Debatte auf eine Einzel-Episoden-Ebene und verschiedene „Datums-Möglichkeiten“ zu lenken finde ich schon etwas schräg.
Dass eine solche Verzettelung nicht sinnvoll ist, da haben wir völligen Konsens, das war aber überhaupt nicht mein Punkt.

Mir geht es darum, große Jubiläen zu begehen. Und das sind im Falle der ST-Serien immer die runden Jubiläen (10, 20, 30) sowie 25 und 75.
Und bezüglich des Datums dieser Jubiläen gibt es einen breiten Konsens, dass die US-Erstausstrahlung gefeiert wird. Bei TNG z.B. der 28. September 1987.
Dieser Konsens wird von offizieller Studio-Seite, von zahlreichen Medien und natürlich von vielen Fan-Gruppen/Organisationen und Einzelpersonen getragen.

Weiters halte ich es ebenfalls nicht für sinnvoll, auch für alle große Jubiläen eigene Sendungen zu machen, eine Meldung sollte sie allerdings schon wert sein.
Denn auch wenn es natürlich zulässig ist, diese nicht zu begehen, so würde ich das einem Star-Trek-Portal eine kontraproduktiven Effekt haben. Es gibt gute Gründe dafür, auf die ich weiter unten noch eingehe.

Ich bleibe aber auch jetzt bei meinem Lob für euch, aktuell v.a. wegen eurer Position zur Netzneutralität 🙂

Vielen Dank für ein spannendes Trekcastjahr 2017. Auch dieses Jahr konntet ihr mich mit euren abwechungsreichen und spannenden Podcasts immer blendend unterhalten. Ich freue mich auf viele weitere erstklassige Trekcasts im Jahr 2018!

Viele Grüße und einen guten Rutsch,
Tasmanius

Hallo Trekcast, erstmal ein Danke für die tolle arbeit die ihr hier abliefert. Höre euch seit ca. 1/2 Jahr und melde mich hiermit zum ersten mal in den Kommentaren da ich euch auf eine tolle Sendung hinweisen muss (nein nicht Orwell). In der Serie Black Mirror gab es eine wirklich sehr gelungene Star Trek Hommage in der Folge 1 Staffel 4. Die Folge ist ein muss für jeden Fan und da BM ähnlich wie Outer Limits immer neue kleine abgeschlossene Geschichten erzählt kann man auch einfach einsteigen und genießen! Bin gespannt wie ihr es findet.
Macht weiter so, Liebe Grüße Stangi / Patrick

Dem kann ich nur zustimmen!
Solltet Ihr mal vorhaben, eine Folge über Star Trek-Parodoien, -Hommagen und -Satiren zu machen, darf zwar The Orville natürlich nicht fehlen (wie auch Galaxy Quest), in dem Fall würde ich aber momentan aber sehr viel mehr diese Dark Mirror-Folge als Aufhänger empfehlen. Die hat allein durch eine zweite Ebene schon sehr viel mehr zu bieten, und ich ist nicht nur eine Kopie-Hommage. Allein die Möglichkeiten, u.a. inhaltliche Parallelen zu diversen Holodeck-Thematiken zu ziehen, macht diese Folge schon interessant.
Und solltet Ihr das Thema nicht angehen wollen, wäre die Folge (wie die ganze Serie Black Mirror) trotzdem auf jeden Fall eine Seh-Empfehlung (nicht nur für Trekkies. 😉 )

Darüber hinaus finde ich es durchaus stringent von Euch, The Orville nicht besprechen zu wollen. Das IST nicht Star Trek (auch wenn es tatsächlich eine sehr gute Hommage an TNG ist), da kann es sich subjektiv anfühlen, wie es will. Letzten Endes entscheiden nicht die Gefühle der Zuschauer darüber, zu welchem Franchise etwas real gehört, sondern die Rechteinhaber, auch wenn das ernüchternd klingt. Das mag auch noch so mit dem Bauchgefühl vieler Fans in Konflikt stehen (und wir wissen alle, wie unangenehm bestimmend Fans zuweilen sein können), aber es ändert halt nun mal nichts daran.
Seth McFarlane war ja schließlich auch nicht so dumm, das „Star Trek – The Orville“ zu nennen. Der wäre (und zwar zu Recht) sofort verklagt worden, wenn er das getan hätte.

Eine Frage zu einem Detail, das Lieven gesagt hat: Klingonen hätten jedes Organ doppelt. Ich erinnere mich zwar auch wage, so etwas mal in einer der Serien gehört zu haben (war das in TNG bei Worfs Operation?), aber so ganz genau kann ich mich da nicht erinnern.
Ist das tatsächlich so? Wo kommt das her? Und haben deshalb die neuen Klingonen 2 Paar Nasenlöcher 😉 (durch die man offensichtlich sämtlich nicht atmen kann, der nasalen Aussprache der meisten neuen Klingonen zu urteilen 😀 )?

Hallo Liebes Trekcast-Team,

Ersteinmal wollte ich mich bei euch für ein tolles Trekcast-Jahr 2017 bei euch bedanken.

Bei dieser Folge (Klingonisch für Fortgeschrittene) habe ich eine Frage vermisst, die ich mir während der letzten Folge Star Trek: Discovery gestellt habe (Folge 9: In the Forest I Go).
Als Kol seine Ansprache hält, kurz bevor sich das Schiff der Toten enttarnt, ist sein letzter Satz: Dieser Krieg gehört uns!
Hier hätte ich ehrlich gesagt ein Qapla‘ erwartet. Überhaupt ist dieser eigentlich bekannteste Spruch der Klingonen soweit ich weiß noch kein einziges Mal in Star Trek: Discovery gefallen.
Es wäre schön gewesen Lievens Meinung dazu zu hören. Eure Meinung dazu würde mich natürlich auch interessieren 😉

Liebe Grüße

***Spoiler Discovery***
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Obligatorische Sparmeinung zu Discovery S01E10:

Ich habe erneut den vielen Buchstaben, die ich zu diesem Thema der hiesigen Kommentarspalte aufgenötigt habe, sehr wenig hinzuzufügen. Mir macht das Spaß. Viel Spaß. Aber ich kann auch jeden verstehen, dem es nicht so geht.

Die ganze Nummer mit Tyler irritiert mich sehr, aber das muss ja nicht zwingend etwas schlechtes sein.

Dann das Erschrecken über den Tod von Culber. Die Serie hat ja schon nachgewiesen, auch mit zentralen Charakteren wenig Federlesen zu machen. Trotzdem war ich überrascht. Wobei man anmerken darf, dass sich Culber allerdings auch maximal dämlich anstellt. „Hey, ich habe gerade raus gefunden, dass Du von einer maximal feindlichen Macht auf unfassbar aufwändige und subtile Weise komplett verändert wurdest. Ach, und diese Mission, von der Du mir mitgeteilt hast, an ihr gegen jeden medizinischen Befund unbedingt teilnehmen zu wollen? Nope, biste nicht dabei. Und das erzähle ich Dir hier unter vier Augen, weil das ist in solchen Fällen die offensichtlich sinnvolle Vorgehensweise.“ Klar. Gibt es in der Zukunft den Darwin Award noch? Davon unabhängig frage ich mich schon, wieso ein Schiff, dass beurteilen kann, ob in irgendwelchen Trümmern Lebenszeichen vorhanden sind und dass jedes Crewmitglied an Bord orten kann, sich nicht daran stört, wenn die Lebenszeichen eines dieser Crewmitglieder plötzlich verschwinden. Aber gut.

Ansonsten bin ich – anders als Ihr, glaube ich(?) – grundsätzlich kein Freund von Folgen in Spiegel-Universen. Ja, okay, da sind in der Vergangenheit teilweise ganz nette Folgen bei rumgekommen. Aber irgendwie erscheint mir das immer ein Produkt immenser Denkfaulheit bei der Ploterstellung zu sein. Ich gehe in solche Szenarien zunächst mit der Grundeinstellung hinein, mich verarscht zu fühlen. Eine 7,8 von 10 auf der „Alles nur geträumt“-Skala. Und davon abgesehen ist es – mit Verlaub – einfach hanebüchener Schwachsinn. Sollte ich jedenfalls jemals in einem Spiegel-Universum auf einen Bizarro-Sternburg treffen, der die Frau gerne am Herd sieht und sich den Usernamen „Beck’s Gold“ gegeben hat, dann möchte ich ihm bitte einfach eine langen.

Hier jedoch hat mir das irgendwann dann doch ganz gut gefallen. Weil ziemlich stark mit den psychologischen Komponenten gespielt wurde. Und ich bin vielleicht ein einfach gestrickter Mensch, aber mir hat diese ganze Verwandlungs-Kiste sehr viel Freude bereitet. Sie hat mich daran erinnert, wie wahnsinnig ich die grandiose BBC-Serie „Hustle“ vermisse. Auf deutsch „Hustle – Unehrlich währt am längsten“. Was für eine unfassbar tolle Serie. Aber das nur am Rande.

Womit wir zum Elefanten im Raum kommen:

HAHAHAHA!

Entschuldigt bitte den emotionalen Ausbruch. Aber ich liege innerlich immer noch vor Lachen auf der Auslegeware. Die Terraner, ein faschistoides Regime von Menschen, angetrieben allein von purem Fremdenhass auf alle anderen Spezies. Gnihihi. Äußerlich eine große Fresse. Innerlich aber voller Angst, weil sie alles und jeden pauschal und unreflektiert als innere oder äußere Bedrohung wahrnehmen. Kicher. Bei denen es daher zum Alltag gehört, sich permanent gegen die ausschließlich und immer durch Gewalt auftretenden Gegner aus den eigenen Reihen durchsetzen zu müssen. Gegen die auch nur Gewalt hilft. Wie geil. Und gegen die sich – trotz aller riesigen Differenzen – sämtliche anderen Spezies in einem verzweifelten Kampf um Selbstbestimmung vereinigt haben. Nun, das kommt vor.

Ich gehe jetzt nicht davon aus, dass dieser Plot-Teil erst so spät geschrieben wurde. Ich empfinde trotzdem große Freude an der Vorstellung, er wurde als Reaktion auf die Anfeindungen der ersten Folgen aus dem Lager der Schlechtmenschen entwickelt. „Ihr glaubt, eine starke schwarze, weibliche Hauptperson sei ein perfider Angriff auf Trump und das gute alte Amerika? Hold my beer.“

Jetzt, und genau jetzt dürfen all die Trump-Freunde, Schlechtmenschen und Schnullernazis hervortreten und ihre berechtigte Empörung darüber äußern, dass sie in einem Unterhaltungsprogramm erbarmungslos vorgeführt wurden. Und ihre völlig zutreffende Sorge äußern, wie schlimm das vielleicht alles die Jugend verderbe und so. Ich bin sehr gespannt, ob das passiert. Denn dann müssten sie ja zugeben, sich in diesem Bild wieder zu erkennen. Was die Schnullernazis bekanntlich eher ungern tun. Sind ja schließlich alles nur besorgte Bürger aus der Mitte der Gesellschaft und so.

Wie gesagt, ich komme aus dem Lachen nicht mehr raus. Der Kuss zweier Männer fällt da schon fast nicht mehr ins Gewicht. Obwohl auch dies zweifellos entsprechende Reaktionen triggern wird.

Und bei der Gelegenheit neben dem heißen Dank für die vielen, vielen uns allen geschenkten Stunden an Podcast nochmal ein besonderer Dank für die zeitnahe Betreuung und Freischaltung unserer Herumnörgeleien in dieser sehr angenehmen Kommentarspalte.

Sowie mal außer der Reihe ein Dank an all die anderen Gäste dieser Kommentarspalte, die sie zu so einem in weiten Teilen sehr angenehmen Ort machen. Nette Leute ziehen größtenteils nette Leute an. Verblüffend.

btw: Ich persönlich habe ganz gute Erfahrungen damit gemacht, auf diesen ganzen Freischaltungs-Wahnsinn zu verzichten, mindestens alle drei Tage rüberzuschauen und halt ggfs, mal was wegzulöschen (kommt aber auch selten vor). Ich finde das für alle Beteiligten entspannter. Aber ich kann natürlich nicht beurteilen, ob dies Euren eigenen Erfahrungen oder Eurem persönlichen Nutzerverhalten entspricht. Nur mal so als 1-Personen-Statistik.

Hallo!

auch wenn ich jetzt möglicherweise die Kirche ins Dorf trage:
Ich schlage Euch vor, den Synchronsprecher Benjamin Stöwe, der, wie allgemein bekannt sein dürfte, die deutsche Stimme von DSC-Dr Culber mimt, in Euren Podcast einzuladen. Thematisch würde Mr ZDF-Wettermann perfekt in die Jahreszeit passen, der auch sonst in Sachen ST recht rührig ist. Ausserdem hattet Ihr, wenn ich mich recht entsinne, schon eine ganze Weile mehr keinen Synchronsprecher am Mircro.

A propos vermisste Gäste:
Larry Nemecek würde ich gerne mal wieder zusammen mit Euch quatschen hören. Vielleicht hat Mr Trek mal wieder Zeit für Euch, ein eigenes Projekt zu promoten und der eine oder andere von Euch mal wieder Lust, mit einem Gast engish zu babbeln…

Zum Schluss würde mich von alle Mitesenden mal Eure Meinung zu dem jüngst bei trekmovie bzw. The Wrap lancierten Gerücht lesen, VIACOM und CBS würden über eine (Re-)Fusionierung nachdenken, wodurch die aktuelle Trennung der Film- und TV-Spart des ST-Franchises obsolet werden würde!
Quelle: https://trekmovie.com/2018/01/12/report-viacom-and-cbs-considering-re-merging-deal-would-bring-star-trek-under-single-company/
Sollte ST zukünftig tatsächlich wieder unter der Ägide einer einzigen Firma weitergesponnen werden, habe ich die Befürchtung, dass der mir lieb und teuer gewordene utopische Grundgedanke zu Gunsten des Geschmacks eines Mainstreampublikums (Action und visuelle Bombastik) noch weiter in den Hintergrund gedrängt werde würde.

Die letzten zwei Folgen, 10 und 11 waren spannend, wenn auch etwas zu gewalttätig für star Trek. Die Folge von heute war absolut enttäuschend. Was soll das. Grausamkeit um der Grausamkeit willen? Des Schockeffekts wegen? Und das mit Lorca… Nein, das passt mir nicht, find ich nicht gut.

Liebes Team vom Trekcast,
erst einmal wieder ein Dankeschön für die unterhaltsame Folge mit Lieven Litaer. Ich war tatsächlich auch regelrecht schockiert, als ich hören musste, wie lange sein letzter Besuch in eurem Potcast zurückliegt. Ich hätte die vergangene Zeit auf maximal zwei Jahre geschätzt und wurde mir wieder einmal bewusst, wie lange ihr mich schon mit eurem Potcast beglückt – danke dafür!
Ladet doch wenn es geht ruhig wieder einmal einen Gast aus dem Bereich Synchron ein, da gibt es ja viele absolute Berühmtheiten. Vielleicht ist es an dieser Stelle erwähnenswert, dass, wie ich durch Zufall erfahren habe, eine dieser Berühmtheiten, nämlich Peter Groeger, die markante Stimme von Quark (darüber hinaus Theaterdarsteller und Sprecher in zahlreichen bekannten Hörspielreihen; sehr bekannt vor allem als Dr. Watson in fast hundert Sherlock Holmes-Produktionen) leider vor kurzem verstorben ist.

Die aktuellen Folgen rund um Discovery finde ich sehr spannend – interessant, dass die Serie bei euch im Gesamten eher positiv ankommt. Gönne auch jedem Star Trek-Fan nach so vielen Jahren ohne eine neue Serie den Spaß an den neuen Folgen sehr. Trotz der auch von euch geäußerten Kritik empfand ich den Beginn von Discovery auch durchaus sehr gelungen. Nach dem Anschauen der neuen Episoden jetzt im Januar kann ich meinen anfänglichen Optimismus der Serie gegenüber aber langsam nicht mehr aufrecht erhalten. Für mich ist das Ganze jetzt eigentlich nur noch Effekthascherei, das Wiederverwenden von längst dagewesenen Ideen, übertriebene Gewalt für den anscheinend notwendigen Schock-Moment und das immer weiter voranschreitende Steigern in immer unwahrscheinlichere und konstruiertere (und dabei wiederum schon fast vorhersehbare) Cliffhanger ohne Rücksicht auf die Charaktere, jegliche Serienstruktur oder Logik. Ich bin echt optimistisch an Discovery drangegangen, habe mich aber heute dabei erwischt, wie ich mir gesagt habe: Diesen Kram guckst du nicht weiter, jetzt wurden langsam alle Grenzen von dem überschritten, was Star Trek eigentlich immer positiv von anderen Serien unterschied. Ich bin mal gespannt, wie ihr den Fortgang der Serie bewerten werdet.
Schöne Grüße,
Antiqueradio

Sparmeinung zum Staffel-Finale:

Ich, ähm, hatte Spaß. Will ich nicht kleinreden. War unterhaltsam und interessant. Und natürlich in vielen Dingen handwerklich gut gemacht.

Und natürlich viel Liebe für den Fanservice, am Ende die TOS-Melodie einzuspielen.

Und dafür, alles mit viel Pathos auf die unveräußerlichen Werte der Föderation zu begründen. Super.

Aber …

Nunja …

Also jetzt mal unter uns. Das war schon, sehr, sehr am Ende irgendwie alle offenen Enden zusammen geklöppelt. Gerne auch gegen jede Konsistenz oder innere Logik.

Das war in so vielen Details in sich unsinnig, ich will das gar nicht einzeln aufdröseln.

Ich bin da auch gar nicht böse. Kann man schon mal so anbieten. Muss man aber mit dem Eindruck leben, als Autorenteam irgendwie selber überrascht worden zu sein, das man so lange on air blieb.

Machen wir uns nichts vor: Auch das ist irgendwie klassisches Star Trek.

Ob das 2018 so muss? Ich bezweifel es. Aber was soll’s. Wir haben ein mit pathetischen Fragezeichen versehenes Happy End und eine – unter dem Strich – tolle Staffel. Vielleicht bin ich kurz nach dem Abspann zu nachgiebig gestimmt. Aber ich verbleibe mit einer absolut positiven Grundstimmung.

Wenn ich mir ein Detail herausgreifen und einen Wunsch äußern dürfte: Ich würde mich freuen, wenn in einer zweiten Staffel der Cliffhanger am Ende nie wieder aufgegriffen würde. Höchstens so als kleine Anmerkung in einem Nebensatz, die deutlich macht: Dort begann irgendein random Abenteuer der Enterprise, die es einfach ihrer letztlichen Belanglosigkeit wegen weder in die Geschichte der Discovery noch der von TOS geschafft hatte. Das wäre für mich – gerade als Fanservice – eine grandiose, souveräne Übergabe des Staffelstabs. Und würde mich mit diesem – mit Verlaub – billigen Effekt nachträglich versöhnen.

Tja, die erste Staffel Discovery ist also geschafft. Hmm…

Ich bin wohl sicher nicht der Einzige, dessen Meinung dazu zwiespältig ist. Einige Episoden haben mir recht gut gefallen. Wenn ich mir aber dieses Forum so durchlese, stelle ich fest, das viele Leute sehr unterschiedliche Folgen mögen. Merkwürdig, aber vielleicht symptomatisch.

Die Pilotfolgen fand ich schwach. Die meisten weiteren Folgen der ersten Staffelhälfte interessierten mich durchaus. Mir gefiel, dass mehrdimensionale Charaktere eingeführt wurden, wie sie in eine Serie der heutigen Zeit absolut notwendig sind. Der Handlungsbogen war akzeptabel, wenn auch die Überraschungsmomente nicht gerade völlig unerwartet kamen.

Die zweite Staffelhälfte spielte mir viel zu lange im Spiegeluniversum. Das wäre ja ganz amüsant für eine Folge. Aber die dünne Handlung auf drei Folgen auszudehnen, erinnerte mich fatal an die J.J. Abrams-Filme. Nicht mein Ding!

Das Staffelfinale hat mir definitiv missfallen. Hier war die Handlung erst einmal extrem vorhersagbar. Wirklich angewidert hat mich jedoch die Auflösung. Mit Hilfe einer Massenvernichtungswaffe eine halbwegs willfähige Person zu ermächtigen, um die eigenen Interessen durchzusetzen, passt ja ausgezeichnet zu dem grandiosen „House of Cards“, aber sicher nicht zu Star Trek. Und diese Lösung wurde auch noch bis zum Exzess gefeiert.

Es ist also eine Menge Steigerungspotential für die nächste Staffel vorhanden. Vielleicht werden sogar noch die bisher quasi namenlosen Statisten auf der Brücke vorgestellt. Früher ging man selbst mit den totgeweihten Red Shirts respektvoller um. Warten wir’s ab.

P.S.: Um das Thema nicht komplett zu verfehlen: Euer 2. Klingonisch-Podcast war richtig gut!

Ich schätze Euer nächster Trekcast wird sich mit dem zweiten Teil von Disco auseinandersetzen. Ich bin schon sehr gespannt auf Eure Einschätzung.
Ich finde die Serie war vielversprechend gestartet und vermochte durchweg gut zu unterhalten. Im Detail gab es eine Reihe von netten Anspielungen an TOS, die häufig auch sehr gut funktioniert haben. Am Ende hatte ich aber den Eindruck, als habe dem Autorenteam die Zeit und damit ein Konzept gefehlt, den Plot gescheit aufzulösen und zu Ende zu erzählen.
Es wirkte etwas lieblos und schluderig zusammengerafft und hinterlässt somit einen etwas faden Beigeschmack. Grundsätzlich habe ich aber auch viel Potenzial gesehen und bin sehr gespannt wie man plant Disco fortzusetzen. Wünschenswert wären noch ein oder zwei weitere führende Charaktere, die Zentrierung auf Michael Burnham, war dann doch etwas ermüdend.

Hallo ihr 3 vom Trekcast!

Ich darf euch wieder einmal herzlich für die tolle Klingonisch-Episode danken. Sie war – wie könnte es auch anders sein – sehr unterhaltsam! Ich bedanke mich auch für eure ausführlichen Antworten auf meine Frage zur Aufhebung der Netzneutralität. Ich sehe es genauso wie ihr.

Nun zu Star Trek Discovery. Ich habe mir die 1. Staffel angesehen und zu jeder Episode ein paar Notizen gemacht. Es gibt einige Aspekte, die ich durchaus gelungen finde, v.a. in Bezug auf die Charaktere. Insgesamt jedoch überwiegen die negativen Eindrücke. Dies möchte ich hier kurz anhand der Story erläutern.

Krieg gegen die Klingonen:

Die Klingonen haben in der 1. Episode „Leuchtfeuer“ einen starken Auftritt. Ihr neues Design finde ich wider Erwarten gut und sogar „erfrischend“. Einige interessante Themen werden auch angesprochen, z.B. die Unterdrückung von Minderheiten (Voqs helle Hautfarbe). Der Konflikt zwischen Voq und Kol und Voqs Versuch, T’Kuvmas Nachfolge anzutreten, gefallen mir. Leider spielen die Klingonen nach der Folge „Algorithmus“ bis auf L’Rell fast keine Rolle mehr. Die letzte Episode und das Ende des Krieges, von dem wir bis auf die Schlacht am Doppelstern und ein paar Kämpfe nur wenig zu sehen bekamen, finde ich enttäuschend. Die Klingonen haben mit ihren eigenen Flotten die Sternenflotte doch schon so gut wie vernichtet, sie verfügen also über genug Soldaten, Kriegsschiffe, Ressourcen und Nachschub um ihr schlussendlich den Garaus zu machen. Warum sollte die Zerstörung ihres Heimatplaneten sie davon abhalten?

In „Leuchtfeuer“ erfahren wir, dass die Föderation seit 100 Jahren kaum Kontakt zu den Klingonen hatte. Im Staffelfinale, zu einem Zeitpunkt als sich die Sternenflotte noch im Krieg mit den Klingonen befindet, beamen die 3 Menschen Georgiou, Burnham, Tilly und der Halbklingone Tyler nach Quo’nos. Sie machen keine Anstalten sich zu verstecken oder zu verkleiden. Trotzdem werden sie von den Klingonen ignoriert. Das kapiere ich nicht! Warum lassen die Klingonen ihre Feinde auf dem Heimatplaneten herumlaufen?

L’Rell besitzt am Ende die Kontrolle über die Wasserstoffbombe und damit über das klingonische Reich. Warum führt sie den Krieg dann nicht weiter? Sie steht den Menschen bis zur letzten Episode feindselig und unversöhnlich gegenüber. L’Rell betonte, dass der Krieg durch nichts zu beenden sei. Warum beendet sie ihn dann doch, obwohl sie jetzt als neue Anführerin über die Klingonen herrscht? Ich verstehe nicht, warum aus dem Krieg kein staffelübergreifender Handlungsbogen gemacht wurde. Das war doch bei DS9, meiner Lieblingsserie im Star Trek-Universum, auch so und brachte mich dazu, mir die Serie anzusehen. Stattdessen wird der Krieg als Handlungsbogen mehr schlecht als recht zusammengeflickt. Das hat mich geärgert!

Myzel-Netzwerk und transluzierender Sporenantrieb:

Damit habe ich einige Probleme. Zunächst werden das Netzwerk, der Antrieb und die Forschung daran als eine Art von Geheimwissenschaft dargestellt, die nur wenigen befugten Personen zugänglich ist. Allerdings wird das Netzwerk danach als ein Phänomen beschrieben, welches das gesamte Universum und sogar alle parallelen Universen durchzieht. Darin sehe ich einen Widerspruch: Wenn das Myzel-Netzwerk überall (was in diesem Fall bedeutet: WIRKLICH ÜBERALL!) vorhanden ist, wie kann man seine Existenz dann geheim halten? Die Klingonen verfügen über eine Tarntechnologie, mit der sie die Sternenflotte an den Rand der Niederlage bringen. Darum gehe ich davon aus, dass sie technologisch ähnlich weit fortgeschritten sind wie die Föderation/Sternenflotte. Warum arbeiten nicht auch andere Spezies wie z.B. die Klingonen an ihrem eigenen transluzierenden Sporenantrieb? In Star Trek wurde die Entwicklung des Warpantriebs immer als eine Art Indikator für die technologische Entwicklungsstufe einer Zivilisation beschrieben. Mir kam das oft wie ein Automatismus vor: Jede fortgeschrittene Zivilisation entwickelt zwangsläufig früher oder später den Warpantrieb. Müsste es beim Sporenantrieb nicht ähnlich sein?

Die nächste Frage, die ich mir beim Myzel-Netzwerk stelle, ist: Wie ist dieses Netzwerk eigentlich entstanden? Stamets, Burnham und einige andere Charaktere sind Wissenschaftler. So wie ich die Wissenschaften und speziell die Naturwissenschaften verstehe, geht es immer darum, den „Dingen auf den Grund zu gehen“, d.h.: sie möchten herausfinden, wie ein bestimmter Zusammenhang, ein Phänomen oder ähnliches entstanden ist. Nur wenn man den Ursprung einer Sache begreift, kann man sie auch praktisch anwenden. Eine Analogie aus der Realität ist der Elektromagnetismus: Erst durch seine Erforschung wurde es möglich, die Elektrizität technisch nutzbar zu machen, was zur Entwicklung von elektrischen Schaltungen, Generatoren, Elektronik, Computern usw. führte. In DSC wird der Ursprung des Myzel-Netzwerkes aber überhaupt nicht diskutiert. Es existiert einfach und kann zum Antrieb von Raumschiffen genutzt werden, Punkt!
Aus der Tatsache, dass dieses Netzwerk das gesamte Multiversum durchzieht, schließe ich, dass seine Existenz und seine Entstehung auch nur durch das Multiversum erklärt werden können. Wie haben die Charaktere so viele Erkenntnisse über das Myzel-Netzwerk erhalten? Sie wissen, dass es sich aus Pilzsporen zusammensetzt und das Multiversum wie ein Netz durchwirkt, sie züchten die Pilzsporen im Labor und können sie für ihr Antriebssystem nutzen. Stamets glaubt, dass er durch seine Forschung ein tieferes Verständnis des Uni- und Multiversums erlangen kann. Letztendlich benutzt Lorca den transzulierenden Sporenantrieb, um in sein Universum zurückzuspringen. Das war die ganze Zeit über sein Plan. Wie ist man zu all diesen Erkenntnissen gekommen?

Die Sternenflotte weiß, dass der Sporenantrieb kriegsentscheidend sein könnte. Dennoch betreibt nur eine sehr kleine Elite von Wissenschaftlern (diesen Eindruck hatte ich zumindest) die Erforschung des Myzel-Netzwerkes. Als Außenstehender erfährt man nicht mal, dass es dieses Netzwerk überhaupt gibt! Michael Burnham ist Wissenschaftlerin, die u.a. Teilchenphysik studiert hat. Trotzdem hat sie vom Myzel-Netzwerk keinen blassen Schimmer, bevor sie auf die Discovery kommt. Ich schätze mal, dass es an der Sternenflottenakademie keine Vorlesungen zum Thema „Myzel-Netzwerk“ gibt. Warum wird diese Forschung nicht einfach einer größeren Anzahl von Wissenschaftlern zugänglich gemacht, wenn sie für die Sternenflotte doch so wichtig ist? Warum wird das alles geheim gehalten? Fragen über Fragen, die unbeantwortet bleiben.

Das ganze Thema Myzel-Netzwerk und transluzierender Sporenantrieb kommt mir sehr „aus dem Hut gezaubert“ vor. Der Warpantrieb ist zwar auch nur ein theoretisches Gedankenmodell, er wird aber zumindest von Physikern ernsthaft diskutiert. Man kann darüber nachdenken und etwas daraus lernen, auch wenn es nicht realisierbar ist. Allein die Beschäftigung mit dem Thema liefert dem geneigten Trekkie interessante Einblicke in die Physik. Der Warpantrieb ist eben Science Fiction im besten Sinne: Eine Mischung aus Wissenschaft und Fiktion. Beim Myzel-Netzwerk und dem Sporenantrieb kann ich das nicht erkennen. Die Propheten und Pah-Geister in DS9 sind ein ähnliches Phänomen, mit dem sich die Autoren auf dünnes Eis begeben haben. Manche empfinden die Serie deswegen als zu mystisch. Ich fand es okay, weil Religion und Glaube in DS9 eine große Rolle spielen und sie mir nicht zuletzt auch darum insgesamt sehr gut gefällt. In der 1. Staffel von DSC wird das Thema Myzel-Netzwerk aber meiner Ansicht nach noch größer aufgebaut als die Propheten in DS9 und trotzdem wird so wenig dazu erklärt. Bis jetzt gefällt es mir jedenfalls nicht. Es kann natürlich sein, dass noch weitere Erkenntnisse dazu kommen. Ich hoffe zumindest, dass hier noch mehr Erläuterungen folgen.

Am Ende der Simulation, in der die Zerstörung des klingonischen Heimatplaneten Quo’nos gezeigt wird, steht auf dem Bildschirm nicht „END SIMULATION“, sondern „END SIMULTATION“. Das steht in großen, roten Lettern auf dem Bildschirm. Ich habe es zugegebenermaßen erst in einem Kommentar auf serienjunkies.de gelesen und danach selbst nochmal nachgesehen. Ja, es stimmt. Ich habe mich zuerst dadurch verwirren lassen, dass die Schrift spiegelverkehrt zu sehen ist. Wie viel Geld wurde in diese Serie gepumpt? Das Budget dürfte sich auf eine hohe Summe belaufen. Und trotzdem merkt niemand, dass dem Produktionsmitarbeiter ein Tippfehler unterlaufen ist? Also ehrlich, das ist wirklich komplett unverständlich! Diese Serie soll das neue Flaggschiff des Franchise „Star Trek“ sein?!

Das Zusammentreffen mit der Enterprise am Ende finde ich einerseits cool, einfach weil es die Enterprise ist! Bei mir hat der kleine Trick mit der Anzeige „17..“ auf dem Display auch funktioniert, ich wusste sofort, was jetzt kommen wird. Ich bin gespannt, wie DSC mit TOS „verheiratet“ werden wird. Das quietschbunte Design von TOS mit den Miniröcken für weibliche Crewmen wird man sicherlich nicht wiederherstellen. Andererseits befürchtete ich, dass mir hier die nächste Enttäuschung bevorsteht, wenn die Auflösung nicht meinen Erwartungen entspricht.

Am besten haben mir der Lorca-Arc und die Mirror Universe-Episoden gefallen, weil sie actionreich, düster und spannend sind. Den Rest fand ich ziemlich mau.

Ich vergebe 2 von 5 Punkten für die Story.

MFG WORF-Faktor

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