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DSi-Rezension: Star Trek: The Next Generation Season 2 auf Blu-ray (HD)

Am Nikolaustag 2012 erscheint die zweite Staffel von Star Trek: The Next Generation in HD-Qualität. Nach der Euphorie vor der ersten Staffel gibt es dieses Mal schon vor der Veröffentlichung lautstarke Kritik einiger Fans. Berechtigt? Wir haben uns die zweite Box angesehen.

In der zweiten Staffel von TNG lernen die Zuschauer erstmal die Borg kennen. Foto: (c) Paramount Pictures

 

Von Malte Kirchner 

Vorwort

Die Vorschusslorbeeren für die erste Staffel von Star Trek: TNG auf Blu-ray waren beträchtlich. Beim Onlineversender Amazon gaben viele Fans schon Bestnoten, bevor überhaupt jemand die ersten Blu-ray-Scheiben eingelegt hatte. Was darauf folgte, sorgte bei vielen für Ernüchterung: Tonprobleme, Umtauschaktionen und eine deutlich verspätete Collectors Edition, bei der obendrein der mitgelieferte Pin einigen Kunden das Steelbook verkratzte, sorgten für allerlei Negativ-Schlagzeilen. Und jetzt zur zweiten Staffel das: Weil CBS sich selbst einen ambitionierten Zeitplan für die Blu-ray-Veröffentlichung auferlegt hat, wechseln sich bei der Bearbeitung der Folgen zwei Studios ab. Kurz vor der Veröffentlichung tauchten Bilder auf, die Nachlässigkeiten bei den Effekten aufzeigen – viele Fans sind empört und bei Amazon gab es bereits allerlei Negativrezensionen, bevor die blauen Scheiben der zweiten Staffel überhaupt auf den Markt gelangten. Wir klären in diesem Review, ob die Kritik berechtigt ist.

Die zweite Staffel von TNG entstand unter erschwerten Bedingungen.

Zunächst lohnt sich aber ein Blick auf die erschwerten Bedingungen, unter denen diese zweite Staffel Ende der 1980-er Jahre zustande kam. TNG hatte die erste Staffel trotz allerlei Vorbehalte eingefleischter Star Trek-Fans und  einem eher durchschnittlichen Niveau der Episoden gut überstanden. Selbst die Hauptdarsteller zweifelten zeitweise daran, dass die Serie lange laufen würde, verraten sie in den Interviews, die den Extras dieser Box beiliegen. Nun war also eine zweite Staffel geplant und ausgerechnet jetzt begann einer der größten Autorenstreiks, die Hollywood je erlebte. TNG stand in Ermangelung von Geschichten vor dem Aus – wäre da glücklicherweise nicht die in den 1970-er Jahren geplante, aber nie realisierte Star Trek-Serie „Phase II“ gewesen.

Der Staffelauftakt „Das Kind“  basierte auf einem alten Drehbuch von „Phase II“, das für die Verwendung in TNG angepasst wurde. Die ersten Folgen der Staffel zählen vielleicht nicht zu den Sternstunden dieser Serie, doch immerhin ging es weiter. Der Autorenstreik erklärt auch die geringere Episodenzahl. Zu was TNG im Laufe der nächsten Jahre noch in der Lage sein sollte, zeigte sich an Glanzstücken wie „Wem gehört Data?“ und „Zeitsprung mit Q“.

Zurück zu den Blu-rays: Diese zweite Staffelbox muss sich auch daran messen lassen, inwieweit ihre Macher auf Kritik und Verbesserungsvorschläge nach der ersten Staffel eingingen. Eine Frage, der wir im folgenden nachgehen wollen.

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Die Episoden

Plätscherte die erste Staffel insgesamt bis auf wenige Ausschläge nach oben und unten auf einem eher durchschnittlichen Niveau dahin, ist das zweite Jahr von TNG eine Staffel extremer Kontraste. Extrem gute Folgen stehen extrem schlechten gegenüber.

Das zweite Jahr von TNG bleibt als Staffel extremer Kontraste in Erinnerung.

Auffallend ist dabei, das vor allem der Auftakt und das Ende dieser Staffel ausgesprochen schwach daherkommen. Die erste Folge „Das Kind“  war ein Ergebnis des Autorenstreiks und hatte zudem binnen einer Folge wesentliche Veränderungen an Bord der Enterprise zu verarbeiten, allen voran den Weggang von Dr. Beverly Crusher, die durch Dr. Katherine Pulaski ersetzt wurde. Grund für diesen plötzlichen Tausch war laut den Interviews in dieser Staffelbox der Rauswurf von Darstellerin Gates McFadden, die sich offenbar durch kritische Anmerkungen keine Freunde bei Paramount gemacht hatte. Diese Entscheidung sollte Paramount aber nach massiven Fanprotesten schnell bereuen und Dr. Crusher kehrte in der dritten Staffel zurück. Dies lag nicht zuletzt daran, dass Diana Muldaurs Figur Dr. Pulaski mehrheitlich nicht auf viel Gegenliebe bei den Fans stieß. Dass der neue Schiffsarzt nicht so recht in die Serie passen wollte, hat vielleicht auch damit zu tun, dass auch das Verhältnis unter den Schauspielern nicht zum besten bestellt war.

Ein weiterer Tiefpunkt war zum Ende der Staffel die Folge „Kraft der Träume“. Das Budget für diese Staffel war aufgebraucht, so dass man sich in dieser Folge massiv Ausschnitte früherer Folgen einspielte und drumherum eine Rahmenhandlung konstruierte, die diese Staffel mehr schlecht als recht abschloss.

Wie konnte diese Serie nach solchen Tiefpunkten trotzdem weiterleben? Dies ist wohl primär den Höhepunkten dieser Staffel zu verdanken, allen voran den Folgen „Wem gehört Data“ und „Zeitsprung mit Q“, die so gut waren, dass sich über die Ausreißer nach unten entspannt hinwegsehen ließ.

Mit TNG ging es aber insgesamt bergauf: Charaktere wie Worf und Geordi LaForge hatten endlich ihre Funktionen gefunden. Whoopi Goldberg verlieh Star Trek als Guinan zusätzlichen Glanz und insgesamt machte die Charakterentwicklung gute Fortschritte, was vor allem an Picard, Riker und Data festzustellen ist. Mit „Zehn Vorne“ schufen die Verantwortlichen zudem einen Raum, der es den Charakteren erlaubte, aus ihrer rein dienstlichen Rolle herauszuschlüpfen.

Die zweite Staffel stellte für die Serie viele Weichen: Datas Versuch, menschlicher zu sein, die Bedrohung durch die Borg, aber auch das Miteinander der Besatzung wurden in dieser Staffel nachhaltig geprägt.

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Die Blu-ray-Fassung

Was kann eine Blu-ray-Fassung besser machen, nachdem Millionen Fans die TNG-Folgen Dutzende Male im Fernsehen, auf VHS-Cassette oder auf DVD gesehen haben? Die Antwort bei der ersten Staffelbox fiel einfach aus: Das Remastering der Folgen in bestechender HD-Qualität, mit sagenhaftem Ton und garniert mit einigen neuen Extras wurde als ausreichender Kaufanreiz gesehen, nach 25 Jahren TNG neu zu entdecken.

In der zweiten Staffel haben die Macher aber noch etwas draufgelegt: Einige Folgen sind mit Audiokommentaren versehen, die „Bloopers“ – misslungene Szenen, weil jemand sich verspricht oder etwas Lustiges passiert – liegen in HD-Auflösung vor und als ein echtes Highlight gibt es eine erweiterte Fassung der Folge „Wem gehört Data“.

Dieser zusätzliche Mehrwert dürfte die Hemmschwelle, die Blu-rays zu kaufen, deutlich senken, denn nun sind es nicht mehr „nur“ schärfere, detailreiche Bilder, sondern ganz neue Bilder, auf die sich Käufer freuen dürfen.

„Wem gehört Data“ liegt in einer 57 Minuten langen, erweiterten Fassung vor, die so homogen wirkt, dass man als Zuschauer kaum bis gar nicht erkennen kann, was hinzugefügt wurde. Aufschluss darüber gibt die Hybrid-Version der Folge, in der die neuen Passagen in Rohschnitt-Form zu sehen sind, während die in der damals ausgestrahlten Episode enthaltenen Szenen durch Blu-ray-Qualität auffallen. Entgegen anders lautender Gerüchte liegt auch die erweiterte Fassung von „Wem gehört Data“ (Original: „The Measure of a Man“) nur im 4:3-Bildformat vor. Auf eine deutsche Nachsynchronisation wurde verzichtet – die Folge liegt also nur auf Englisch vor, wobei deutschsprachige Untertitel vorgehalten werden (dazu im folgenden mehr). Zur Qualität der neuen Szenen ist zu sagen, dass sie die Folge inhaltlich deutlich aufwerten, weil sie ihr mehr Tiefe und Hintergrund verleihen. Nur an einigen wenigen Stellen wirken die weggeschnittenen Szenen entbehrlich in dem Sinne, dass sie die Handlung nicht wirklich weiterbringen.

Nun wird es den Machern schwer fallen, so etwas wie bei „Wem gehört Data“ zu wiederholen. Die meisten Folgen der Serie sind relativ punktgenau gedreht, was bei einer wöchentlichen Serie nicht verwundert: Der Spielraum, mehr zu drehen, was dann später rausgeschnitten wird, ist begrenzt, zumal dadurch Kosten entstehen, die das Budget belasten.

Kommen wir zu den Effekten, die ja im Vorfeld der Veröffentlichung bereits in der Kritik standen. Wie in der ersten Staffel, mussten die Macher der Blu-rays an vielen Stellen die Spezialeffekte neu erstellen und setzten dabei auf Computerhilfe. Nimmt man die Episode „Zeitsprung mit Q“ (Q Who?), eine recht effektlastige Folge, als Gradmesser, ist es sicherlich so, dass die Hingabe zum Detail in der ersten Staffel etwas höher war. Ob dies daran liegt, dass die erste Staffel als Premierenprodukt unbedingt den bestmöglichen Eindruck machen sollte, oder ob die Effekte in den weiteren Staffeln schlichtweg aufwändiger werden, sei dahingestellt. Der Borgkubus wirkt zumindest recht plastikhaft und auch die Phaserschüsse hat man sicherlich in der ersten Staffel in vergleichbaren Szenen schon besser gesehen.

Doch kann man hier wirklich von einer schlechten Qualität sprechen, die den Sehgenuss des durchschnittlichen Zuschauers negativ beeinflusst? Basierend auf den Folgen, die wir gesehen haben, ist die Frage mit einem klaren Nein zu beantworten. Wo die Tücken im Detail liegen, werden sicherlich einige Experten noch am Beispiel von Screenshots aufzeigen. Doch wer nicht ständig die Pause-Taste bemüht und eine Folge normal anschaut, wird sich auch in dieser Staffel am höheren Detailreichtum von Planeten und Raumschiffen erfreuen können.

Bedauerlich ist da schon die generelle Entscheidung, beim 4:3-Bildformat zu bleiben, das auf 16:9-Fernsehern für schwarze Balken links und rechts des Bildes sorgt. Dieser Beschluss wurde gefasst, weil die Serie damals zwar im Breitbildformat gefilmt wurde, jedoch im Wissen darum, dass im Ergebnis nur 4:3 gezeigt wird, an den Bildrändern zum Beispiel allerlei Setgegenstände stehen gelassen wurden. Bei aller Freude über das bessere Bild verleiht das Format der Serie weiterhin einen leicht altertümlichen Charme – mit der ansteigenden Qualität der Folgen wird dies wohl immer mehr zum Tragen kommen.

Wie in der ersten Staffel wirken Farben und Helligkeit homogener als bei der früheren Fernsehfassung. Bei einigen dunklen Passagen, wie in „Zeitsprung mit Q“ ist jedoch ein leichtes Bildrauschen vernehmbar. Zudem wurde ein anderes Filmmaterial genutzt, was in der Nachbearbeitung sicherlich eine Herausforderung darstellte.

Kritikwürdig ist an dieser Staffel die Qualität der deutschen Untertitel. Einige Übersetzungen sind gelinde gesagt haarsträubend – zum Teil kamen die Übersetzer offenbar auch zu unterschiedlichen Deutungen, wie beim Format des Matte Painting aus „Zeitsprung mit Q“. Die gleiche Interview-Passage mit Dan Curry wurde im Deutschen in zwei verschiedenen Extras mit unterschiedlichen Größenangaben übersetzt. Dies ist ärgerlich, offenbar aber ein Ergebnis des erheblichen Zeitdrucks, den sich CBS bei der Veröffentlichung selbst auferlegt hat.

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Die Extras

Der Teil des Bonusmaterials, der wahrscheinlich die größte Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird, wurde bereits mit dem Trailer in der ersten Staffel angekündigt: Das Zusammentreffen der Hauptdarsteller von TNG im kanadischen Calgary. In dem einstündigen HD-Special diskutieren sie unter anderem darüber, was ihnen das Mitwirken an der Serie 25 Jahre danach noch bedeutet. Der gehörige Abstand von einem Vierteljahrhundert wirkt sich auf das Interview sehr erfrischend aus, denn selbst Conventiongänger werden über einige Aussagen überrascht sein. Offen und ehrlich sprechen sie über ihr Miteinander und darüber, dass die Fans manchmal mehr hineinprojizieren als es ihnen lieb ist. Deutlich wird auch, dass sich einige Darsteller an viele Einzelheiten gar nicht mehr erinnern bzw. wie Gates McFadden darauf verzichtet haben, sich die Serie selbst im Fernsehen anzusehen.

Zu den weiteren Extras zählen mehrere neu produzierte Dokumentationen, wobei vor allem „Making it so“ durch eine umfassende Beleuchtung der damaligen Umstände der Produktion begeistert. Hier kommt übrigens auch Larry Nemecek zu Wort, der zweimal beim Trekcast zu Gast war.

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Fotogalerie (Anklicken zum Vergrößern)

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[image thumb_width=“135″ thumb_height=“135″ lightbox=“true“ custom_link=““ title=“Mr. Data steht im Mittelpunkt der Folge ‚Wem gehört Data‘.  (c) Paramount Pictures“ caption=““] http://www.startrek-index.de/trekcast/wp-content/uploads/2012/12/startrek_tng_sf5.jpg[/image]
[image thumb_width=“135″ thumb_height=“135″ lightbox=“true“ custom_link=““ title=“Die Enterprise im Gefecht mit einem Borg-Kubus.  (c) Paramount Pictures“ caption=““] http://www.startrek-index.de/trekcast/wp-content/uploads/2012/12/startrek_tng_sf14.jpg[/image]
[image thumb_width=“135″ thumb_height=“135″ lightbox=“true“ custom_link=““ title=“Die Enterprise-D vor einem Planeten.  (c) Paramount Pictures“ caption=““] http://www.startrek-index.de/trekcast/wp-content/uploads/2012/12/startrek_tng_sf12.jpg[/image]
[image thumb_width=“135″ thumb_height=“135″ lightbox=“true“ custom_link=““ title=“Mehr Details: Datas Arm in der Folge ‚Wem gehört Data‘.  (c) Paramount Pictures“ caption=““] http://www.startrek-index.de/trekcast/wp-content/uploads/2012/12/startrek_tng_sf4.jpg[/image]
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Fazit

Es gibt an der zweiten Staffel von Star Trek: The Next Generation auf Blu-ray so vieles, was CBS richtig gemacht hat, dass man sie TNG-Fans nur zum Kauf empfehlen kann. Die erweiterte Fassung von „Wem gehört Data“, Highlights wie „Zeitsprung mit Q“ in HD-Qualität, das Wiedersehen der TNG-Hauptdarsteller oder die fulminanten Extras liefern einen erheblichen Gegenwert für den Kaufpreis.

Wer nun wegen kleiner Ungenauigkeiten bei den Spezialeffekten die gesamte Staffel als schlecht bezeichnet, tut dieser Staffelbox Unrecht. Natürlich sollte man bei einer Wiederaufarbeitung dieses Ausmaßes das bestmögliche Produkt erwarten. Andererseits sollte eben auch berücksichtigt werden, ob das, was einige wenige Standbilder zeigen, auch beim normalen Abspielen der Folge auffällt. Dies ist bei jenen Folgen, die wir bislang gesehen haben, nicht der Fall.

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Details

Produktionsjahr:

Bildformat:

1988 (Serie) / 2012 (HD-Fassung)

4:3 Full Frame

Tonspuren:

Englisch: 7.1 DTS-HD Master Audio, Deutsch: Mono, Französisch: Mono, Italienisch: Mono, Spanisch: Mono, Japanisch: Mono.

Untertitel:
Englisch für Hörgeschädigte, Englisch, Deutsch, Dänisch,Französisch, Holländisch, Italienisch, Norwegisch, Schwedisch, Finnisch, Spanisch, Japanisch
Laufzeit:
Rund 998 Minuten
Altersfreigabe (FSK):
Ab 12 Jahre

Extras:

 

Unter Spannung! Staffel 2 Technisches Update (HD), Reading Rainbow-Segment mit LeVar Burton aus dem Jahr 1988, Reading Rainbow-iTunes-Promo aus dem Jahr 2012 (HD), Aus dem Logbuch-Archiv: Abteilungsbesprechung Jahr 2: Produktion, Wem gehört Data? (HD erweiterte Version),  Wem gehört Data? (Hybrid erweiterte Version), Wem gehört Data? (HD erweiterte Version mit Audiokommentar von Melinda Snodgrass und Mike & Denise Okuda), Gag Reel (HD), Aus dem Logbuch-Archiv: Ein Blick in die Archive der Sternenflotte: Penny Juday – STAR TREK Coordinator,  Aus dem Logbuch-Archiv: Ausgewählte Crew-Analyse Jahr 2, „Zeitsprung mit Q“: Audiokommentar mit Dan Curry, Rob Bowman und Mike & Denise Okuda, Aus dem Logbuch-Archiv: Abteilungsbesprechung Jahr 2: Produktion: Unvergessliche Missionen, Wiedervereinigung: 25 Jahre nach Star Trek: The Next Generation™ (HD),  So wird’s gemacht: Star Trek: The Next Generation™ geht weiter (HD), Aus dem Logbuch-Archiv: Missionsübersicht Jahr 2

Weitere Informationen im Netz unter:

7 Antworten auf „DSi-Rezension: Star Trek: The Next Generation Season 2 auf Blu-ray (HD)“

„Mehrere Drehbücher dieser Staffel […] basieren auf alten Drehbüchern von “Phase II”“

Das wird so oft behauptet. Doch welche Episoden – außer eben „The Child“ – sollen das denn gewesen sein? Bei keiner anderen Episode gibt es Andeutungen, dass sie auf „Phase II“-Drehbücher basieren. Also welche Drehbücher sind das denn noch?

Eines der Interviews in den Extras habe ich so verstanden, dass „Phase II“-Plots auch noch bei weiteren Episoden der zweiten Staffel eine Rolle gespielt haben. „The Child“ war allerdings in der Hinsicht einzigartig, dass ein Skript wirklich nahezu komplett übernommen wurde, das stimmt. Ich werde das im Review etwas mehr präzisieren.

Bin jetzt auch endlich dazu gekommen, die betreffende Dokumentation auf der Season 2-Blu-ray anzugucken und bin mir sicher, dass du da was falsch verstanden hast: „The Child“ ist das einzige „Phase II“-Script, das – an TNG angepasst – wegen des Autorenstreiks für die zweite Staffel übernommen wurde. Das wird so auch ganz klar gesagt.

Alle anderen „Phase II“-Einflüsse auf TNG haben wenig mit der zweiten Staffel zu tun, sondern betreffen eher die Konzeptionierung der Serie und deren Charaktere in der ersten Staffel. Xon als Data, Decker als Riker und Ilia als Troi sind ja schließlich „Phase II“-Abwandlungen, die nichts spezifisch mit Staffel zwei oder dem Autorenstreik zu tun haben.

Insofern: Schön, dass du auf meinen Kommentar eingegangen bist und die betreffende Stelle geändert hast. Wirklich richtig ist die Aussage aber noch immer nicht. Sorry.

Stören tut mich das nur insofern, als dass das so ein Mythos ist, den man immer wieder irgendwo wiederholt sieht, der aber absolut keine Basis in der Realität zu haben scheint. Es gibt eine Gruppe von Fans, die glaubt, für die zweite Staffel TNG hätte man wegen des Autorenstreiks reihenweise „Phase II“-Drehbücher recyclet. Wo dieses Gerücht herkommt, ist mir schleierhaft. In dieser Doku jedoch wird es so nicht gesagt.

Ich habe mir das betreffende Extra jetzt nicht noch einmal extra deshalb angesehen und werde jetzt einfach mal darauf vertrauen, dass es auch stimmt, was du behauptest. 🙂

Eine weitere Episode, dessen Skript von “Phase II“ übernommen wurde ist “Ein Pakt mit dem Teufel“. Diese Episode war allerdings in einer späteren Staffel. Insgesamt wurden einige Ideen aus “Phase II“ übernommen, z. B. der erste Offizier, der eine Beziehung mit einer Telepatin hatte (Commander Decker und Lt. Ilia ((bekannt aus “Star Trek: Der Film)) waren auch schon bei “Phase II“ eingeplant und beide haben auch eine Beziehung. Auch das Design, dass für “Phase“ entworfen wurde, wurde teilweise bei NextGen übernommen! Faszinierend!

„Hotel Royale“ ist vom Flair her sehr TOS-ähnlich. Da könnte man schon vermuten, dass dies ein Drehbuch aus „Phase II“-Zeiten ist.

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