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#081 – Star Trek: Der Aufstand

Aller guten Dinge sind drei: Der dritte TNG-Kinofilm „Star Trek: Der Aufstand“ war kommerziell ein Erfolg. Doch war er auch wirklich ein gelungener Star Trek-Film? Oder kündigten sich hier schon die Probleme an, die später für ein abruptes Ende der TNG-Ära sorgen sollten?

  • Was ist gut im Film? Und was geht eher daneben?
  • Wie schneiden die einzelnen Charaktere ab?
  • Und wäre das vielleicht das perfekte TNG-Kinofinale gewesen?

21 Antworten auf „#081 – Star Trek: Der Aufstand“

Juhuu! Ihr seid mal wieder am Start!!!
Ich freu‘ mich.
Wird gleich gehört !!!

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war mal wieder toll. Würde mich freuen in Zukunft öfters als alle 1,5 Jahre was von euch zu hören.
Ihr wart/seid einfach der erste Deutschprachige Podcast zum Thema StarTrek welche Erfolg hatte.
Mittlerweile habt ihr mit dem Fantastischen „Trek am Dienstag“ eine uneinholbar gute „Konkurrenz“ bekommen.
Aber es ist trotzdem immer wieder schön was von euch zu hören.
Bitte hört nicht auf. Macht immer mal wieder was Neues !!

Dann möchte ich noch 1,2 Sachen zum Inhalt der Folge machen:

Den JoyStick (im Fandom stark polarisiert) fanden wir damals im Kino echt cool. Hatten wir doch sowas auch Zuhause…

Mit der Enterprise „E“ bin ich happy. Mag das Schiff sehr. Die A ist natürlich wahnsinnig gut. Die D natürlich auch.
Kann mit den neuen Schiffen wenig(er) anfangen. Die Discovery ist einfach kein schönes Schiff. Die Titan ist so lala…
Man sieht bei den neuen Serien einfach dass alles aus dem PC kommt, und das leider einfach nicht gut. Wenn man das mit „The Expanse“ oder mit „For all Mankind“ vergleicht, dann fragt man sich auch heute wieder: Warum sind die Special-Effects bei StarTrek so schlecht?
Gut, kann mit Disco eh nix anfangen, und habe das Gehäule nach Staffel 2 abgebrochen. Picard ist leider erst in Staffel 3 teilweise echt gut (ENDLICH WIEDER DIE CREW !!!!)
Uneingeschränkt kann ich eigentlich nur Strange New Worlds, und LowerDecks empfehlen… DAS ist echt gut.

Doe Gerodie Szene als er erstmals (mit seinen eigenen Augen) nen Sonnenaufgang sehen kann ist echt wirklich toll.
Genauso finde ich am Anfang die Picard bereitet sich auf den Kontakt und die Begrüßungsworte vor extrem gut. Wie er durch’s Schiff geht, und alle was von ihm möchten, und sie einfach als Team funktionieren. Perfekt !!!

Soo. Genug geschrieben.
Fazit: Ihr habt es am Ende dieser Folge selbst gesagt:
Macht weiter! Bitte! (und wenn, wie ihr sagtet, auch nur für euch – ihr macht das auch uns 🙂
Wir brauchen einfach neben Trek am Dienstag noch einen weiteren guten Trek-Cast.
DEN TrekCast !!

Ja, das Discovery-Rumgeheule ging mir auch auf den Senkel. Wären die anderen Karaktere nicht interessant genug gewesen, hätte ich sofort abgebrochen. Aber vor allem die Ingeneurin (Jett Reno) trifft genau meinen geschmack mit ihrem direkten, knackigen Humor. Auch Tilli ist erfrischend „normal“ und nicht so wie vom Laufsteg gezogen. Bei den neueren Serien und Filmen meint man manchmal es ist eher ne Schickimicki Modenschau im SciFi Look. Wenn nur nicht immer das selbstbemittleidende geheule wäre von Burnham. Mal ne Folge wo es wirklich Schei… für Sie läuft is das ja ok, aber nicht in jeder.

Moin. Super, dass Ihr msl wieder am Start seid! Bin noch nicht durch, aber ein Einwand: meines Wissens nach spielt der Film 2375, das wäre im gleichen Jahr wie DS9 Staffel 7 und Voyager Staffel 5.
Vermutlich spielt der Film sogar nach dem Krieg:
– es wird angemerkt, dass die So’na mit dem Dominion Geschäfte gemacht haben, das klang nicht so, als würde der Krieg noch laufen
– das würde erklären, warum Worf sich woanders als auf DS9 rumtreibt

Viele Grüße, Jochen

Super Hinweis, danke!

Ich hatte mir extra die Ausstrahlungstermine bei DS9 angeschaut – und habe dann offenbar die deutsche Erstausstrahlung im Kopf gehabt, obwohl ich mir extra vorgenommen hatte, mir die Daten der amerikanischen Ausstrahlung zu merken. D’oh. 😉

Bei der Erstausstrahlung hast du auf jeden Fall Recht, DS9 Staffel 7 und Voyager Staffel 5 liefen gerade in den USA, als „Der Aufstand“ ins Kino kam.

Na, das ging ja runter wie Öl. Schön, dass ihr wieder da seid. Der beste Podcast der Welt.
Der Film ist tatsächlich eher wie eine gute TNG Doppelfolge, aber ich habe ihn immer gemocht.
Auch wenn es arge Logik Probleme gibt wie immer ein Volk bzw. 2 von dem wir nur einige Hansels sehen.
Warum genau sollte diese Volk der Bösen nun so wichtig für die Föderation sein? Warum lässt sich ein Admiral von den unter Druck setzten? Das sind doch nur einige 100.. es heißt zwar es sein Millionen was keinen Sinn ergibt da die anderen ja alle mit Namen kennen

Schön wieder mal was von Euch zu hören. Sonst höre ich immer nur die Stimme von Malte im CT-Podcast und denk dann „Es könnte mal wider nen Trekcast kommen“. Star Trek Filme sind ja in letzter Zeit eher so….naja, eher Aktionfilme. Der Aufstand hat finde ich ne gute Mischung aus Star Trek Werten und Aktion. Die Witze wirken zwar etwas erzwungen, aber auch ich fand die Damals beim ersten mal schauen gut. Die aktuell beste Star Trek Serie ist meiner Meinung nach Strange new Worlds. Da freue ich mich schon auf die 3. Staffel. Man muß nicht immer bei allem einer Meinung sein, die Geschmäcker sind verschieden. Heutige Filme muß man wohl eher als Einzelfilme ansehen losgelöst vom normalen Star Trek. Ich fand aber Section 31 sehr enttäuschend, da wäre sooooo viel mehr drin gewesen.

Uiiiii – was für eine schöne Überraschung, endlich wieder ein Trekcast! Den Film habe ich lange nicht mehr gesehen aber doch auch in guter Erinnerung. Neugierig haben mich die von Yann erwähnten geschnittenen Szenen gemacht, da muss ich doch mal wieder die DVD hervorkramen. Vielen Dank euch dreien🖖.

Moin! Ich bin erst vor ein paar Wochen Hörer eueres Podcasts und hab so gehofft, dass ihr noch weiter am Start seid. Bleibt bitte dabei und erhöht gern die Frequenz! Meine Bahnfahrten werden so deutlich angenehmer 🙂 Grüße aus dem Rhein-Main-Gebiet!

Freut mich, dass es wieder eine neue Folge von euch gibt! Herzlichen Dank!

Ich gehöre aber tatsächlich zu der Minderheit, die die Enterprise E lieber mag, als die Enterprise D. Obwohl ich mit TNG und der D aufgewachsen bin und es mein erstes Star Trek war! Dieses gebogene Design von außen hat mir noch nie gefallen und die Inneneinrichtung hat mir immer zu viel nach „Wohnzimmer“ ausgesehen.

Am besten haben mir die Schiffsdesigns (innen wie außen) in den Classic-Filmen (2 bis 6) gefallen, danach die Enterprise F und E. Voyager und DS9 waren auch noch gut, danach kommt erst die D für mich.

Was ich auch gerade heutzutage an dem Film sehr erfrischend finde, ist die Tatsache, dass es mal nicht um die Bedrohung / den Untergang des / der gesamten Quadranten / Milchstraße / Universums / Multiversums geht. Solche Stories wurden gerade in NewTrek inflationär verwendet – meinem Gefühl nach.

Schön wieder von euch zu hören. Ich fände es super, wenn ihr wieder öfter einen Trekcast bringen würdet.
Wie es der Zufall so will, kommen die „großen Neuigkeiten“ auch immer kurz nach eurem Trekcast 😉 …. wenn auch dieses mal keine so guten.

Strange New Worlds wird mit der fünften Staffel enden und diese Staffel wird gerade einmal SECHS Episoden beinhalten. 🙁
https://trekmovie.com/2025/06/12/star-trek-strange-new-worlds-renewed-for-fifth-and-final-season/

Immerhin noch besser als die Art, wie man Discovery abgefertigt hat. Da war eigentlich ein 2 Stunden Finale nach dem abrupten Ende geplant, aber das Studio hat nur einen 15 Minuten Epilog genehmigt.
https://trekmovie.com/2025/04/20/star-trek-discovery-was-denied-2-hour-finale-movie-says-sonequa-martin-green/

So langsam könnte man schon Angst um Paramount und Star Trek bekommen. Erst DSC abrupt beendet, Prodigy wird auch nicht wiederkommen, Lower Decks beendet und nun wird SNW mit einer fünften Mini-Staffel beendet. Es bleibt damit erst mal nur noch die Akademie Serie.

Erst mit zwei Monaten Verspätung entdeckt, dass es nach 15 Monaten wieder einen neuen Trekcast gibt und gleich dazu genutzt, mich auf einer zweistündigen Autofahrt unterhalten zu lassen.

Ich höre Euch gerne zu. Der Trekcast hebt sich technisch und inhaltlich von vielen anderen Postcasts ab. Ihr seid stets gut vorbereitet, die Besprechungen folgen einem durchdachten Konzept und der Stil, sich wechselseitig sachlich zu befragen und einander Zeit zu geben, unterscheidet sich positiv von dem oft wilden Durcheinandergeplapper in anderen Podcasts. Dazu eine technisch einwandfreie Studioatmosphäre, als säßest Ihr gemeinsam in einem Raum. Kein Vergleich zu den oft schlechten Mikrofonen und Übertragungsqualitäten in anderen Podcasts.

Wünschenswert wäre, wenn mindestens zwei neue Trekcast-Folgen pro Jahr erschienen, wobei man sich auch viele ältere Ausgaben immer wieder mit Gewinn anhören kann.

Nachdem Ihr – völlig zurecht – die Besprechung von Discovery eingestellt habt, würde ich mich über ein oder zwei Folgen freuen, die sich den ersten beiden Staffeln „Strange New Worlds“ widmen, die meines Erachtens von den drei neuen Live-Action-Serien die beste ist, viele Bezüge zu TOS aufweist und die trotz episodenübergreifender Handlungsbögen endlich wieder zu dem Konzept der Einzelfolgen zurückkehrt, die man sich auch in einigen Jahren noch einmal losgelöst vom Rest einer Staffel anschauen kann.

Interessant finde ich, dass Euch meist spontan noch die Namen von Jahrzehnte alten Star-Trek-Episoden einfallen. Das geht mir genauso. Hingegen kann ich mich an kaum einen Episoden-Titel der neuen Serien erinnern.

Halli hallo!
Ich habe ihn heute erst entdeckt und sofort gehört. Danke, ihr seit noch da!
Ich finde den Film, trotz seiner offen sichtlichen Schwächen auch ganz gut und schaue ihn immer wieder gerne.
Freue mich auf euren nächsten trekcast in ein bis eineinhalb Jahren!
MfG, der Mop

Schön dass ihr noch da seid! Freue mich über jeden weiteren Trek Cast. Und dann auch noch ein Thema aus der guten alten TNG Zeit. Ein Traum. Ich fand Star Trek 9 damals aufgrund meiner hohen Erwartungen auch eher enttäuschend, aber rückblickend war der eigentlich ganz solide.

Ich habe zum Film „Star Trek: Insurrection“ fünf zentrale Kritikpunkte.

1) Die metaphasische Strahlung
Die metaphasische Strahlung entsteht durch Partikel in den Ringen des Planeten. „Memory Alpha“ enthält einen Artikel über die metaphasische Strahlung. Der erste Absatz lautet folgendermaßen:

„Metaphasic radiation is a form of energy which, under certain conditions, reverses the aging process of most humanoid species, thereby prolonging the life of those who are exposed to it. Metaphasic radiation also has remarkable regenerative and rejuvenative properties, increasing the metabolism and energy levels of those irradiated by it. However, this increased health relies on constant exposure to the radiation; injuries healed by the radiation would eventually return to their previous state once the subject was no longer exposed to the radiation.“

Müsste sich die metaphasische Strahlung nicht auf *alle* Organismen auf dem Planeten auswirken? Warum sind nur humanoide Wesen betroffen? Wie funktioniert die Biosphäre des Planeten, wenn die heimischen Lebewesen dieser Strahlung ausgesetzt sind?

In einer Szene fragt Picard den Jungen Artim nach seinem Alter. Er antwortet, dass er zwölf Jahre alt ist. Picard ist darüber verwundert, weil er ihn für wesentlich älter gehalten hatte. Tournel erklärt daraufhin:

„The metaphasic radiation won’t begin to affect him until he reaches maturity.“

Woher weiß die metaphasische Strahlung, wann jemand erwachsen ist? Welche Art von Strahlung beeinflusst nur erwachsene Personen?

In der Physik unterscheidet man zwischen Teilchenstrahlung, z. B. Alphastrahlung aus Helium-4-Atomkernen und Wellenstrahlung aus elektromagnetischen Wellen. Egal, ob Teilchen- oder Wellenstrahlung: Falls sie Organismen beeinflussen, spielt das Alter keine Rolle. Auch die Spezies sollte erstmal irrelevant sein. Natürlich kann es unterschiedliche Auswirkungen auf verschiedene Spezies geben, aber die grundsätzliche Wirkung müsste bei allen vorhanden und nachweisbar sein.

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2) Doughertys Plan
Admiral Dougherty möchte mithilfe der Son’a (v. a. mit Rua’fos Hilfe) die metaphasischen Partikel abbauen lassen, weil damit die gesamte Medizin revolutioniert werden kann. Gleichzeitig will er die Zwangsumsiedlung der Ba’ku geheim halten. Das passt nicht zusammen, denn jede neue Technologie wirft Fragen auf wie „Wer hat sie entwickelt?“, „Woher kommen die Rohstoffe?“, „Wie wurde sie getestet?“ usw. Es wird inner- und außerhalb der Föderation viele Wissenschaftler*innen geben, die versuchen, diese neue Technologie zu optimieren und dazu müssen sie wissen, wo sie herkommt. Es wird Personen geben, die die neue Technologie mithilfe von „Reverse Engineering“ kopieren wollen, z. B., um sie als ihre eigene Kreation anzupreisen.

Dougherty versucht gewissermaßen, einen Nobelpreis für Medizin einzuheimsen und gleichzeitig seine Forschung geheim zu halten. Das widerspricht sich!

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3) Der „Technologieverzicht“ der Ba’ku
Am Anfang erklärt Picard seinem Offizier Data:

„You have to remember these people have rejected technology.“

Die Ba’ku lehnen also Technologie ab. Wie kann es dann sein, dass wir in der Anfangssequenz Ba’ku bei der Verwendung sehr vieler verschiedener Technologien beobachten können?

Die Ba’ku
– betreiben Landwirtschaft mit Ackerbau und Viehzucht
– nutzen ein Bewässerungssystem mit Gräben, Schiebern und einem Staudamm zur Bewässerung ihrer Felder
– betreiben eine Bäckerei, wofür sie eine Mühle sowie Öfen benötigen
– betreiben eine Schmiede mit einem Schmiedeofen und einem Blasebalg, wo sie Werkzeuge und wahrscheinlich auch Waffen für die Jagd herstellen
– tragen gewebte Kleidung, die erstmal produziert werden muss; dafür benötigen sie Spinnräder und Webstühle
– wohnen in einem schmucken Dorf mit hübschen Gebäuden, die alle blitzblank sauber sind und akkurate rechte Winkel haben

Wie kann man hier ernsthaft behaupten, die Ba’ku würden Technologie „ablehnen“? Was sind denn all diese Dinge, wenn es keine Technologien sind? Die Ba’ku haben sich mit zahlreichen verschiedenen Technologien UMGEBEN!!

Die Ba’ku sind im Prinzip Menschen, die auf einem anderen Planeten leben. Eine menschliche Kultur und Zivilisation kann es ohne Technologie aber nicht geben. Jede Art von Kultur setzt Technologien voraus! Sogar der erste von Menschen hergestellte Faustkeil oder die erste Nutzung des Feuers waren Technologien bzw. Techniken. Auch der aufrechte Gang, Sprache, Jagdtechniken, Kooperation in der Gruppe mit Arbeitsteilung etc. sind Techniken, die von unseren Vorfahr*innen schon vor Jahrmillionen verwendet wurden.

Vielleicht könnte man einwenden:

„Na ja, die Ba’ku benutzen eben keine *modernen* Technologien wie Computer, Raumschiffe usw., sondern beschränken sich auf die althergebrachten Techniken.“

Das wird aber ERSTENS im Film nicht erwähnt und ZWEITENS wäre es willkürlich. Wieso haben die Ba’ku mit all ihren Techniken und Technologien, die sie täglich und ganz selbstverständlich nutzen, kein Problem? Gilt ein(e) Ba’ku, die/der beispielsweise auf die Idee kommt, ein Segelschiff zu bauen und damit entfernte Teile des Planeten zu erforschen, als Verbrecher*in? Wie ist es mit Teleskopen, Mikroskopen, Heißluftballonen, Kranen, Glasherstellung, Papierherstellung, Bergbau, Uhren etc.? Ist das bei den Ba’ku verpönt, weil es *zu modern* ist?

Wahrscheinlich soll der Film deutlich machen, dass die modernen Technologien, die wir in unserer Realität verwenden, gefährliche Konsequenzen haben können. Die Ba’ku haben eine ähnliche Erfahrung gemacht und verzichten darum auf solche Technologien. OK, das ist plausibel. Dennoch kommt es darauf an, *wie* eine Technologie benutzt wird. Mit den Werkzeugen, die die Ba’ku produzieren und verwenden, z. B. mit Äxten, Sägen, Spitzhaken und Schaufeln, können sie Bäume fällen und danach das Wurzelwerk ausgraben, um das Holz als Bau- und Brennmaterial zu nutzen. Einhundert Ba’ku können damit im Laufe einiger Wochen oder Monate einen ganzen Wald abholzen. Oder Moore und Sümpfe trockenlegen. Oder einen Staudamm bauen und so den natürlichen Verlauf eines Flusses verändern, was sie getan haben. Die Menschen auf der Erde griffen schon vor Jahrtausenden mithilfe solcher „primitiver“ Technologien in die natürlichen Prozesse ein, gestalteten Landschaften nach ihren Bedürfnissen und zerstörten ganze Ökosysteme. Die Ba’ku tun das nicht, weil sie sich dagegen entschieden haben. Genauso können sie mit jeder anderen Technologie verfahren. Sie könnten z. B. einen Computer bauen, aber sie müssen ihn nicht verwenden, um damit Schaden anzurichten. Sie können Methoden entwickeln, um Schnittwunden zu behandeln, die von der metaphasischen Strahlung zwar geheilt werden, aber im Ernstfall möchte man vielleicht den Heilungsprozess aktiv unterstützen, anstatt nur auf die Strahlung zu vertrauen. Auch das würde keinen Schaden anrichten.

Der „Verzicht“ auf Technologie, den die Ba’ku angeblich betreiben, bedeutet auch, dass sie auf – nach Föderationsstandard moderne – Medizin verzichten. Sie wissen zwar, wie sie fortgeschrittene Technologien, u. a. in der Medizintechnik, anwenden können, tun es aufgrund ihrer Ideologie aber nicht. Das ist für mich ein Problem, denn die Ba’ku sind ja trotz der metaphasischen Strahlung nicht unverwundbar. Sie können z. B. durch einen Unfall schwer verletzt werden. Wie reagieren sie, wenn einer der ihren schwer verletzt wird und im Sterben liegt? Die metaphasische Strahlung dürfte ihnen kaum helfen, wenn die verletzte Person beispielsweise durch ein Feuer lebensgefährliche Verbrennungen erlitten hat. Lassen sie die verletzte Person dann einfach sterben, obwohl sie ihr helfen könnten? Was ist, wenn es sich bei der Person um ein Kind handelt? Welche Ideologie rechtfertigt dieses Verhalten?

Noch irritierender finde ich diesen Dialog:

„TOURNEL: There was a phase variance in his positronic matrix which we were unable to repair.
ANIJ: I think the Captain finds it hard to believe that we’d have any skills for repairing positronic devices.
SOJEF: Our technological abilities are not apparent because we have chosen not to employ them in our daily lives. We believe when you create a machine to do the work of a man, you take something away from the man.“

Die Ba’ku versuchten also Data zu reparieren! Data ist einer der am höchsten entwickelten Androiden des bekannten Universums. Wenn der Chefingenieur Geordi LaForge in der Serie „The Next Generation“ seinen Kumpel Data reparierte, dann ging er mit ihm in den Maschinenraum der Enterprise, schloss sein positronisches Gehirn mithilfe eines Kabels an den Schiffscomputer an, scannte es mit diversen Geräten etc. Wie versuchten die Ba’ku, Data zu reparieren? Schlugen sie etwa mit einem Hammer auf ihn ein? Viel mehr hätten sie ja nicht tun können, weil sie „keine Technologie“ nutzen.

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4) Der „Pazifismus“ der Ba’ku
Die Ba’ku wollen nicht gegen die Son’a kämpfen. Sojef sagt dazu:

„The moment we pick up a weapon, we become one of them. …We lose everything we are.“

OK, das finde ich noch nachvollziehbar. Nicht mehr nachvollziehbar ist aber, dass die Enterprise-Crew anschließend gegen die Son’a kämpft – ich finde sogar, dass es sich um einen *Krieg* handelt – und die Ba’ku offenbar nichts dagegen haben. Die Ba’ku wollen also nicht *selbst* kämpfen, aber sie lassen *andere* für sich kämpfen und sterben! Das finde ich moralisch fragwürdig, geradezu heuchlerisch. Trotzdem sind Picard & Co. sofort Feuer und Flamme für die Ba’ku und stellen den Kampf gegen die Son’a nicht in Frage.

Wenn die Ba’ku wirklich eine pazifistische Haltung vertreten wollten, müssten sie sowohl die Enterprise-Crew als auch die Son’a auffordern, die Feindseligkeiten einzustellen und eine friedliche Lösung anzustreben. Der Film endet, nachdem Picard den Son’a-Emitter zerstört und dabei auch Rua’fo getötet hat. Danach ist alles wieder in Butter, die Ba’ku dürfen auf ihrem Planeten bleiben, Dougherty und die bösen Son’a sind tot, die Überlebenden werden sich wohl in die Ba’ku-Gesellschaft einfügen. Wo bleibt hier bitteschön der Pazifismus? Auf *diese* Art von Pazifismus verzichte ich gern!

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5) Das Fake-Dilemma
Die Geschichte soll den Eindruck vermitteln, dass hier ein schwieriges moralisches Dilemma vorliegt. Ein Dilemma zeichnet sich dadurch aus, dass es zwei Handlungsoptionen gibt, die jeweils negative Konsequenzen haben. Man muss sprichwörtlich „zwischen Pest und Cholera“ wählen.

Im Film „Insurrection“ soll das Dilemma wie folgt entstehen:

Option A: Die Ba’ku werden gewaltsam umgesiedelt. Damit könnte man jedoch die metaphasischen Partikel in den Ringen des Planeten abbauen und somit die Medizin revolutionieren.
Option B: Die Ba’ku dürfen auf ihrem Planeten bleiben. In diesem Fall fiele die Revolution der Medizin leider flach, denn sie hängt ja explizit vom Abbau der metaphasischen Partikel ab.

Beide Optionen haben also einen Vor- und einen Nachteil. Das Dilemma ist aber ein falsches Dilemma bzw. ein Fake-Dilemma, weil

– die einzigen, die Option A umsetzen wollen, die Bösewichte Dougherty und Rua’fo sind und
– keine der Figuren von der angesprochenen „Revolution der Medizin“ profitieren würde

Es ist doch von Anfang an klar, dass Picard & Co. die Ba’ku erfolgreich verteidigen werden! Wir sollen sofort auf ihrer Seite stehen und nicht darüber nachdenken, ob es moralisch richtig ist.

Damit das Dilemma funktioniert (oder zumindest besser funktioniert), müsste es mindestens einen Charakter geben, der ein ernsthaftes und begründetes Interesse an der Revolution der Medizin mit etlichen neuen Therapiemethoden hat. Diese Person könnte z. B. unsere allseits beliebte Schiffsärztin Dr. Beverly Crusher sein. In meiner Version der Geschichte forscht Beverly seit geraumer Zeit an neuen Therapien und kennt viele Patient*innen, die davon erheblich profitieren würden, persönlich. Ihr Interesse ist begründet, weil sie den Leuten, die (wahrscheinlich unverschuldet) an schweren, unheilbaren Krankheiten leiden, unbedingt helfen möchte – logisch, denn sie ist eine leidenschaftliche Ärztin! Genau so haben wir sie in den sieben Staffeln von „The Next Generation“ kennengelernt. Leider hat Beverly festgestellt, dass für die neuen Therapien metaphasische Partikel nötig sind, die man nur in den Ringen des Ba’ku-Planeten findet. Die Ba’ku lehnen aber den Abbau der Partikel ab, weil ihre Heimat dadurch unbewohnbar werden würde. Fertig ist das Dilemma!

Der Weg zu einem echten, plausiblen Dilemma ist meiner Meinung nach kurz und offensichtlich. Leider war das Produktionsteam nicht bereit, ihn zu gehen. Stattdessen entschieden sie sich für eine dünne, vorhersehbare und actionbetonte Abenteuer-Story ohne Tiefgang.

Wow, da müssen wir ja bald für die Kommentare einen neuen Datenbankserver dazumieten. 😀

Vielen Dank auf jeden Fall, das sind super interessante Punkte. Die offensichtliche Antwort auf die meisten davon ist wohl, dass wie bei jeder Produktion diverse Anforderungen erfüllt werden mussten, und dazu gehörten bei den TNG-Filmen offenbar immer „Raumschlachten“ und „Action-Sequenzen“, auch wenn wir als Publikum und TNG-Fans das vielleicht gar nicht unbedingt auf dem Wunschzettel hatten.

Beim Thema „Technologie-Verzicht“ würde ich sagen, die Formulierung im Film war sehr knapp gehalten; beispielsweise die Amish üben sich in Technologieverzicht, aber streng genommen verzichten sie nur auf moderne Technologie. Und bei ihnen stellen sich ja exakt einige deiner Fragen. Letztlich ist es deren Wahl, ihr Leben so zu gestalten, warum soll das also nicht auch auf die Ba’ku zutreffen?

Mit welchen Werkzeugen sie an Data gearbeitet haben, ist aber in der Tat eine spannende Frage. 😉

Beim „Fake-Dilemma“ würden Ru’afo und die Son’a allesamt profitieren, und ihre Bösewichthandlungen werden ja gerade dadurch erklärt, dass es für sie um eine Frage von Leben und Tod geht.

Ein Dilemma innerhalb der Crew wäre natürlich deutlich interessanter gewesen, und die Serie hatte mehrere sehr starke Episoden, in denen so etwas durchaus vorkam. Da gebe ich dir Recht, dass der Film eine Chance vergeben hat. Wobei ich allerdings nicht sehe, dass Dr. Crusher zum Schaden der Ba’ku handeln würde – das wäre kein Dilemma, sondern ein Widerspruch mit ihrem etablierten Charakter.

Star Trek und die vergebenen Chancen, das ist ohnehin ein Kapitel für sich. 🙂

It’s not dead, Jim?

Liebes Trekcast-Team, keine Ahnung, ob das überhaupt noch jemand liest.
Ich bin erst in diesem Jahr (also recht spät 😉) auf euren Podcast gestoßen und höre mich gerade durch eure bisherigen Folgen. Besonders mag ich die Staffel- und Filmbesprechungen und muss doch sagen: Männer von Flake, da fehlt euch noch ein bisschen, bis ihr fertig seid. Schon alleine von den Sachen, die ihr angefangen habt:
TOS ab Staffel 1, Teil 2, DS9 und Voyager ab Staffel 3, Lower Decks ab Staffel 2, Nemesis… Da stehen noch viele offene Fässer herum!

Und ich spreche ja noch nicht einmal von Strange New Worlds, Prodigy…

Ein Wunsch ans Christkind wäre auch eine neue Folge, damit ihr die neuen News bezüglich „Dawsons Trek“ erm… Star Fleet Academy besprechen könnt.

Ich weiß, dass ihr vermutlich viel beschäftigte Herren seid, die nicht den ganzen Tag händeringend überlegen, was sie nur mit ihrer Zeit anfangen sollen. Aber vielleicht findet ihr ja doch mal etwas Zeit für neue Folgen.

Es würde bei uns jedenfalls runtergehen wie Öl!

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