Kategorien
DSi News

Paramount und CBS verklagen Axanar

Paramount und CBS haben die Fanfilmproduktion „Star Trek: Axanar“ und ihren Produzenten Alec Peters wegen Urheberrechtsverstößen verklagt.

Klage gegen Axanar
Klage gegen Axanar

Paramount und CBS haben die Fanfilmproduktion „Star Trek: Axanar“ und ihren Produzenten Alec Peters wegen Urheberrechtsverstößen verklagt. Im Internet ist die 19-seitige Klageschrift abrufbar. Die Rechteeinhaber werfen Peters und seiner Firma vor, sich ohne Genehmigung des Namens Star Trek und vieler seiner bekannten Elemente zu bedienen, um einen professionellen Film zu produzieren.

Zwar ist „Star Trek: Axanar“ streng genommen ein Fanprojekt – allerdings eines, das längst den nicht-kommerziellen Rahmen verlassen hat: Über eine Crowdfunding-Kampagne bei Kickstarter wurde insgesamt über eine Million US-Dollar eingesammelt, um das Projekt zu realisieren. Es gibt zudem eine eigene Produktionsfirma, die Personal und Darsteller eingestellt hat, um das Projekt umzusetzen. Die Güte der Produktion lässt sich an einem Vorschaufilm namens „Prelude to Axanar“ ermessen, der unter anderem bei YouTube abrufbar ist.

Die Handlung von „Star Trek: Axanar“ spielt zeitlich vor der TOS-Ära und dreht sich um Garth of Izar und den Krieg zwischen Föderation und den Klingonen. Der Hauptfilm sollte ab Januar 2016 in die Produktion gehen. Peters und seinen Leuten ist es gelungen, auch einige Original-Darsteller aus Star Trek für die Rollen zu verpflichten.

Die Klage hat zum Ziel, das Projekt zu stoppen. Zudem geht es um Schadensersatz von bis zu 150.000 US-Dollar pro Verstoß – wobei unklar bleibt, um wie viele es dabei geht, da Axanar an sehr vielen Stellen Gebrauch von Elementen macht, die mit Star Trek verbunden werden. Es ist jedoch davon auszugehen, dass es in der Summe um mehrere Millionen US-Dollar gehen könnte.

Peters zeigt sich in einer ersten Stellungnahme enttäuscht. Er habe in der Vergangenheit viele Gespräche mit Offiziellen von Paramount und CBS geführt und wundere sich daher, dass nicht vorher jemand angerufen habe, bevor es zur Klage kam, schreibt er laut Trekmovie.com. In der Mitteilung betont er noch einmal, dass es sich um einen Fanfilm handele und dass er hoffe, dass sich doch noch eine gütliche Einigung finden lässt.

Update vom 21. Mai 2016:

Bei einem Fan Event für Star Trek Beyond am 20. Mai erklärten die Regisseure J.J. Abrams („Star Trek“, „Star Trek Into Darkness“) und Justin Lin („Star Trek Beyond“), dass CBS die Klage gegen Axanar in Kürze zurücknehmen werde. Justin Lin habe sich dafür eingesetzt, die Klage zurückzunehmen, weil dies kein angemessener Umgang mit den Star Trek-Fans sei. Der entsprechende Teil ist im folgenden Video etwa ab 3:20 zu sehen:

Auch der Ersteller der Unterschriftensammlung CBS: Support Axanar bei der Kampagnenplattform change.org bezieht sich auf das Video und meldet „Victory!“ („Sieg!“).

12 Antworten auf „Paramount und CBS verklagen Axanar“

Da geht mir doch gelinde gesagt echt der Hut hoch! Paramount setzt Enterprise ab wenn es gerade beginnt absolut spannend zu werden, und erdreistet sich danach auch noch mit Star Trek 11 zuzulassen, dass das über 40 Jahre mühevoll aufgebaute Herz von Star Trek durch ein schießwütiges Effekthaschergroßmaul JJ geradezu ermordet wird! Und wenn Fans mal ein vernünftiges echtes Star Trek machen wollen, lächeln sie ihnen ins Gesicht und verklagen sie für ihren Einsatz.

Leider scheint, was die Klage CBS/Paramount gegen Axanar betrifft, einige Unklarheit zu herrschen. Einige Sachen, auf die ich gern eingehen möchte:

“Soweit ich das gelesen habe, gibt es im US-Copyright außerdem eine Klausel, dass ein Copyright nur greift, wenn es aktiv verteidigt wird.”
Nein, sowas gibt es nicht. Das verwechselst du mit dem Markenrecht (Trademark). Das kann bei Vernachlässigung tatsächlich verwirken. Hier hingegen geht es (laut Klageschrift) eindeutig um das Urheberrecht (Copyright). Dieses kann niemals verwirken.

“Leider geht es diesen Firmen nicht in erster Linie die Fans zufrieden zu stellen sondern wie immer – entgegen der Star Trek Philosophie – nur den Profit.”
Stimmt, und warum sollte das auch nicht so sein? Weder CBS noch Paramount sind gemeinnützige Vereine. Da geht es und ging es schon IMMER ausschließlich um das Geld. Und auch der gute Gene Roddenberry hat Star Trek nicht aus der Güte seines Herzens für das Wohl das Menschheit erdacht, sondern weil er damit Geld verdienen wollte. Man muss sich nur angucken, wie er sich beispielsweise in die Tantiemen-Auszahlug der original Star Trek-Titelmelodie von Alexander Courage hineingeschummelt hat, indem er Lyrics dafür schrieb, wohlwissend, dass sie niemals benutzt werden würden.

“Warum haben sie Alec Peters und sein Team nicht einfach eingestellt und das Projekt finanziert?”
Warum sollten sie? Sie bringen gerade den dritten Teil der erfolgreichen Star Trek-Filmreihe in die Kinos und sind dabei, eine neue Serie zu produzieren. Warum sollten sie ihre wertvolle Marke durch Produzenten ohne jegliche Erfahrung verwässern lassen?

“… aber nach „Prelude to Axanar“ und einer Szene auf Vulkan mit Botschafter Soval bin ich zumindest der Meinung, das könnte das beste und „echteste“ Star Trek seit, puh, DS9 werden.”
Diese Aussagen verwundern mich immer ein bisschen. Auf der einen Seite will man “echtes Star Trek” (was auch immer das sein soll) und keine “schießwütige Effekthascherei”, aber auf der anderen Seite wird Axanar als allheilender Stein der Weisen gefeiert, obwohl zumindest “Prelude to Axanar” vollgepackt ist mit ebendiesem sinnlosen Peng-Peng-Peng-Geballer und es inhaltlich ja ausschließlich um einen Krieg geht. Irgendwie sind Star Trek-Fans schizophren.

“Es gibt da eine Reihe interessanter Aspekte. Beispielsweise die Frage, warum Axanar verklagt wird, aber nicht Horizon, Star Trek Continues (danke für den Hinweis, Gul Ducati), Renegades etc. etc.”
Es gibt viele Gründe, warum Axanar auf dem Radar von CBS/Paramount aufgetaucht ist, während andere Fan-Produktionen in Ruhe gelassen werden:

Axanar ist die einzige Produktion, die behauptet kein Fan-Film zu sein, sondern ein “professionell produzierter Independent-Star Trek-Film”. Darüber hinaus prahlt Axanar damit, “echtes” und besseres Star Trek als das der Rechteinhaber zu produzieren. Dass diese öffentlich ausgelebte Geisteshaltung irgendwann zwangsläufig bei CBS/Paramount sauer aufstoßen musste, verwundert eigentlich nicht.

Axanar bietet außerdem eine ganze Reihe von Merchandising-Artikeln zum Verkauf an: Soundtrack-CDs, Blu-rays, Aufnäher, Modellbausätze und sogar Kaffee (!) – und all das mit dem geistigen Eigentum von CBS/Paramount. Bei Continues und Co. ergattert man höchstens mal ein Drehbuch mit Autogramm oder wird in den End Credits genannt; mehr gibt’s da nicht.

Axanar nutzt(e) das geistige Eigentum von CBS/Paramount, um ein ganzes Filmstudio aufzubauen (Ares Studios). Dieses soll nach Aussagen Alec Peters‘ nach Axanar an andere Fan-Produktionen endgeltlich vermietet werden und auch Drehort für gänzlich andere nicht-Star-Trek Filme sein. Mit anderen Worten: Axanar hat sich mit dem geistigen Eigentum anderer und durch die Spenden unzähliger ahnungsloser Fans ein eigenes Business aufgebaut.

Axanar ist kein Non-Profit-Unternehmen, wie es behauptet eines zu sein. In dem Spendern zur Verfügung gestellten “Geschäftsbericht” wird deutlich, dass sich Alec Peters selbst und seiner Frau ein Gehalt aus den Spenden auszahlt; und das nicht zu wenig. Auf Kosten der zahlenden Fans wird nicht etwa nur ein Film produziert (wenn er denn tatsächlich produziert wird – bisher gibt es ja nicht mehr als drei Minuten davon), sondern werden auch Reisen zu Conventions bezahlt, die Büros im Ares Studio ausgebaut und mit Teppich versehen (wozu benötigt eine einmalige Fanfilm-Produktion überhaupt Büroräume?) und es gibt Berichte, denen zufolge Peters sich im letzten Jahr von den Spenden gar ein neues Auto geleistet hat.

Am wahnwitzigsten aber vielleicht ist, das Alec Peters in einem Podcast sogar offen darüber redet, eine Art Online-Pay-per-View-Portal für Star Trek aufbauen zu wollen. So à la Amazon/Netflix. Dass CBS da hellhörig wird, wo es doch gerade einen eigenen Online-Dienst an den Start bringen will, mit einer neuen Star Trek-Serie an der Spitze, ist doch selbstverständlich.

Hinzu kommt, dass die Frage “Warum Axanar und nicht die anderen Fan-Produktionen?” eine merkwürdige ist. ALLE Star Trek-Fanfilme spielen mit dem geistigen Eigentum von CBS/Paramount. Sie ALLE machen das illegal. Nur weil alle es machen, heißt es ja nicht, dass es plötzlich rechtens wird.

Klipp und klar heißt all das: Man hat die Fans belogen. Und das steht auf der Tagesordnung bei Axanar. So hat man den Spendern beispielsweise monatelang (!) nicht nur vorenthalten, dass Tony Todd die Produktion längst verlassen hat, sondern sogar vorgemacht, er wäre noch dabei! Hinzu kommt das merkwürdige Gebahren von Alec Peters und Robert Meyer Burnett auf Facebook und Twitter, das die beiden und Axanar leider in ein sehr zweifelhaftes Lichts rückt.

[Copyright könnte verfallen]
Nein, sowas gibt es nicht. Das verwechselst du mit dem Markenrecht (Trademark). Das kann bei Vernachlässigung tatsächlich verwirken. Hier hingegen geht es (laut Klageschrift) eindeutig um das Urheberrecht (Copyright). Dieses kann niemals verwirken.

Gut zu wissen, danke für die Korrektur!

Warum sollten sie [Axanar finanzieren]?

Weil es sich um ein Fan-Projekt von recht beeindruckender Beliebtheit handelt. Immerhin waren die Fans bereit, zusammen mehrere Hunderttausend Dollar zu spenden. Fans sind die Basis von Star Trek. Fans haben Star Trek am Leben gehalten, als es am Untergehen war. Fans haben aus einer anfangs wenig beachteten Science Fiction-Serie eines der größten Franchises der Medienwelt gemacht. Fans haben riesige Mengen Geld in die Kassen von Desilu, Paramount und CBS gespült.

Genau denen jetzt zu sagen, dass man Fanprojekte nur dultet, wenn sie nicht professionell wirken, ist meiner Meinung nach ein Schlag ins Gesicht nicht nur für die Axanar-Crew, sondern eben für alle Fans, die für Axanar gespendet haben oder das Projekt einfach nur gut finden.

[Axnar ist „echtes“ Star Trek]
Diese Aussagen verwundern mich immer ein bisschen. Auf der einen Seite will man “echtes Star Trek” (was auch immer das sein soll) und keine “schießwütige Effekthascherei”, aber auf der anderen Seite wird Axanar als allheilender Stein der Weisen gefeiert, obwohl zumindest “Prelude to Axanar” vollgepackt ist mit ebendiesem sinnlosen Peng-Peng-Peng-Geballer und es inhaltlich ja ausschließlich um einen Krieg geht. Irgendwie sind Star Trek-Fans schizophren.

Wieso das? War die Originalserie nicht auch schon vollgepackt mit Effekten? Der Punkt ist doch, dass Effekte alleine keinen Film und keine Serie tragen, und dass Effekte selten helfen, wenn die Story flach und die Charaktere oberflächlich sind.

Oder geht es dir um den Krieg? DS9 hat mehr denn je Krieg in den Fokus gerückt, was einige Fans als Entgleisung bezeichnet haben, andere fanden es super. Was ist daran schizophren, dass Menschen unterschiedlicher Meinung sind?

Ich denke, diese Behauptung sagt mehr über deine Haltung aus als über die der Star Trek-Fans. 😉

So hat man den Spendern beispielsweise monatelang (!) nicht nur vorenthalten, dass Tony Todd die Produktion längst verlassen hat, sondern sogar vorgemacht, er wäre noch dabei!

Das ist in der Tat großer Mist.

Ich habe ein paar eher nebulöse Kommentare von Tony Todd auf Twitter gelesen, keine Ahnung was da hinter den Kulissen abgegangen ist. Sein Weggang ist auf jeden Fall sehr schade, denn die Rede von Ramirez war unglaublich gut IMO.

Es gibt viele Gründe, warum Axanar auf dem Radar von CBS/Paramount aufgetaucht ist, während andere Fan-Produktionen in Ruhe gelassen werden:
[Bezeichnet sich als professionell]
[Bietet Merchandising an]
[Baut ganzes Filmstudio]
[Studio soll später auch vermietet werden]
[Ist kein Non-Profit]
[Will pay-per-view etablieren]
[Alle anderen handeln auch illegal]
[Axanar lügt]

Puh, das ist ’ne Menge Holz zu bohren.

Wenn ich dich richtig verstehe, sind Fan-Produktionen so lange okay, wie sie sich nicht selbst als professionell bezeichnen. Wobei du später behauptest, die weniger professionellen Produktionen wären auch alle illegal.

Die Crowdfunding-Kampagnen hast du nicht kritisiert, aber der Verkauf von Merchandising-Artikeln scheint jetzt zu weit zu gehen.

Erst kritisierst du, dass Alex Peters (öffentlich, nehme ich an) ansagt, das Studio soll später auch an andere Produktionen vermietet werden, dann behauptest du, er würde die Fans belügen und ohne ihr Wissen ein Geschäft darauf aufbauen.

Du hinterfragst, wozu man ein Büro braucht, wenn man einen Film dreht.

Du kritisierst das Gehalt, das er sich auszahlt, und beziehst dich auf einen Geschäftsbericht, den er selbst zur Verfügung stellt.

Ich denke, es gibt jetzt einen ganz guten Überblick, wie du zu Axanar und zu Alec Peters stehst. Kann man so sehen, muss man nicht.

Da zeigt es sich wieder einmal, wie gefährlich es ist auf eigene Faust, ohne vertragliche Zusicherung bzw. Einwilligung des Rechteinhabers, etwas öffentlich zu produzieren, und dabei einen geschützten Namen zu verwenden. Noch schlimmen wird es, wenn man damit Profite erzielt – wie in diesem Fall – Fan Projekt hin oder her. Es wurden Gewinne erzielt und die Schauspieler machen es ja auch nicht für Lau.

Es kann u.U. lange Zeit gut gehen, jedoch ein „Falscher Blick“ Richtung Rechteinhaber bringt einen früher oder Später um einige Millionen.

In diesem Fall ist es klar, dass die „Alte“ oder besser gesagt die originale und für viele die einzig richtige Zeitlinie ein Dorn im Auge von Paramount bzw. CBS ist, und direkt unterdrückt wird.

Das erinnert mich so ziemlich an das Enterprise 1701D 3d Projekt, welches auch von Paramount oder CBS bereits torpediert wurde.

Keiner kennt die Marketingstrategie der Großen und somit weiß auch keiner welcher finanzieller Schaden ihnen durch solche Projekte langfristig entsteht. Leider geht es diesen Firmen nicht in erster Linie die Fans zufrieden zu stellen sondern wie immer – entgegen der Star Trek Philosophie – nur den Profit.

Schade, aber WIR sind leider noch nicht so weit…

Wir hatten das im Trekcast noch nicht angesprochen, aber nach „Prelude to Axanar“ und einer Szene auf Vulkan mit Botschafter Soval bin ich zumindest der Meinung, das könnte das beste und „echteste“ Star Trek seit, puh, DS9 werden. Die Macher scheinen sich mächtig Gedanken um die historische Einordnung gemacht zu haben, sie haben offenbar eine wirklich gute Story mit überragenden Schauspielern, die hier teilweise besser zur Geltung kommen als bei ihren „echten“ Star Trek-Auftritten (Tony Todd als Admiral Ramirez ist beispielsweise richtig gut), und auch was den Zeitplan und die Finanzierung angeht, machte das ganze jedenfalls einen so soliden Eindruck, dass ich mit großer Freude am Crowdfunding teilgenommen habe.

So ein Projekt nun von offizieller Seite zu torpedieren, ist einfach armselig. Es ist ja nicht so, dass Paramount bzw. CBS nicht gerade einen Star Trek-Goldesel melken, der praktisch unter Garantie mehr als die Produktionskosten einspielt, Axanar hin oder her. Und auch die neue Serie würde wegen Axanar ja wohl kaum Gefahr laufen, unterzugehen (es sei denn sie kann inhaltlich nicht überzeugen, aber auch das hätte ja nichts mit irgendwelchen Fan-Produktionen zu tun).

Die Frage ist sicherlich, inwieweit sich die Axanar-.Produzenten vorher mit Paramount/CBS abgestimmt haben. In der Vergangenheit hatte ich den Eindruck, die Rechteinhaber von Star Trek haben die Nutzung der Marke sehr weitgehend toleriert. Hat man sich jetzt einfach drauf verlassen, dass das hier schon gutgehen würde?

Ich sag mal so: Paramount/CBS haben die großartige Gelegenheit genutzt, mit vollem Anlauf in den Fettnapf zu trampeln und allen Crowdfundern zu zeigen, was sie von uns halten und dass wir besser gar kein Geld mehr in Star Trek investieren sollten.

Ich hätte einen Gegenvorschlag (in der Annahme, dass das nicht passiert ist): Warum haben sie Alec Peters und sein Team nicht einfach eingestellt und das Projekt finanziert? Die kalkulierte Finanzierung ist im Vergleich zu anderen Produktionen lachhaft, das Niveau der Vorschau sehr hoch, das Risiko hielte sich also extrem in Grenzen. Das Ganze stattdessen mit einer Flotte von Warbirds zu pulverisieren ist Politik auf romulanischem Niveau. 🙁

CBS und Co. wollen sich die von JJ Abrams renovierte Marke Star Trek vor dem Start der neu geplanten Serie eventuell nicht durch solche quasi-professionellen Fanprojekte ramponieren lassen.
Ramponieren? Wie denn? Nun, das was bei Axanar gemacht wird ist aus handwerklicher Sicht so gut, dass es von etlichen Außenstehenden als offizielles Star Trek interpretiert werden könnte. Andererseits befindet es sich aber (aus finanziellen Gründen) nicht auf dem Niveau einer offiziellen TV- oder Filmproduktion der großen Studios.

Ich finde, das bisher gelungenste Fan-Projekt ist Star Trek Continues.

http://www.startrekcontinues.com/episodes.html

Von den Kulissen bis hin zur Ausleuchtung und Kameraführung hat man sich absoluter Perfektion verschrieben (lediglich der Spock-Darsteller ist nicht das Gelbe vom Ei). Und trotz des hohen Grades an Professionalität hat man die Macher bisher nicht zu belangen versucht. Vielleicht weil man nicht so große Töne gespuckt hat, wie die bei Axanar?

Man darf gespannt sein, wie sich die Sache entwickeln wird. Geld für einen Prozess werden die Macher kaum aufbringen können. Und ich denke auch nicht, dass die „Crowdfunder“ es begrüßen würden, wenn ihr Geld dafür verwendet wird.

Soweit ich mich erinnere, haben wir Axanar bisher im Trekcast noch gar nicht angesprochen, eine Sonderausgabe ist also denke ich nicht angebracht.

Schon kurz nach Bekanntgabe der Klage hat sich eine große Kanzlei gefunden (ich weiß gerade nicht, welche das ist oder ob deren Name überhaupt schon bekannt ist), die die Verteidigung „Pro Bono“, also honorarfrei, übernehmen will.

Es gibt da eine Reihe interessanter Aspekte. Beispielsweise die Frage, warum Axanar verklagt wird, aber nicht Horizon, Star Trek Continues (danke für den Hinweis, Gul Ducati), Renegades etc. etc.

Oder die Frage, ob das Projekt mit einem Finanzierungsziel von circa einer Million Dollar noch als nicht-kommerziell gelten kann.

Soweit ich das gelesen habe, gibt es im US-Copyright außerdem eine Klausel, dass ein Copyright nur greift, wenn es aktiv verteidigt wird. Man könnte also argumentieren, dass Paramount und CBS das Copyright an Star Trek bereits dadurch verwirkt haben, weil sie es in der Vergangenheit nie eingeklagt haben (genau das könnte im Gegenzug auch der Grund sein, dass man nun Axanar verklagt, um sich diese Option bei anderen Projekten für die Zukunft offenzuhalten).

Juristisch gesehen scheint das Ganze im Moment ziemlich offen zu sein. Praktisch gesehen hoffe ich, dass man sich möglichst bald und gütlich einigen kann, denn ich würde Axanar wirklich gerne sehen. Und moralisch gesehen finde ich das Goliath vs. David-Verhalten seitens CBS/Paramount einfach erbärmlich.

Als Anwalt erlaube ich mir die Einschätzung, daß die Sache juristisch recht eindeutig sein dürfte: Axanar stellt eine Urheberrechtsverletzung dar. Dabei spielt weder eine Rolle, ob es sich um ein nichtkommerzielles Projekt handelt, noch ob andere Projekte ebenfalls verklagt wurden. Es gibt keinen Anspruch auf Gleichheit im Unrecht. Aus dem Umstand, daß andere Projekte unbehelligt bleiben, kann Axanar keinen Honig saugen. Auch die – nur selten greifende – urheberrechtliche Einschränkung, daß eine Verletzung nicht vorliegt, wenn das Recht bislang nicht verteidigt wurde, ist hier nicht einschlägig. Paramount/CBS haben zu keinem Zeitpunkt zum Ausdruck gebracht, ihre Rechte nicht mehr geltend machen zu wollen. Sie sind vielmehr immer wieder gegen Urheberrechtsverletzungen eingeschritten.

Es wäre natürlich nicht die feine englische Art, ohne vorherige außergerichtliche Kontaktaufnahme Klage einzureichen, wie Axanar behauptet. Auch könnte der Eindruck entstehen, daß Paramount/CBS ein Projekt aufhalten wollen, daß nach Meinung vieler Fans professioneller und spannender wirkt als alles, was Paramount/CBS in den vergangenen 15 Jahren produziert haben.

Ich hatte mich gerade entschieden, mich an dem Crowdfunding zu beteiligen, weil ich das Projekt außerordentlich gelungen fand. „Gut“, daß die Klage vorher eingereicht wurde… 🙁 Hoffentlich kann man sich auf eine Fortührung des Films einigen. Es wäre wirklich schade, wenn die bisherige Produktion im Schredder landen müßte.

Schreibe einen Kommentar zu Yann-Patrick Schlame Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert