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Trekcast

#059 – TOS – Die erste Staffel, Teil 1

Die erste Staffel von Star Trek begann kurios – aber sie war der Wegbereiter für mehrere weitere Serien und viele Filme. In diesem Trekcast widmen wir uns den Anfängen, wir besprechen die erste Hälfte der ersten Staffel von The Original Series (TOS), der Classic-Serie.

Wie gut waren die Charaktere am Anfang der Serie schon entwickelt? Wie stark schimmert der Zeitgeist der 1960-er Jahre durch? Und wie beurteilt ein Zuschauer im Jahre 2017 die 50 Jahre alten Folgen?

Wie immer haben wir drei Episoden ausgewählt, die exemplarisch für die Staffel stehen.

Außerdem: Nichts (!) Neues von der „Discovery“, Podcast-Empfehlungen und Zuschriften unserer Hörer.

Links zur Sendung

Podcast-Tipp: Hört, hört mit Maria Lorenz
Podcast-Tipp: Die drei Vogonen
DSi Episodenbeschreibung: TOS 1.1
DSi Episodenbeschreibung: TOS 1.5
DSi Episodenbeschreibung: TOS 1.13

Aus den Zuschriften unserer Hörer
YouTube-Video mit den angeblich neuen Klingonen
Pen and Paper Rollenspiel
Beispielrechnungen anhand der speziellen Relativitätstheorie

45 Antworten auf „#059 – TOS – Die erste Staffel, Teil 1“

So, jetzt gerade gehört….war OK!
Ich schaue TOS eigentlich nur, wenn ich da mal hängenbleibe im TV, ich quäle mich da einfach auch mehr durch, als dass es mich unterhält. Es ist eben eine Fernsehserie, die ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel hat, das merkt man eben ganz einfach. Mit Blasphemie hat das meines Erachtens auch nichts zu tun, man wird ja nun auch älter, man entwickelt sich weiter, ebenso Film, TV, und Musik, das ist nun mal so.
Ich schaue viele Folgen TNG heute auch mit einem anderen Blick, auch diese Serie ist nun 30 Jahre alt…sie ist auch überholt.

Vielleicht hättet ihr doch ein bisschen genauer auf die Unterschiede zwischen Ausstrahlungs- und Produktionsreihenfolge eingehen sollen. „Das letzte seiner Art“ war ja demnach die fünfte Folge. Von den Machern geplant/gedreht war die Serie ja eigentlich so:

P1. Der Käfig
P2/1. Spitze des Eisbergs
2. Pokerspiele
3. Die Frauen des Mr. Mudd
4. Kirk:2=?
5. Das letzte seiner Art

Wenn man die Serie so anschaut sieht man auch deutlich eine Entwicklung. Die Uniformen sehen noch anders aus, Uhura trägt am Anfang noch gelb und einiges wird auch erklärt. Sulu und Scott hatten noch andere Aufgaben, werden aber im Pilotfilm namentlich vorgestellt und erhalten dann erst später ihre Aufgaben. Spocks Gefühlslosigkeit wird im zweiten Pilotfilm ein bisschen erklärt, über die Sternenflotte (hier war man sich mit den Begriffen noch nicht einig) erfährt man etwas in Pokerspiele. Da NBC die Actionfolge zum Start wollte ist der Einstieg dann wirklich sehr aprupt.

Allerdings gebe ich euch Recht, auch in der „richtigen“ Reihenfolge ist der Einstieg deutlich heftiger als in den späteren STAR TREK Serien. Man befindet sich mitten in der Mission und erfährt wichtiges so nebenbei. Vieles ist auch noch nicht ausgereift.

Vielleicht könnt ihr ja noch einen Cast zu den Pilotfilmen (und Talos IV-tabu) machen. Da gibt es viel zu erzählen und die Folgen sind auch recht gut.

Zu McCoy: Dem werft ihr ja vor, dass er ein bisschen blöd rüberkommt, weil er die Lage nicht versteht. Der echte McCoy hat aber auch den Großteil des zweiten Teils der Folge, in der das Problem geklärt wird, in seiner Kabine geschlafen. Er kann vieles gar nicht wissen. Er schläft ein, als er Nancy das erste Mal an Bord sieht und pennt dann durch. Die Suche und die Konferenz in der Crater alles erklärt bekommt Nancy in seiner Gestalt mit; er nicht. Er wacht erst wieder auf, als Nancy nach dem Mord an Crater zu ihm flüchtet.Vier Minuten später soll er dann seine alte Liebe erschießen. Da ist sein Zögern schon sehr nachvollziehbar. Zur Rolle passt es erstaunlicherweise trotzdem. Noch in „Horta rettet ihre Kinder“ muss Kirk ihn fast zwingen das Siliziumwesen zu heilen („Ich bin Arzt und kein Maurer!“).

Der perfekte Beweis, dass Kantigkeit nicht in Mode war ist Pulaski. Ende der 80er Anfang der 90er ging das offenbar gar nicht. Erst Mitte der 90er durfte der Doktor wieder kauzig sein (Voyager). Oder ging das bei Pulaski nicht, weil es eine Frau ist?

\o/ Endlich TOS.
Auch wenn die Folge 3 Monate zu spät kommt, ich bin mit meinem rerun grade in season 4 DS9/season 2 Voyager 😉

Da ich das TOS das erste mal im Original geguckt habe ist mir erst mal aufgefallen wie extrem flapsig das synchronisiert wurde, das ZDF hat das ja auch als ‚Kinder/Jugendserie‘ angesehen und hat aus diem Grund einige Folgen nicht gezeigt(‚The Menagerie‘, bzw. komplett sinnenstellend übersetzt(‚Amik Time‘).
Bei ‚Die Zwei‘ hat es ja super funktioniert auch wenn das noch mehr hingeschnoddert war. 🙂

Zu den Miniröcken hat Nichelle Nichols in einem Interview mal gesagt das es keinesweg sexistisch oder erniedrigend gewesen sei, sondern im Gegenteil teil der neuen sexueellen Freiheit war und ein Zeichen von empowerment für die Frauen, es sieht halt aus heutiger Sicht nur komisch aus. https://comparativegeeks.wordpress.com/2016/05/07/star-trek-miniskirts-feminist-or-nah/

Noch ’ne Abschlussempfehlung wenn der nächste rerun ansteht: http://thestartrekchronologyproject.blogspot.de/
Alle Folgen so gut wie es geht zeitlich sortiert(die letzte Folge Enterprise ist deswegen ‚Terra Prime‘ und nicht die sehr viel schlechtere ‚These are the Voyages…‘, welche schließlich parallel zu ‚The Pegasus‘ lief)

P.S. Mein Name wird wie diese komische 90er Jahre Eurodancegruppe Snap! ausgesprochen, auch wenn sonst keinerlei Zusammenhänge zwischen diesen Namen bestehen 😀

Hallo Trek Cast Team, hallo star trek fans, ich hab mir letztens per zufall das Hörspiel vom TNG angehört, habe festgestellt dass einige Sondeffekte ganz anders als in der Serie zu hören waren. hab allerdings nur folgen 1-10 gefunden, wisst ihr eigentlich ob es noch weitere Hörspiele gibt?
guß
Ingenieur

Das gab es damals (so 1991) auf Musikkassette von Karussell. Es wurden nur die ersten 10 Episoden der 1. Staffel veröffentlicht, dann war Schluss; wie bei den meisten dieser Serien. Ich glaube nur von ALF hat man alle Folgen in dieser Form veröffentlicht.

Die Hintergrundgeräusche und die Musik sind tatsächlich teilweise anders. Man hatte hier wohl die originale Sprachspur (also noch nicht mit den Effekten abgemischt) und konnte dann dazu mischen was man wollte, denn die Hörspiele sind im Gegensatz zu den Episoden auch in Stereo. Die Musik wurde wohl aus Lizensgründen ausgetauscht. So musste man nur die Synchro erwerben und nicht die Gebühren für die Musik, etc. bezahlen.

Schade, dass diese Einzelspuren verloren gegangen sind. Sonst hätte man auf DVD und BD Stereo-Ton haben können.

Hallo,
Discord wäre klasse. Es ist ne art IRC und hat bei bedarf auch ein Spachchat (TS alternative). Es gibt auch mobile Apps.

erstmal: Danke für den Podcast, ich höre immer gerne rein.

Zum Thema: TOS habe ich früher gerne geschaut, also als ich jung war. Inzwischen kann ich aber gar nicht mehr sehen. Das tut mir innerlich weh. Vorallem die Effekte und dann noch die Story ist nicht das was mein heutiges Hirn verarbeiten kann.

Gruß Icke

Das mit den Red Skirts ist nach meinem Verständnis nur eine (falsche) Urban Legend:

„Although Enterprise crew members in redshirts suffer many more casualties than crew members in other uniforms, they suffer fewer casualties than crew members in gold uniforms when the entire population size is considered. Only 10% of the entire redshirt population was lost during the three year run of Star Trek. This is less than the 13.4% of goldshirts, but more than the 5.1% of blueshirts. What is truly hazardous is not wearing a redshirt, but being a member of the security department. The red-shirted members of security were only 20.9% of the entire crew, but there is a 61.9% chance that the next casualty is in a redshirt and 64.5% chance this red-shirted victim is a member of the security department. The remaining redshirts, operations and engineering make up the largest single population, but only have an 8.6% chance of being a casualty.“

Quelle

Hallo Danke wie immer für den tollen Podcast. Auch wenn ich das Thema nicht toll finde, ich habe es nur gehört weil ich euch so gerne zuhöre.
Aber auch wenn sich nun viele aufregen. TOS kann und konnte ich nie ernst nehmen mag sein das dies borniert ist aber, sorry ich glaube es war schon damals furchtbar. Ich bin selber 44 und damit zu jung es damals in den 60. Geschaut zu haben.
Aber Handlung und vor allem die Schauspieler sind wie ich finde vollkommen fruchtbar. Besonders Kirk. A Die Rolle selber also wie Cap. Kirk da gestellt wird. Aber auch der Schlechte Schauspieler.
Ich kann das nicht sehen.. und verstehe nicht woher der Kult Charakter kommt.

Ich kann Dir da nur beipflichten, Florian! Aber man hatte damals eben auch andere Ansprüche, andere Sehgewohnheiten usw. Die Serie war damals eben toll, es gab so etwas nicht vorher, die Enterprise, das Beamen, die Kommunikatoren, die Außerirdischen…heute mutet es skuril an, weil wir ja auch von solchem Zeug überflutet werden.

Und wenn man mal andere Serien aus den 60er, 70ern oder 80ern heute anschaut, wie schlecht und öde die teilweise sind…mir fällt da spontan Airwolf ein…war ne tolle Serie, als ich Kind war…habe heute die vier Staffeln als Datei aufm Server, ab und zu gucke ich mal rein…man, ist das grässlich, die Geschichten langweilig wie ein alter Hubba Bubba, die Effekte bestanden nur aus Knallplätzchen und Mehlbeutelchen und schauspielerisch…naja, meist eine Katastrophe, dazu en mass Fehler ohne Ende.

Bezaubernde Jeannie…die Munsters…ein Duke kommt selten allein….alles Schwachsinnsserien, die, wenn man sie heute guckt, erst mal ein nostalgisches Gefühl auslösen, aber wenn man länger dabei bleibt, ist es einfach nur langweiliger Mist!

Ich gebe mir aktuell Magnum, die Serie hatte ich teilweise als Kind gesehen. Die Serie geht, meine ich, noch heute recht gut, was aber wohl auch einfach an Tom Selleck und dem Durchbrechen der vierten Wand liegt. Sowas wie A-Team oder Airwolf, da kann ich heute auch nicht mehr dran, da bietet der moderne Serienpark halt doch bessere Alternativen. Ob die in 20-30 Jahren noch zu schauen sind, sehen wir dann.

Danke für die neue Folge und auch nochmal generell für diesen Podcast. Ich werde mich leider nie mit den TOS Inhalten anfreunden können. Erst die Kinofilme mit Kirk und Co. zeigen mir das Star Trek, was ich mit TNG schätzen und lieben gelernt habe.

Bei TOS muss man unweigerlich an die „Kampfszene“ zwischen Kirk und dem Gorn denken. Diese Szene steht symbolisch für die unfreiwillige Komik und den miserablen Stil der Serie. Als Star Trek Fan muss man dem Ursprung unseres Fandoms Tribut zollen, aber das ist wahrlich eine bittere Pille für so manchen Fan.

Beste Grüße aus Aachen!

Herzliche Glückwünsche zur Hochzeit,
ich gehe zum Hai raten immer ins Aquarium..

Als „klassischer“ Nerd bedanke ich mich das Ihr es nicht zu sehr ausge.. walzt habt.

Was mich auf Reiseziel Wien bringt und auch wenn es eigentlich nicht hier zum Trekcast passt,
wollte ich Eure Aufmerksamkeit vielleicht auf „SuperTramps“ (Wien Sightseeing-Tour durch Obdachlose) lenken..
Ich war selbst im März in Wien und so eine „SuperTramps“ Tour ist mit sehr viel wissenswertem
und lebensnahen Geschichten gefüllt.

Sorry, wenn jetzt jemandem die SciFi- Blase geplatzt ist aber ich verdiene ja daran nichts daran und vielleicht trifft es ja einen Nerv bei jemandem.

TOS kann man gar nicht besser besprechen als in auf Eure Art,
sehr gelungener Auftakt, der auch zum (inneren) Dialog anregt.

Danke!

Also ich fühle mich ja schon immer schlecht informiert, was ‚Star Trek: Discovery‘ angeht. Aber in den vergangenen Monaten habe ich wohl deutlich mehr mitbekommen als ihr. Vielleicht könnt ihr das ja demnächst nachholen:

Der Schreiber-Streik wurde abgewendet und DSC verliert dadurch nicht noch mehr Zeit:

https://redshirtsalwaysdie.com/2017/05/04/star-trek-discovery-set-fall-debut/

Rekha Sharma, vielen bekannt aus ‚Battlestar Galactica‘ ist nun mit dabei:

http://deadline.com/2017/04/star-trek-discovery-rekha-sharma-kenneth-mitchell-shazad-latif-cast-1202079043/

Und dann gab es noch verstörende Nachrichten:

„Shazad Latif sollte eigentlich den klingonischen Befehlshaber Kol spielen, stattdessen wurde er jetzt als Lieutenant Tyler umbesetzt.“

http://www.robots-and-dragons.de/news/113433-rollenwechsel-bei-star-trek-discovery

Da seit Anfang des Jahres gedreht wird, fragt man sich, wie so etwas möglich ist.

Und euch wird freuen, dass nächste Woche große Nachrichten geben wird:

https://www.inverse.com/article/31406-star-trek-discovery-trailer-news-cbs-fall-upfronts

😉

Hallo lieber Trekcast,

schön, dass ihr endlich mal TOS gesehen habt! Ich wünschte, ihr hättet es mit meinen Augen zum ersten Mal sehen können — aber das ist wohl ein paar Jahre zu spät. 😉

Ich bin mir natürlich bewusst, dass TOS alt ist. Das ganze überdramatisierte Spiel, die knallenden Farben, die sauberen Studio-Punks, all das ist 2017 nicht leicht zu ertragen. Es ist trotzdem „mein“ Star Trek. Ich habe hier mal ein paar Blickwinkel versammelt, die vielleicht interessant sind.

Zunächst einmal: Die Einordnung Scifi vs. Fantasy ist in meinen Augen problematisch. Aus heutiger Sicht ist „alles mit Technik“ Scifi, und „alles mit Orks“ Fantasy (ok, „alles mit Magie“). Das führt natürlich zu schwierigen Einordnungen, weshalb, je nach Jahreszahl, in der Bahnhofsbuchhandlung immer eines der beiden Genres das Meta-Genre „Scifi und Fantasy“ beherrscht. Die letzten Jahre waren schmal für Scifi.

Ich denke, die Einordnung als Utopie trifft es besser. Es gibt zweifellos jede Menge Technobabbel, aber gerade in TOS ist das immer noch deutlich Mittel zum Zweck. Es geht eher um aktuelle gesellschaftliche Phänomene und Werte — das Konzept zu Star Trek sah übrigens vor, jede einzelne Geschichte auf zwei Ebenen, Abenteuer und Moral, laufen zu lassen. Das hat eigentlich weitgehend funktioniert. Die Frage nach Logos-Pathos-Ethos war sogar so zentral, dass die frei Konzepte jeweils einen dedizierten Character bekamen. Und obwohl TOS weit davon entfernt ist, philosophischer Bildungskanal zu sein, haben sich die TOS-.Geschichten oft bemüht, zur „Bildung“ ihrer Zuschauer beizutragen.

Apropos Zuschauer: TOS ist 12 Jahre vor der Markteinführung von VHS in den USA gestartet. Die Frage, ob in einem Standbild eine Schauspielerin etwas freizügiger als der Zensor sich das gewünscht hätte zu sehen ist, hatte sich mangels Standbild schlicht nicht gestellt. Aber das ist nicht die einzige Einschränkung: Alle TOS-Folgen sind voneinander unabhängig. Man kann sie auch sehen, wenn man die Folge der letzten Woche verpasst hat. (Es gab kein binge watching.)

Ein ganz schwieriges Thema ist das Frauenbild. In den 60ern haben Frauen in der Marine das Meer als etwas kennengelernt, wo sich ihre Männer die meiste Zeit über aufhalten. Selbst wenn sie in der Marine arbeiteten, dann als Zivile Angestellte in Lazaretten, Verwaltungen und Logistik. Dieses Bild war damals nicht rückschrittlich, es war einfach „normal“. Die Frauen in Roddenberries Star Trek TOS waren vielleicht nicht Kapitän (im Piloten gab’s wohl eine Frau als ersten Offizier, mit einer der Gründe, weshalb der Pilot nicht angenommen wurde), aber sie waren in der Sternenflotte, auf dem Raumschiff. Die Tatsache, dass Frauen auf der Enterprise den Job der Adjutanten übernommen haben (so nennt man die Typen, die immer die Klemmbretter rumschleppen — historisch gab’s da die Yeomen und Squires, nicht das selbe, aber erstens kenne ich mich da nicht so aus, und zweitens geht’s hier ja um Zukunft), war schon mal super modern und durchaus nicht unumstritten. Die Frage, ob Frauen die knappen Uniformen gut oder schlecht finden, will ich als Mann nicht wirklich diskutieren. Ich bin jedoch der Meinung, dass Prüderie in keinem Falle hilfreich ist — und Kirk entledigt sich ja auch in schöner Regelmäßigkeit seines Hemdes.

Betrachtet man also TOS aus seiner Zeit und seinem Kontext heraus, erklären sich ein paar Dinge, die euch vielleicht aufstoßen. Und dann gibt’s da noch Kleinigkeiten: Das vorherrschende Format in der Zeit waren Western, weshalb Star Trek ein „Trek“ im Namen hat, und ein „Frontier“ im Aufreißer. NBC war wohl vom Pilotfilm etwas überrascht (sie haben wohl einen Western im Weltall erwartet, und, wie gesagt, eine Frau als Erster Offizier war einfach nicht drin), haben es aber immerhin nochmal probiert. Die „Kirk Speech“ ist sozusagen der pädagogische Anspruch Roddenberries, während die Problemlösung per Colt eher Mainstream war. Trotzdem, erstaunlich of für die Zeit wurden die Aliens nicht umgebracht (eindrucksvollstes Beispiel ist Horta).

Und all das schreibe ich eigentlich nur, weil ich verstehen kann, dass man als Zuschauer im Jahr 2017 eine utopische Serie von 1965 vielleicht etwas staubig findet. Viele Dinge, die in TOS angesprochen werden, sind heute einfach kein Thema mehr — zum Teil, weil TOS Teil einer Debatte war, die in einen neuen gesellschaftlichen Konsens mündete. Na gut, um ehrlich zu sein: TOS hat vermutlich nie überwältigenden Einfluss gehabt. Aber spätestens Paramounts Reruns haben in den Köpfen vieler damals junger Menschen Werte gesät.

Also, schade, dass TOS nicht euren Nerv getroffen hat. Kann ich verstehen. Aber schön, dass ihr es versucht habt. Freue mich schon auf das nächste Mal! 🙂

Endlich TOS, klasse TrekCast! Vielen Dank dafür!

Ihr seid das völlig richtig angegangen. Man sollte die alte Serie nicht auf Biegen und Brechen an seinen moderneren Nachfolgern messen, sondern versuchen, sie aus der Zeit heraus zu verstehen, in der sie entstand. Das ist nicht nur interessant, sondern kann auch unterhaltsam sein. Schließlich sind die 60er-Jahre mentalitätsmäßig von unserer Gegenwart Lichtjahre entfernt und vieles erscheint deshalb heute recht seltsam und schrullig.

Ein schöner Podcast wieder einmal.

Thorsten hat es übrigens richtig gemacht, indem er erst nach ausgiebigem Betatest geheiratet hat 😉

Ich muss jetzt mal recht kritisch sein, obwohl mir die Sendung in Summe gefallen hat.

Die 60er-Jahre wortwörtlich als „prüde“ zu bezeichnen, geht ja schon mal gar nicht. Das war bitteschön das Zeitalter der freien Liebe, bevor der Neo-Feminismus alle Männer zu Pantoffelhelden degradiert hat, die sich für jede typisch männliche Regung zu schämen haben.
Ich bevorzuge den bei TOS mitschwingenden Zeitgeist, der so viel menschlicher und natürlicher ist, als die Sterilität des TNG-Universums der 1990er-Jahre.

Ihr kritisiert, dass der Vergewaltigungsversuch des bösen Kirk zu locker hingenommen wurde – weil man in den 60ern mit solchen Vorfällen noch nicht so offen umging wie heute. Da ist was dran.
Aber Leute, kritisiert doch bitte zB auch einmal den Zeitgeist-Schwachsinn, dass bei den neueren Star-Trek-Serien weibliche Charaktere regelmäßig Kerle zusammenschlagen, die das Doppelte wie sie selbst auf die Waage bringen.

Eine typische Frau besitzt an Oberkörperkraft nur ungefähr das halbe Potential eines typischen Mannes. Wieso negiert man diese Tatsache bei Keilereien im Star-Trek-Universum ständig? Und wieso nehmen denkende(?) Trekies, die sich doch gerne für besonders klug und weltgewandt halten, diesen Unsinn seit Jahrzehnten widerspruchslos hin? Feigheit? Herdenmentalität? Darf das politisch korrekte Narrativ nicht in Frage gestellt werden, demzufolge Frauen alles mindestens genauso gut können wie Männer?

Sorry, aber mir geht so etwas einfach nur noch auf den Wecker, weil ich ganz genau weiß, dass sich dahinter Feminismus-Propaganda verbirgt, die sich von der Biologie und der Naturwissenschaftlichen Realität völlig verabschiedet hat.

Auf die 60er-Jahre und ihre gesellschaftlichen Konventionen etwas naserümpfend herabzublicken ist leicht, aber mal vor der Tür der Gegenwart zu kehren und kritisch zu hinterfragen, was uns da unter dem Deckmantel der Unterhaltung alles untergejubelt wird, scheint manch Fan vor gewisse Schwierigkeiten zu stellen.

Die Serie ist zwar angestaubt, aber sie war immerhin der Wegbereiter für alle folgenden Star Trek Serien und hat den Grundstein für die politischen und technischen Entwicklungen des Star Trek Universums gelegt, die auch heute noch maßgebend für die Serien und Filme sind. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie weitsichtig und visionär man damals war und wie wenig man es in der heutigen Zeit ist. Ich finde die Serie auf Bluray auch optisch schön. Für 50 Jahre altes Quellmaterial einer „billigen“ TV-Serie, deren langfristigen Erfolg man damals nicht erahnen konnte, sieht alles großartig aus. Da stinken viele Serien der 80er und 90er optisch mächtig gegen ab.

Daß die zweite Hälfte der 1960er prüde gewesen sei, ist mehr als falsch. Im Gegenteil: im Verhältnis war man damals viel wagemutiger und freier als man es heute ist. Auf der Grundlage der Ende der 60er Jahre aufkommenden sexuellen Befreiung wurden im deutschen Fernsehen schon ab den 70er Jahren im Werbefernsehen (!) splitternackte Frauen und Männer gezeigt, z.B. bei Duschbad-Werbung. Wann hat man im 21. Jahrhundert – trotz youporn & Co. – zuletzt im Werbefernsehen eine nackte weibliche Brust gesehen? Dafür würde man heute gesteinigt. Wir sind heute in vielerlei Hinsicht weit mehr eingeschränkt in dem, was gesagt und gezeigt werden darf, als damals. Daran ändert auch nichts, daß in Serien wie „Rome“ oder „Game of Thrones“ exzessive Sex- und Gewaltdarstellungen vorkommen; denn diese werden ungeschnitten ja nur auf den käuflichen Medien veröffentlicht, nicht aber im Free-TV, schon gar nicht vor 20.00 Uhr.

Prüde ist Star Trek allerdings insgesamt bis in unsere Zeit. Noch nie wurde in Star Trek ein Schauspieler nackt oder auch nur eine weibliche Brust gezeigt (wenn man einmal von ganz „kecken“ Aufnahmen absieht, die T`Pol oder 7of9 von hinten zeigen). Da machen auch die neuen Star Trek Filme im JJVerse keine Ausnahme. Carol Marcus im BH in „Star Trek Into Darkness“ war schon der Höhepunkt der sexuellen Befreiung im 21. Jahrhundert. Da hat ja Uhura 50 Jahre früher mehr gezeigt.

Selbstverständlich ist TOS in vielerlei Hinsicht hölzern und langweilig. Deshalb wurde die Serie ja auch nach drei Staffeln abgesetzt. Von den 79 Folgen sind nur 10-15 kultig und vielleicht 30 als gut zu bezeichnen. Der Rest ist Langeweile und Unsinn. Das ist aber bei allen Star Trek Serien und bei den meisten Serien, die 26 Folgen pro Staffel produzieren, so. Deshalb ist man ja heute dazu übergegangen, nur noch 10-13 Folgen pro Staffel zu filmen, weil man dadurch eine viel höhere Qualität erreichen kann und mehr Budget pro Folge zur Verfügung hat.

Es wurde bereits gesagt: auch andere „Kultserien“, sei es Knight Rider, Baywatch, Ein Colt für alle Fälle, McGyver, etc. sind nach heutigen Maßstäben ganz großer Quark. Selbst Kultserien, die erst vor 10 Jahren ausgelaufen sind (Sex and the City, Desperate Houswives, Sopranos, u.a.) will heute niemand mehr sehen. Nichts ist so alt wie eine ausgelaufene Serie. Daß TOS bis heute stilprägend und erfolgreich ist, unterscheidet sie von allen anderen Fernsehserien.

Hallo
ein bisschen peinlich ist mir die nun folgende Auflösung eines kleinen Missverständnisses, auch wenn es zu einer interessanten Möglichkeit führen würde:
In meinem Kommentar zur ltzten Folge fragte ich nach einem Besuch an der kommenden FedCon und ihr habt das auch in eurer neuen Show vorgelesen (ist ein interessant prickelndes Gefühl, wenn jemand in einer Webserie Podcast über einen spricht und dann Fragen beantwortet) und darauf geantwortet wie man euch und ob überhaupt auf einer Con antreffen könnte.
Jetzt muss ich zwar leider sagen, dass diese Frage an die Jungs und Mädels von der Live Rollenspiel Truppe gerichtet sein sollte und nicht an euch, aber möchte mich versuchen zu entschuldigen für dieses Missverständnis. Toll fand ich die Idee, als ihr die Frage an euch gerichtet beantwortet habt, ihr geht man zu einer Con (welche auch immer) und habt evtl. die Chance auf einen Live Cast. Hatte ich so nicht im Sinn, aber wäre interessant und gerade in Bezug auf eine FedCon absolut im Thema. Wo das doch so international ist auf diesen Cons hätte man mal wieder etwas Lokalkolorit und ihr macht prima Werbung für euch.
Die Rollenspieler können aber auch gern kommen, schließlich kann man so besser Fragen klären und einen Einblick gewähren, als per Mail.

Nun zum Thema (mal kurz nebenbei, bin etwas in Eile):
Endlich TOS – der Kreis schließt sich. Habe mich die ganze Zeit gefragt wie ihr an diese Sache herangeht und finde die Halbstaffeln sehr sinnvoll (was sich im Abverkauf von DVDs genau gegensätzlich verhält ;-). So hat man sechs Folgen preo Season die bearbeitet werden und nicht nur drei. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und fand es sehr lustig, v.a. weil ich auch eine sehr gespaltene Meinung zur Machart der 60er habe. Kam kürzlich in den Genuss der ganzen Serie Bezaubernde Jeannie, die zwar sehr reizvoll ist (ich rede von der Serie, Barbara Eden ist aber auch nicht übel) aber eben auch ein ums andere Mal schmerzhaft schlechte, weil inkonsistente und inkonsequente Handlungsstränge hat. So auch TOS.
Letzte Woche erst die Tribble-Folge gesehen und gleich im Anschluss die entsprechende DS9-Folge, wo Sisko und co. zurückreisen und man sieht deutlich den Unterschied im Produktionsniveau der Serien. TOS lebt meist auch von Nostalgie-Faktor und dem Ursprung dieses wundervollen Serien- und Film-Universums und ist einfach kult, aber Drehbücher waren manchmal auch einfach ziemlich Gurke. Ich habe aber Lust bekommen TOS auch mal wieder durchzusehen und es ist eine sehr gute und gesunde Mischung aus Neugier, wie die Serie heute so wirkt und der tatsächlichen Lust die Charaktere in ihrer ursprünglichen Fassung zu sehen. Es ist interessanterweise ein großer Unterschied vom Serien-TOS zum Film-TOS und ich glaube, dieses familiäre und das „TOS-Gefühl“, was manche Leute immer meinen, stammt nicht von der Serie sondern von den Filmen, wo Schauspieler, Charaktere, aber auch Drehbücher teilweise gereifter rüberkommen.

In diesem Sinne bis demnächst.

Bezüglich Dreh und Sendereihenfolge:
Ich hatte mal gehört (bei „Hör mal wer da hämmert“?) dass die erste Sende-folge extra nicht die erste Dreh-folge ist.
Bei dem fünften Dreh sind die Schauspieler schon auf sich eingespielt, was für einen Serienstart besser ist. Wenn dann die fünften (Sende-) Folge holprig ist (da für die Schauspieler die erste Folge), ist das nicht so schlimm, da der Zuschauer schon drin ist.

Sehr interessant und hört sich auch logisch an!

PS: „Hör mal wer da hämmert“ ist einer meiner absoluten Lieblingsserien 😉

Hallo Trekcaster!

Ich freue mich sehr darüber, dass ihr euch jetzt auch der Classic-Serie zuwendet, zumal sie für mich persönlich lange Zeit das „einzig wahre“ Star Trek war. Ich finde eure Episodenbesprechungen wieder mal sehr gelungen und stimme euch voll zu, auch was die „Angestaubtheit“ von TOS in Bezug auf gesellschaftliche Themen angeht. TOS wurde in den 60ern gedreht und ausgestrahlt, spielt im 23. Jahrhundert und – oh Wunder! – es erzählt uns viel mehr über den Zeitgeist der 60er Jahre als über die Vision einer fernen Zukunft.

Hier sind einige der Fragen zu künstlicher Intelligenz (KI), die ich in meiner E-Mail angesprochen hatte:
– Ist es moralisch vertretbar, ein künstliches Lebewesen zu erschaffen oder würde man damit „Gott spielen“?
– Data hat in der TNG-Serie noch keine Gefühle, die bekommt er ja erst im Film „Treffen der Generationen“. Kann Intelligenz ohne Gefühle funktionieren oder hängt beides zusammen? Eben ist mir noch folgendes eingefallen: Data träumt („Traumanalyse“, „Der Moment der Erkenntnis“). Kann man träumen, ohne Gefühle zu haben?
– Dr. Soong verwendete Rohmaterialien, um Data herzustellen. Jahre später wird Data an Bord der Enterprise als Lebewesen und Person akzeptiert. Ab welchem Zeitpunkt war Data ein Lebewesen? Die Metalle und Kunststoffe, aus denen er zusammengebaut wurde, waren jedenfalls noch nicht lebendig.
– Warum sollte man einen sehr menschenähnlichen Androiden wie Data erschaffen?
– Was wäre dazu nötig? Man müsste erstmal klären, wie das menschliche Gehirn aufgebaut ist, wie es funktioniert usw. damit es anschließend nachgebaut werden kann. Vielleicht ist es schlichtweg unmöglich, so einen Androiden zu bauen, aber indem wir es versuchen lernen wir sehr viel über uns selbst.

Ich habe im Netz einen Kommentar oder eine Episodenbeschreibung zu „Sherlock Data Holmes“ gefunden, weiß aber nicht mehr auf welcher Seite das war. Darin wurde die Frage gestellt: Wie kann der Schiffscomputer eine KI mit einem Bewusstsein erzeugen? Muss er dazu nicht selbst eine KI und ein Bewusstsein haben?

Grüße, WORF-Faktor

@WORF-Factor

Das mit der Kiste ist so ne Sache. Ich glaube es passiert einfach ohne fremdes zutun. Natürlich muss der Mensch Grundlagen schaffen, auf eine Geburt der Kinder wird er aber keinen Einfluss haben.
Bereits heute stellen sich die Google Programmierer die Frage, wie manch eine Verknüpfung der Daten zu Stande kommt, wie ein Satz bestehend aus mehreren Sprachen richtig übersetzt wird usw., erklären können Sie es sich aber nicht.
Irgendwann ist die Rechenleistung so hoch, die neuronalen Netzwerke ausgereift und die Daten so umfassend, dass eine Kirche „geboren“ wird.
Ob es dann eine Lebensform genannt wird oder nicht, stellen sich uns adequate Personen in einigen Jahrzehnten oder wenn es so weit ist.

Grüße
Christoph

Hallo Trekcaster,
Endlich TOS! Super Sendung, fands schön, dass sich auch Malte etwas gegenüber der Serie geöffnet hat.

Ich persönlich liebe TOS, die Serie war, für mein Alter eher ungewöhnlich, mein Einstieg in Star Trek. Die etwas billige 60er-Jahre-Optik hat mich nie gestört, im Gegenteil! Weswegen die Serie aber immer noch funktioniert sind die Geschichten und die Charaktere.
Um ein bisschen auf die Wahl von “Man Trap“ als erste Episode einzugehen: Tatsächlich wurde die Episode nicht von den Produzenten sondern von NBC gewählt, da sie eine für die damalige Science-Fiction typische Monster-Episode ist. Die beiden Pilotfilme “Der Käfig“ und “Spitze des Eisbergs“ wurden wohl wegen der Unterschiede in Besetzung und Ausstattung ausgelassen, und die tatsächliche “erste reguläre Episode Pokerspiele“ hatte zu aufwendige Effekte, die bis zur Ausstrahlung noch nicht fertig gewesen wären. Produzent Robert Justman hätte “Implosion in der Spirale“ bevorzugt, aber am Ende wurde es eben “Das Letzte seiner Art“. Finde es grundsätzlich okay, dass man in medias res startet, der Vorspann erklärt eigentlich die Grundlagen und den Rest erfährt man eben im Laufe der Serie.

Was mich im Nachhinein an der ersten Staffel beeindruckt, ist wie viele bekannte und renommierte Science Fiction Autoren Drehbücher beigesteuert haben, z.B. Richard Matheson, der die von euch besprochene Episode “Kirk:2=?“ geschrieben hat, oder der berühmt-berüchtigte Harlan Ellison (“Griff in die Geschichte“). Roddenberry schien wirklich bemüht gewesen zu sein eine richtige Science Fiction Serie zu machen (in einer Zeit von “Lost in Space“). In den späteren Serien haben Sie ja mehr auf normale Fernsehautoren, mit wechselnder Erfahrung im Genre, vertraut.

Ansonsten, macht weiter so! Ich freue mich schon auf Staffel 1.2,und eine Sendung zu “Der Käfig“ bzw. “Talos IV – Tabu“ wäre super!

Ich habe mit Star Trek erst Anfang der 90er mit TNG angefangen – bin Jahrgang 1984 -, an TOS konnte ich nie ran, das ist mir einfach zu altbacken. Einzig den Teil mit Khan fand ich in Vorbereitung auf den zweiten Film recht gut, aber da geht es mir wohl so, wie dem Sohn eines Freundes, der bei Stargate, den ST-Serien der 90er oder Babylon 5 mit dem Kopf schüttelt. Ohne Nostalgiefaktor sind alte Serien halt einfach nur alt.

Ach ja, meine Lebensgefährtin und ich waren auch bis gestern eine Woche in Wien. Echt eine schöne Stadt und der Nahverkehr gerade mit der Ubahn funktioniert super. Die Stadt ist echt eine Reise wert, egal ob als normaler Urlaub oder als Ziel von Flitterwochen.

Ich bin Baujahr 85 und stimme dir in Bezug auf Stargate SG-1 voll zu. SG-1 ist – zumindest in den ersten Staffeln, die ja Ende der 90er gedreht und ausgestrahlt wurden – wirklich stark in diesem Stil produziert worden. Das schaue ich mir heute auch nicht mehr an, obwohl ich damals bei der Erstausstrahlung keine Folge verpasst habe.
Deine Ablehnung gegenüber Babylon 5 kann ich ebenfalls gut nachvollziehen. Ich habe mich erst vor ca. 1 Jahr dazu entschlossen, mir die Serie anzusehen. Beim Pilotfilm und in der 1./2. Staffel dachte ich mir oft: „OK, das Budget war sehr niedirg, daher die oft unglaubwürdigen Sets, Requisiten und Effekte. Und ja, die Serie stammt aus den 90ern, was in der einen oder anderen Episode die hanebüchene Story erklärt.“ Ich bin jetzt in der 3. Staffel angelangt und stelle fest: Diese Serie hat – aus der Sicht des heutigen Serienzuschauers, der an moderne Produktionen wie Dexter und House of Cards gewöhnt ist – zahlreiche Schmankerl zu bieten: eine durchgehende und gut ausgearbeitete, komplexe, spannende Geschichte, interessante Charaktere und Charakterentwicklungen, Geschichten, die zu philosophischen Diskursen anregen, eine dichte Atmospähre und gleich zwei Darsteller, die jedem Trekkie wohlbekannt sind! Das was wir heute als zeitgemäße Serien kennen, geht auch auf den Erfolg von Babylon 5 zurück. Wer sich auf Babylon 5 einlässt, kann dort vieles entdecken, was als „modern“ bezeichnet wird.
Du hast recht: alte Serien sind alt. Geordi LaForge sagt in „Besuch von der alten Enterprise“: „Nur weil etwas alt ist, muss es nicht schlecht sein“. Mister LaForge, ich hätte es nicht besser ausdrücken können!

Also ich war klein, als ich „Raumschiff Enterprise“ vor unendlich langer Zeit (Anfang der 70er) im Fernsehen sah und ich kann noch gut die Schauer spüren, die mir damals übern Rücken liefen, angesichts der Außerirdischen und scheinbar aussichtslosen Situationen, in die sich dieses faszinierende Raumschiff manchmal manövrierte. Ich konnte mich mit meinem kindlichen Gemüt der Dramatik nicht entziehen, die ganze Serie war für mich wie von einem anderen Stern und hinterließ einen derart bleibenden Eindruck, dass ich davon einfach nicht mehr loskam. Das Anschauen der TOS-Folgen ist heute allerdings meist nur noch langweilig, vor allem, weil man einfach bessere Effekte gewohnt ist, zum Beispiel aus ENT. Andererseits bin ich immer noch dankbar für die Schlüsselerlebnisse meiner Kindheit, denn auch heute noch sind die ethischen Werte, die in fast allen TOS-Episoden transportiert werden, universell gültig in ihrer Einfachheit und Klarheit. Und Captain Kirk war derjenige, der diesen Werten verbal und eindrucksvoll immer wieder Ausdruck verlieh, assistiert von Spock und McCoy. Das ist doch die schönste Botschaft von Star Trek, die es überhaupt geben kann und der Erfolg der Serie fußt doch bis heute gerade darauf, dass die Sehnsüchte der Menschen nach Frieden, Freiheit und positiver Entwicklung in der Zukunft eindrucksvoll transportiert werden.
Das soll die reine Lust an den Sci-Fi-Effekten, den Kostümen und den Masken der Serie, besonders auch den Weltraumkämpfen, keineswegs schmälern. Die Synthese aus allem macht TOS eben zu etwas Besonderem, was es – das müssen wir uns immer wieder vor Augen führen – damals so im Fernsehen noch überhaupt nicht gab.

Quasi ein „Weiberregiment“ im Weltraum. Der Cast erinnert mich daher auch irgendwie an die mittlerweile übliche Besetzung der Führungsspitze bei den Grünen 🙂

Der Alien mit dem an Freddy Kruege erinnernden Latexgesicht macht die ganze Nummer auch nicht glaubwürdiger. Und doch werde ich als Star-Trek-Fan die Serie selbstverständlich (kostenneutral) antesten. Die Hoffnung stirbt eben zuletzt.

++ ++ ++ ++ soviele Pluszeichen gibts garnicht, wieviel ich dafür (insb. der erste Absatz) gerne geben würde. Bester Beitrag bisher. 🙂

Teile deine Kritik an Discovery.
– Triefend vor Östrogen.
– Unglaubwürdige Außerirdische.
– Und außerdem nicht einmal Kanon, sondern ein Reboot. Ärgerlich, dass man ausgerechnet diesen Reboot nicht genutzt hat, die Außerirdischen endlich einmal als Nicht-Humanoide anzulegen, was ja viel realitätsnäher wäre.

Ob das was wird?
Ich bin bisher jedenfalls nicht beeindruckt.

Das ganze kann ja eigentlich schonmal garkein Kanon sein, da wir aus ENT ja wissen das die Klingonen komplett anders aussehen. Ein anderer Punkt: Anstatt wie ST typisch moralische oder Menscheiheitsprobleme aufzuarbeiten, scheinen die einzigen Ziele den Zuschauer über politische Korrektheit zu verwirren und nur billige Action zu bieten. Die wollen uns ernsthaft glauben machen, dass in der Zukunft die wichtigsten Personen auf einem Raumschiff ausschliesslich aus Frauen, Schwulen, Moslems etc bestehen, der gemeine weisse Mann ist anscheinend zu dumm für so einen Job. Selbst wenn die angesprochene Probleme aufarbeiten würden, wäre dies unauthentisch aus den genannten Gründen.
Also Widersprüche wohin man blickt. Ich würde mir wünschen, dass ST weitergeht, aber wenn ich sowas sehe/lese dann wünschte ich mir schon eher die hätten es sein gelassen.

Dabei hätten wir aktuelle Probleme. Ich habe unlängst DS9 gesehen, wo Flüchtlinge sich auf Bajor niederlassen wollten und es ihnen aus plausiblen Gründen verwehrt wurde… Aktueller denn je. Wieso nicht sowas behandeln?

Und was soll die dämliche Idee die Serie wieder vor den anderen anzulegen?!?!?!? Das hat doch bei ENT bereits nicht geklappt. Ausserdem wirkt das Design (JJ mäßig glossy und dunkel) doch viel futuristischer als selbst VOY. Ich kann verstehen das Bryan Fuller ausgestiegen ist, da er seinen guten Namen nicht verbrennen wollte. Die Serie wandelt in JJ’s Fussstapfen, nicht in Roddenberrys…

Nicht zuletzt eine bekannte Hauptdarstellerin aus Walking Dead zu nehmen sorgt bei mir ständig für extreme Irritationen, wenn ich die sehe. In Walking Dead spielt sie schliesslich eine Massenmörderin (wie die anderen auch) deren tägliche Aufgabe es ist, den Tod über andere zu bringen. Ausgerechnet mit dieser Konnotation will man versuchen dem Zuschauer ein positives Bild von der Zukunft zu geben?
Bei Scott Bacula war es was anderes, erstens da es zuvor schon eine positive Rolle war und zum Zweiten, war seine Serie nicht so erfolgreich/bekannt (wie WD) und zum dritten lagen viele Jahre zwischen den beiden Serien. Kaum einer hatte ihn noch im Gedächtnis.

So, jetzt höre ich mal lieber auf zu schreiben bevor ich noch etwas unfreundliches über diesen Haufen Mist namens „Discovery“ schreibe. Die Art und Weise wie das mit Discovery bis jetzt gelaufen ist hat ja schon angedeutet, dass dort Dilettanten am Werk sind.

Wie hat jemand in den Kommentaren beim Youtubekanal Trekyards so schön geschrieben: Die Discovery wird nicht mit Antimaterie, sondern mit hochprozentigem Östrogen betrieben 😀

Bei „Hör mal, wer da hämmert“ gibt es aber auch einen richtigen Pilotfilm, der in die Serie einführt und in dem Tim seine Show „Tool Time“ übernimmt. Ist die tatsächlich erst später gedreht worden? Bei TOS konnte man die Reihenfolge variieren, weil die Episoden nicht aufeinander aufbauen und weder „Der Käfig“ noch „Spitze des Eisberges“ wirklich in die Handlung einführen.

In den meisten Fällen wird das aber nicht gehen, da der Pilotfilm zuerst gedreht werden muss, um überhaupt das Potential der Serie abzuschätzen und einen Sender dazu zu bewegen die Serie ins Programm zu nehmen. Da dieser Film meist auch die Grundkonstellation erklärt und vorgibt, kann man den eigentlich auch nicht erst an fünfter Stellen produzieren oder in der Reihenfolge zurück stellen.

Die Idee klingt zwar nachvollziehbar, aber es ist ja auch in STAR TREK nie wieder so gemacht worden. Alle Pilotfilme mussten zuerst gedreht und gesendet werden. Ich würde es auch befremdlich finden, wenn dann nach 4 Folgen auf einmal eine kommt, wo ich das Gefühl habe, dass alle Schauspieler plötzlich mit ihren Rollen fremdeln. Insbesondere wenn es eine Serie mit fortlaufendem Handlungsstrang ist – und das ist heute üblich -, geht das eigentlich nicht.

Oft werden Pilotfilme ja auch aufwendiger produziert, als die eigentliche Serie. Ich denke, das ist also eher die Ausnahme als die Regel. Es gibt zwar noch andere Serien, in denen in anderer Reihenfolge produziert als gesendet wurden (UFO, Mondbasis Alpha, Nummer 6, Die Profis – alles UK-Serien!) aber bei denen wurde auch eher erst nach dem Pilotfilm die Reihenfolge geändert.Das waren auch alles noch Serien aus den Zeiten, wo man nach 50 Minuten mit dem Episodenthema durch war und in der nächsten Woche gab es etwas ganz anderes. Bei DS9 wurden meines Wissens „Die Khon-Ma“ und „Unter Verdacht“ auch getauscht. Ich denke da spielte wie bei TOS aber eher das „Action-Argument“ eine Rolle. Bomben, Terroristen, Verfolgungsjagden im Weltraum vs. Krimi und Rassismus. Bei TOS hätte man mit übersinnlichen, gottähnlichen Wesen beginnen müssen (bzw. mit Illusionen), so hatte man ein mordendes Monster; das war handfester.

Achja, nun möchte ich aber mal zu etwas positivem kommen, der Trekcast! Mir hat die Folge sehr gut gefallen, insbesondere da ihr den Klamauk aufgedeckt habt und ihn modern bewertet habt (Was eg. nicht OK ist, aber den Lacher auf jedenfall wert, also sei es drum). So schaue ich TOS auch am liebsten, ich sehe es als Commedyunterhaltung an – was zum Lachen. Also ihr habt die Folgen genauso analysiert, so wie ich die Serie am liebsten sehe. Bravo, war eines der witzigsten Folgen bisher mit euch. 🙂
Ein Wort noch zu Janice Rand, sie ist die Sekretärin des Captains. Als solche gehört es zu ihren Aufgaben „Papiere“ zur Unterschrift ihrem Boss darzureichen oder ab und an mal einen Kaffee zu holen. Ich finde an ihrer Rolle nichts verwerfliches. Sowas gibt es heute auch überall. Dafür wird man ja schliesslich bezahlt und wenn dies zum Aufgabenprofil gehört ist das schon nicht so ganz unmenschlich.
Die Szene das sie sich für die Vergewaltigung entschuldigt hat, das war ja vollkommen richtig. Da sie ja zuvor den „falschen“ Kirk beschuldigt hatte, nachdem dies aufgeklärt wurde, so hat sie sich entschuldigt. Wenn ich versehentlich jemanden falschen beschuldige und es sich anschliessend richtigstellt, dann entschuldige ich mich doch auch für meinen Fehler. Und das dieses nicht weiter aufgearbeitet wurde liegt eher dadran, dass sich TOS nur um Kirk, Spock und McCoy dreht, kein anderer hat da auch nur eine Minute zuviel Screentime bekommen. Ich finde man muss das in diesem Lichte sehen.

Von daher freue ich mich auf eine weitere TOS Folge mit euch und Danke für Eure Arbeit!

Nach den Kommentaren über „Feminismus“ im Zusammenhang mit Discovery wundert mich diese Ansicht zwar hier nicht mehr (wenn man das so liest ist TOS noch sehr aktuell), aber trotzdem eine Erwiderung auf diese Bemerkung:

„Die Szene das sie sich für die Vergewaltigung entschuldigt hat, das war ja vollkommen richtig. Da sie ja zuvor den „falschen“ Kirk beschuldigt hatte, nachdem dies aufgeklärt wurde, so hat sie sich entschuldigt. Wenn ich versehentlich jemanden falschen beschuldige und es sich anschliessend richtigstellt, dann entschuldige ich mich doch auch für meinen Fehler.“

Sie hatte zwar fälschlich den guten Kirk beschuldigt, aber der sitzt am Ende der Episode gar nicht vor ihr. Es sitzt der komplette Kirk vor ihr und ein Teil von ihm hat sie vergewaltigt! Warum sie sich dann bei ihm entschuldigen sollte, erschließt sich mir nicht. Ein Teil von Kirk ist über sie hergefallen; das war also keine Falschbehauptung oder ein Irrtum. Der Kirk der sie vergewaltigt hat sitzt auch vor ihr; zwar gezügelt durch seine gute Seite, aber nicht unschuldig verdächtigt.

Nun kann man den vollständigen Kirk zwar dafür eigentlich nicht verantwortlich machen, da der Teil, der solche Exzesse normalerweise verhindert, durch die Aufspaltung nicht eingreifen konnte. Sie hätte sich, wenn überhaupt, beim guten Kirk entschuldigen müssen, aber nicht beim wieder zusammen gesetzten Captain. Insofern finde ich den Schluss ungünstig, wenn das „Frauchen“ zu Kreuze kriechen muss, damit die heile Welt wieder glänzt. Das nimmt der Episode auch viel von der Aussage, da Spock ja erläutert, dass kein Mensch nur gut ist. Am Ende wird aus Kirk aber wieder der tolle Kirk und die böse Seite wird wieder unter den Teppich gekehrt.

Wenn man keine Zeit hat das aufzuarbeiten, sollte man es dann lieber lassen; die Episode hätte auch ohne Vergewaltigung funktioniert. Aber die Serie ist dann eben doch 50 Jahre alt und sollte diesbezüglich dann tatsächlich nachsichtiger behandelt werden. Auf der anderen Seite läuft die Serie noch sehr regelmäßig im Fernsehen und da ist es dann schon kritikwürdig, wenn man andeutet, dass sich Frauen nach einer Vergewaltigung zu entschuldigen haben. So etwas passiert ja häufiger mal unter Alkohol, der dann das gleiche bewirkt wie der Transporterunfall (Kontrollverlust). Da ist man ja dann auch nicht unschuldig, wenn man wieder nüchtern ist und darf eine Entschuldigung von der Frau erwarten, die man dann zufällig besoffen vergewaltigt hat. (Oh, wusste ich ja nicht, dass du nicht nüchtern warst. Sorry, dass ich dich verdächtigt habe.)

Ich muss sagen mir wäre der wechselnde Kratzer im Gesicht von Captian Kirk so echt nicht aufgefallen 😀 Und jetzt kann ich da nicht mehr weggucken.
Was für ein peinlicher Fehler!
LG Cdr Chakotay

Hallo Trekcast Team.

Obwohl ich mich schon als Kind nie wirklich für TOS begeistern konnte, das damals auf SAT.1 immer vor TNG lief, fand ich den neuen Podcast sehr unterhaltsam.
Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob ich mich mal dazu durchringen kann, mir die Originalserie zu geben.

Da ich auf Netflix aber gerade nochmal TNG durchgeschaut habe, war ich sehr erfreut darüber, dass ich Eure Folge zu „All good Things“ noch nicht gehört hatte. Für mich hatte dieses Serienfinale schon immer alles, was Star Trek TNG ausmacht und auch das erneute Ansehen hat mich darin bestärkt.

Was mich wieder etwas verwundert sind einige Ansichten hier im Forum. Was zur Hölle ist bitte schlimm an schwarzen oder auch an weiblichen Hauptrollen? Meine Fresse… Ihr tut ja so als hätten sie Claudia Roth für eine Rolle als Captain gecastet. Woher kommt diese Angst der weißen westeuropäischen Männer vor allem, was irgendwie nicht ist wie sie (also männlich und weiß)?
Entspannt Euch mal und atmet locker durch die Hose…

Hallo liebes Team vom Trek Cast !

Weil ich es schon ein paarmal in den Kommentaren von Hörern gelesen habe, würde mich sehr interessieren, ob auch ihr euch im Falle der neuen Star-Trek-Serie mehr realistische Aliens gewünscht hättet?
Also weg von den „Latex-Fressen“, wie es jemand geschrieben hat?

Für mich wäre ein solcher Neustart jedenfalls sehr reizvoll ! Ich glaube auch, damit könnte man die Zukunft des Franchise auf längere Sicht sichern, denn sind wir doch ehrlich, die derzeitigen humanoiden Latex-Aliens sind heutzutage nicht mehr besonders glaubwürdig 😉

LG

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