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Filmkritik zu Star Trek Into Darkness: Abrams hat uns nichts zu sagen

Verhilft J. J. Abrams Star Trek mit Popcorn-Kino zu neuem Glanze? Nein, sagt Malte Kirchner. Ein Diskussionsbeitrag darüber, was Star Trek ausmacht. Und wie Into Darkness die Fans mit billigen Tricks davon überzeugen soll, dass dies eine würdige Fortsetzung ist.

 

Achtung: Der nachfolgende Text könnte Andeutungen enthalten, die auf den Inhalt des Films schließen lassen. Wir empfehlen, den Text erst zu lesen, wenn Ihr den Film gesehen habt!

Star Trek Into Darkness. Für Star Trek geht es den Bach runter.. Foto: (c) Paramount Pictures
Star Trek Into Darkness. Für Star Trek geht es den Bach runter.  Foto: (c) Paramount Pictures

Star Trek. Das war mal eine Utopie von einer besseren Welt. Eine Zukunftsvision, die in Zeiten des Kalten Krieges davon erzählte, dass Amerikaner und Russen vielleicht in ferner Zukunft einmal Hand in Hand arbeiten. Eine Geschichte davon, dass Hautfarbe und Herkunft unbedeutend sind. Und dass die Technik den Menschen und all den anderen Lebensformen im All dient, ihnen ein angenehmes Leben ermöglicht, weitgehend ohne Stress, ihren Talenten und Leidenschaften folgend. Was in Classic schon in Grundzügen zu erkennen war, nahm in der Next Generation formvollendet Gestalt an.

Im Universum, das Regisseur J. J. Abrams geschaffen hat, zählt all das nicht mehr. Der neueste Schinken, Star Trek Into Darkness, ist mit Abstand das Schlimmste, was Star Trek in seiner jahrzehntelangen Geschichte erleben musste. Und während der Zuschauer dieses Effektspektakel, diese ewig gleiche Bildkomposition aus detailüberfrachteten Totalen und extremen Nahaufnahmen, diese rohe Gewalt, die sich immer wieder neu erfindet und steigert, über sich ergehen lässt, stellt er sich eine Frage: Was würde Gene Roddenberry dazu sagen?

Zugegeben, Star Trek hat sich schon zu Serienzeiten immer gewalttätiger entwickelt. Der große Dominionkrieg in Deep Space Nine, die infernalischen Schlachten der Voyager gegen die Borg – die digitale Trickkiste hat all dies möglich gemacht, was zu TNG- und gar Classic-Zeiten mit Modellen nur schwer oder gar nicht möglich war.

Doch in Into Darkness wünscht man sich, dass die Effektdose vielleicht doch häufiger mal geschlossen werden würde. Immer dann, wenn Abrams’ Erzählung die Puste ausgeht, explodiert nämlich etwas, wird wild drauf losgeschossen und gemordet. Erst wenn der Zuschauer so richtig durchgerüttelt ist, geht es zurück zum Handlungsfaden von Khan, jenem Bösewicht aus dem zweiten Star Trek-Film von 1982, der – ein wenig modernisiert und durchs Paralleluniversum auf den Kopf gestellt – in diesem zweiten Abrams-Film mit gutem Willen noch das Beste ist, was dem Streifen abzugewinnen ist.

Doch da hört es auch schon auf: Star Trek-Offiziere mit Militärmützen aus Weltkriegsfilmen, Klingonen, die eher wie Zombies aussehen, und das Beamen, das wie ein Hula-Hoop-Reifen-Kontest aussieht, müssen wir nicht sehen. Die Optik der Raumschiffe und Planeten ist in punkto Helligkeit, Glanz, Reflektionen und Detailreichtum bestechend, klar, doch das technische Unvermögen früherer Filmeschaffender, all das darzustellen, versetzte den Zuschauer oft in die angenehme Situation, dass er sich vieles in der Zukunft selbst ausmalen konnte. Jetzt ist alles vorgegeben, Abrams steckt uns in seinen Vorstellungskerker.

Nehmen wir mal die Städte: Abrams’ Vision nimmt die Menschen der Gegenwart und versetzt sie in eine Zukunft voller irrsinniger Hochhäuser – der Gedanke, dort wohnen zu wollen, kommt an keiner Stelle auf. Da sind wir am Ende doch ganz froh, wenn der Projektor abgeschaltet wird, und wir in das harmonische Jetzt entlassen werden.

Es ist der Charme der Star Trek-eigenen Utopie, der im Abrams-Universum vollkommen abhanden gekommen ist. Schon in der Serie “Fringe” zeigte Abrams  uns eine sterile Welt, die kaum wohnlich ist. In Star Trek hat er dies – wohl auch dank des höheren Budgets – perfektioniert. Von Forscherdrang ist trotz aller Lippenbekenntnisse nichts mehr zu spüren. Es ist ein reiner Militärfilm.

Es stimmt einen sehr nachdenklich, dass dieser Film nicht nur gute Rezensionen bekommen hat, sondern auch von vielen erklärten Star Trek-Fans gut geheißen wird.

Natürlich gibt es jetzt all jene, die widersprechen: Fans, die die vielen Bezüge, etwa zu Sektion 31, ins Feld führen. Doch können diese gestelzten Bezüge darüber hinweg täuschen, dass uns Abrams nichts Neues anzubieten hat? Star Trek Into Darkness ist ein reines Remake. Abrams nahm den Film von 1982 und will uns in besserwisserischer Manier zeigen, wie man ihn hätte besser machen können. Dieses Besser besteht allerdings hauptsächlich aus viel Wumms und Effekten. Hier und da nochmal ein Witzchen: Haha, selten so gelacht. Und am Ende gibt’s die obligatorische Fanfare und “to boldly go where no man has gone before”.

Es stimmt einen sehr nachdenklich, dass dieser Film nicht nur gute Rezensionen bekommen hat, sondern auch von vielen erklärten Star Trek-Fans gut geheißen wird. Lechzen sie tatsächlich nach einer düsteren Zukunft, in der Gewalt eine so große Rolle spielt? Die totale Abkehr von The Next Generation, wo Diplomatie und Geschick die Schlüssel zum Erfolg waren und Gewalt die letzte, ja wirklich die letzte Option war? Oder wollen einige nur an dem Titel klammern, getreu dem Motto: Ja, es geht weiter. Wir müssen doch zu Star Trek halten, wir müssen das gut finden, weil es doch weiter geht. Vielleicht kommt ja irgendwann noch was Besseres.

Dass es besser werden könnte, das haben nach dem ersten Film viele gedacht: Einige Befürworter der neuen Abrams-Ära, vor allem aber die Kritiker. Im ersten Film wurde mühsam ein Paralleluniversum erschaffen, um sich der Fesseln der Vorgaben früherer Star Trek-Filme und Serien zu entledigen. Im zweiten Film sehen wir nun, wo die Reise hingeht. Abrams hat nichts daraus gemacht.

Für mich ist hier ein Schlusspunkt erreicht. Lieber lege ich eine schöne TNG-Blu-ray ein und trauere alten Zeiten hinterher, als mir weiterhin anzusehen, wie das Bestreben Paramounts nach grenzenlosem kommerziellen Erfolg alles auf den Opferaltar wirft, was Star Trek wohltuend vom Mainstream in TV und Kino abgehoben hat.

J. J. Abrams hat uns nichts zu sagen.

Programmhinweis: Ende Mai sprechen wir über Star Trek Into Darkness in einem Trekcast. Es wird zweifelsohne eine kontroverse Sendung werden, denn wir haben sowohl Befürworter als auch Kritiker in der Sendung. Wir freuen uns auch über Eure Meinungen zum Film!

 

50 Antworten auf „Filmkritik zu Star Trek Into Darkness: Abrams hat uns nichts zu sagen“

Mal eine Frage. Wenn du die mittel hättest selbst einen Star Trek Film zu Produzieren, wie müssten wir ihn uns vorstellen?
Wäre Paramount (Der Geldgeber) zufrieden mit deiner Arbeit? Würde diese Art Film Weltweit genügend Zuschauer ins Kino locken?

Ist es überhaupt möglich einen Star Trek, Star Wars, Indiana Jones… Film zu machen der Fans wie auch normale Kinogänger ins Kino lockt, der für beide Seiten perfekt ist? Der ein Kassenschlager wird damit weitere Fortsetzungen gedreht werden können?
Sorry aber wir leben nicht in so einer Welt. Ein Star Trek Film für Trekkies wäre ein totaler Flop da es schlicht zu wenige von uns gibt die den Film rentabel machen könnten.

J.J.Abrams versucht hier wenigstens mal den Monsterspagat um alle Wünsche so gut es geht zu befriedigen. Ginge es nach Paramount müsste Into Darkness bestimmt nichts mit Star Trek zutun haben, aber dank dem J.J.Team finden wir so viele Anspielungen auf alte Zeiten die nur für uns Fans sind.
Und dafür bin ich J.J. wirklich dankbar.

Ich fand in Into Darkness alles was ich von einem HEUTIGEN Star Trek Film erwartete.
Eine Story die komplex genug ist um die letzten und jeden aktuellen Blockbuster in seine Schranken zu weisen. Roddenberry wäre Stolz auf diese Story.
Sehr Sympathische Figuren die von Trekkies als auch von nicht Trekkies gemocht werden können, tolle Charaktermomente die an alte Zeiten erinnern, viel Action (Blockbuster), Wahnsinns Effekte (Zeitgemäss), ein toller erweiterter Soundtrack…

Man wird nie alle zufriedenstellen können. Aber mein Trekkie-Herz wurde hier erreicht.

Die Frage, wie ich einen Film machen würde, ist irrelevant. Wenn mir ein Brötchen nicht schmeckt, darf ich das ja auch sagen, ohne einen Bäckermeistertitel zu haben und die Brötchen selbst besser zu backen.

Zehn Kinofilme vor Abrams haben bewiesen, dass Star Trek im Kino (mit Gewinn!) funktionieren kann, ohne dass alle Gebote des Mainstreams bedient werden müssen. Natürlich ist es immer ein Spagat, zwischen Fans und dem großen Publikum zu vermitteln. Und natürlich sind es vielleicht nur Gewinne im zweistelligen Millionenbereich und nicht im dreistelligen. Das, was Abrams hier macht, ist für mich aber kein Spagat, sondern eine Anbiederung an die Masse zulasten von den Idealen, die Star Trek groß gemacht haben.

Was ich beeindruckend finde, ist, wie Fans selbst Legendenbildung betreiben, um sich und anderen das schön zu reden. Es gibt keinen Grund, J.J. Abrams als Wohltäter zu verehren. Er macht das für Geld, genauso wie er künftig bei Star Wars Regie führen wird.

Also Finanziell hat es nur mit den ersten neun Filmen funktioniert. Nr.10 Nemesis hat ganz knapp das Einspielergebnis der Produktionskosten eingenommen, aber da wurde die Promotion noch nicht mitgerechnet. Nr.10 war ein Flop, was ich sehr schade fand.

Ich habe nichts gegen dich Malte, ich liebe Podcasts mit dir und ich kann dich teilweise sogar verstehen was den aktuellen Film angeht, aber warum wird wieder an den selben dingen genörgelt wie schon vor 4 Jahren?
Da wird geschimpft was die Klingonen angeht. In teil 1 wurde geschimpft dass sie Helme ala „Planet der Affen“ Tragen und man nichts von ihren Gesichtern sieht. Jetzt haben sie die Helme ausgezogen, man sieht doch noch dass es Klingonen sind, aber nööö die Stirnwülste sind nicht ganz korrekt.
Es wird gemeckert dass das Beamen an hula-hoop erinnert? Das war in 2009 schon so. Warum sollte das geändert werden? Es war doch jedem klar dass der nächste Film der selbe Stil hat.

Habt ihr mal die Comics zu der neuen J.J. Zeit gelesen?
Es sind dieselben Storys wie in der TOS Serie aber doch anders weil die Zeit verändert wurde. Manchmal gibt es ein anderes Ende, manchmal wird eine alte Folge nur angedeutet. Genau so verhält sich Into Darkness.
Klar gibt es Khan, der wurde ja noch vor „Enterprise“ eingefroren. (übrigens auch eine nette Szene wo Peter Weller an der NX-01 vorbeiläuft. Der hat ja schon seine Erfahrungen mit der Enterprise gemacht 😉

Durch die Ereignisse wurde Khan einfach früher wieder aufgetaut und somit hat sich auch diese Geschichte verändert. Und doch bleibt einiges gleich.
Genau das fasziniert mich so an dem neuen Star Trek. Nicht nur den Filmen sondern auch den Comics und Romanen.
Man kennt die Storys von früher, man weiss wie sie ausgegangen sind und auf einmal gibt es eine völlig neue Ausgangslage und es verändert sich alles Schrittweise immer etwas mehr.
Ist doch toll 🙂

TOS wurde nach nur drei Staffeln abgesetzt weil sie zu aufwendig war und die Einschalquoten zu niedrig waren.
TNG war ein voller Erfolg, aber schon da gab es TOS Fans für die TNG nicht funktionierte (übrigens in TNG war alles genau so steril wie bei Into Darkness). Genau wie bei DS9.
Voyager war Familienfreundlicher und auch da jammerten Trekkies das es nicht mehr DAS Star Trek war. Ganz zu schweigen von Enterprise. Trekkies hassten die Serie, Ironischerweise kenne ich sogar nicht Trekkies die Enterprise mochten. So oder so, die Einschaltquoten sinkten immer weiter, und das obwohl die 4te Staffel von Enterprise wirklich 1A Star Trek war. Man (die trekkies) hat einfach das Interesse verloren.

So und jetzt mal die Frage, was vermisst ihr eigentlich? Irgendwie wird ja an allem rumgenörgelt was mit Star Trek zutun hat.

Ich überzeugter Trekkie bin mit diesem Film zufrieden. Es ist toll das ich mit meiner nicht Trekkie Freundin Into Darkness schauen kann und er gefällt uns beiden. Wir freuen uns auf Teil 3 bei dem es viiiele Klingonische Konflikte zu lösen gibt.

Ach und übrigens, in welchem aktuellen Blockbustern sieht man etwas beleibtere Frauen auf der Leinwand? Richtig, in Star Trek Into Darkness. Das wurde echt wieder mal Zeit. Bravo J.J. Abrams, Hut ab.

Kann dem nur zustimmen. Star Trek ist und war schon immer etwas abseits des Mainstreams. Das hat die Serie, aber auch konserviert und authentisch gehalten. Mit der neuen Entwicklung seh ich das entschwinden.

Nun gut. Immerhin gibt es noch neues Star Trek, wenn es wohl auch nicht mehr den (Forscher-) Geist von damals enthält.

Im Angesicht der Tatsache, dass die Mehrheit der Reviewer und Fans den Film bisher mit positiver Kritik überhäuft, muss ich mich wohl als einer der wenigen bezeichnen, die den Film überhaupt nicht mochten. Allerdings aus komplett anderen Gründen als du, Malte.

„Roddenberrys Vision“ oder was auch immer einige für das halten, was das frühere Star Trek ausgemacht hat, könnte mich nicht weniger interessieren. Ich möchte von einem Star Trek-Film in erster Linie gut unterhalten werden – wie eigentlich von jedem anderen Film auch. Ob da auch immer auf Gene Roddenberrys teilweise lächerlich Edikte (kein Konflikt zwischen den Hauptcharakteren, nichts, was „kleinlicher Missgunst“ ähnelt, Kinder sind nicht traurig, wenn ihre Eltern umkommen, da sie den Tod als natürlichen Teil des Lebens akzeptiert haben [siehe TNG’s „The Bonding“]) geachtet wird, könnte mich nicht weniger interessieren.

So wie die Star Trek-Welt in „Into Darkness“ dargestellt wird, zeigt sie aus meiner Sicht ähnliche Umstände wie in allen vorherigen Inkarnationen. Ich kann da keine signifikante Abkehr erkennen. Das ist also nicht das Problem, das ich sehe.

Auch dass ein Anstieg der Gewalt oder des militärischen Aspektes stattgefunden hätte, kann ich nicht sehen. Geballert, explodiert und gekämpft wird in Star Trek schon seit der Originalserie. Auch in TNG. Nur hat sich vielleicht die Darstellung etwas geändert; so wie die Sehgewohnheiten des Kinopublikums im Allgemeinen sich halt geändert haben. Darin sehe ich ebenfalls nicht das Problem.

Ich persönlich finde den Film einfach nur dumm. Klar, er sieht schön aus und ist professionell gemacht. Abrams weiß wohl, wie man einen gutaussehenden Film produziert. Die Effekte sind toll, die Handlung schreitet schnell voran, die Ausstattung und der Look sind super, die Musik hat mir gefallen.

Aber der Plot ist einfach nur blöde! Die Szenenabfolge fühlt sich unzusammenhängend und unschlüssig an (warum beispielsweise der ganze Ausflug nach Kronos?) Und die Charaktere verhalten sich vollkommen unprofessionell. Klar, auch in TOS waren Kirk, Spock und Co. Freunde und standen füreinander ein. Aber dennoch waren sie gleichzeitig hochrangige Offiziere auf einem hierarchisch geführten Raumschiff. Hier haben wir Spock und Uhura, die offen ihre Beziehung ausleben, sich auf der Brücke küssen und auf einer wichtigen Mission anfangen zu streiten. Wir haben einen Sulu, der Angst hat, das Kommando zu übernehmen. Chekov wird einfach mal so Chefingenieur und scheint keine Ahnung zu haben, was er da eigentlich macht. Und Kirk trifft eine fragwürdige Entscheidung nach der anderen.

All das vermittelt das Gefühl, man hätte es nicht mit Profis zu tun. Hinzu kommt, dass das, was sicherlich von den Autoren als clevere Hommage an Star Trek II angedacht war, einfach nur lächerlich wird, wenn sie ganze Szenen nachstellen und komplette Dialogzeilen rezitieren. Wenn Spock dann – Achtung: Spoiler – „Kaaaaahhhhn!!!!“ ruft, weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll.

Die großen Twists des Films erkennt man ohne Probleme meilenweit im Voraus (die Torpedos, die Spock auf die Vengeance beamt, dass Kirk mit Kahns Superblut wiederbelebt wird) und außerdem scheinen die Autoren zu glauben, Fans käme es in erster Linie auf sinnloses Name Calling an. Wenn sie mal eben ein Spezies brauchen, suchen sie sich bei Memory Alpha eine obskure Hintergrundrasse, wenn ein Klingonisches Schiff auftaucht, muss es natürlich Klasse D-4 sein, und wenn man eine Geheimorganisation Section 31 nennt, sind sicherlich auch alle Deep Space Nine-Fans zufrieden, richtig?

Falsch.

Der Film hat mich leider nur enttäuscht. Und dass, obwohl ich wirklich davon ausging, dass er mir gefallen würde. Auch den Vorgänger fand ich eher gelungen. Rückwirkend frage ich mich jetzt allerdings, warum man dort ein Reboot einleitet und im Grunde endlich neue Geschichten erzählen kann, wenn man dann schon im zweiten Teil wieder auf Kahn zurückfällt.

Ich glaube, Michael, wir beide liegen in einigen Punkten gar nicht so weit auseinander. Die von Dir beschriebenen Name Callings spreche ich in meiner Kritik auch an. Auf den Plot bin ich zwar nicht im Detail eingegangen, aber ich teile Deine Einschätzung.

Vielleicht gehe ich, was die Gewalt betrifft, nicht häufig genug ins Kino und bin dementsprechend nicht ausreichend abgestumpft. Mag sein. Mir geht es ja auch nicht darum, einen gewaltfreien Film oder Roddenberrys Vorgaben zu hundert Prozent umgesetzt zu sehen. Wie Du schon sagst: Gewalt gab es in Star Trek immer, auch zu TNG-Zeiten. Doch wenn wir mal die Gewaltszenen zeitlich stoppen würden und das der Restzeit gegenüber stellen, würde Abrams – denke ich – Spitzenwerte erreichen. Und damit bin ich bei Deiner Aussage mit dem Unterhalten werden. Wenn Action oder Gewalt Selbstzweck sind und nicht der Handlung dienen, fühle ich mich nicht gut unterhalten.

Ich hatte Hoffnung…
Hoffnung, dieser Film würde mich mit der Abrams Variante von Star Trek versöhnen.
Aber er entpuppte sich leider als ein totaler Warpkernbruch in allen Belangen.

Mit dem erhöhten Action/Gewaltanteil hätte ich noch leben können. Mich haben vielmehr die vielen, einzelnen,
völlig misslungenen Elemente des Films gestört.

Als Beispiel nur erwähnt das Transwarpbeamen (WTF???) oder die facegelifteten Klingonen.
Einst eine stolze Kriegerrasse, jetzt nur noch Kanonenfutter.
Mal abgesehen davon, daß der Auftritt der Klingonen für die Handlung völlig irrelevant gewesen ist.

Und der in vielen Kritiken lobend erwähnte Fanservice, also die vielen Anspielungen auf Ereignisse aus TOS,
wirkte auf mich eher wie ein verzweifelter Versuch von Abrams, sich einzuschleimen.
Ging bei mir völlig nach hinten los.

Persönlich weiss ich nicht, ob ich einen dritten Film in diesem Universum noch ertrage.

Abrams hat sich wohl Spocks Worte zu Herzen genommen: “ Das Wohl vieler Zuschauer, geht über das Wohl eines Einzelnen.“

Oder ein Film für die Masse, nur ohne Klasse.

Du setzt also Klasse mit Star Trek in der Art und Weise wie du es magst gleich?
Nur weil der Film deine Erwartungshaltung nicht erfüllt hat muss er nicht schlecht sein! Die Regie und die Leistung der Darsteller, Stunt-Choreografie und Kameraführung waren großartig! Der Film hatte lediglich Schwächen im Drehbuch. Und damit meine ich nicht Transwarpbeamen (wurde erklärt und etwas ähnliches einmal in TNG vorgestellt) und solchen Kram. Vielmehr hatte der Film zunächst begonnen die eigentlich Interessante Frage aufzuwerfen ob die Sternenflotte nun Militär oder Forschungsinstitution ist. Ersteres wird durch den militaristischen Admiral Marcus dargestellt, der meint Angriff sei die beste Verteidigung. Und da braucht man eben einen Feind, dass können praktisch nur die Klingonen sein. Leider verliert der Film sich dann in einem absolut bescheuerten, und vor allem sinnlosen, Wrath-of-Khan-remake am Ende. DAS ist Schade, denn ich finde die Art wie Abrams‘ Filme erzählt werden hat Potential, genau so wie beim Drehbuch zu STID wird dies aber verbraten.

Konservativ, böswillig und oberflächlich sind eure Kritik und Kommentare.
Ersteinmal ist es KEIN TNG, VOY oder sonst was Reboot, – sondern ein TOS und TOS war nun mal anders (und teilw. auch „brutaler“) als TNG oder der Rest.
Zweitens bin ich dankbar dafür, dass sich überhaupt noch jemand die Mühe macht um das Franchise vom aussterben zu bewahren UND gleichzeitig für eine neue Generation zugänglich macht, natürlich macht das keiner umsonst und verspricht sich davon natürlich auch Einnahmen, aber wenn er es gewollt darauf auslegt, dann sollte man meinen, dass man sich Mühe gibt damit es zum Erfolg führt, andern falls bleibt der Erfolg und auch das Geld aus.
Ich kenn es aus eigener Erfahrung, dass die heutige (auch meine Generation) einfach garkeinen Bezug mehr zu Star Trek hat und ich das immer schade fand.
Natürlich ist es nicht mehr wie das Original, – trotzdem wurden die Charaktere, der Humor und die allgemeine Stimmung gut bis sehr gut aus TOS übertragen. – Natürlich sind die Special Effekte klar und detailreich und im überfluss vorhanden, natürlich ist die Story anders und natürlich ist mehr Action vorhanden, alles andere wäre überhaupt nicht mehr Zeitgemäß. und würde die neue (darunter auch meine) Generation wieder nicht ansprechen. Das Kino und die Filme funktionieren heute nun mal so und ich habe daran nichts auszusetzen, wenn man die Möglichkeiten hat (und zumal ist es nicht „billig“ gemacht ist), wieso sollte man nicht ein Gaumenschmaus für die Augen inszenieren. Zumal es ein Science FICTION ist, d.h. nicht, dass sich irgendjemand die Zukunft so oder ähnlich wünschen muss.
Und wenn man, der, wie ich finde, offensichtlich vorhandenen und teilw. gut durchdachten und in den richtigen Momenten „bekannte“ Szenen gesetzten, Story folgt, merkt man doch, dass der Film eine kontramilitäre Aussage in sich trägt.

Des Weiteren finde ich es GEWAGT, von jemanden, der laut seiner eigenen Aussage, TOS nie wirklich geguckt hat, eine teilw. so beleidigende Kritik zu verfassen. Und dann auf so oberflächliche Sachen zurückgreifen muss und sich darüber beschwert, dass ihm die Animation des Beamens nicht gefällt? Was hat das mit einer objektiven und konstruktiven Kritik zutun?

Auch hier noch einmal meine Antwort, die ich schon auf Facebook gepostet habe:

Du hast recht, dass eine Meinung subjektiv ist. Das liegt in der Natur der Sache: Anhand objektiver, also feststellbarer Kriterien wie Musik, Effekte, Handlung kommt ein Rezensent zu einem Urteil, seiner Meinung, die zwingend subjektiv ist. Genauso freut es mich, dass Du zu einer anderen Meinung kommst – wenn alle das Gleiche denken würden, hätten wir keine Meinungsvielfalt.

Falsch ist, dass meine Rezension beleidigend ist. Dieser Vorwurf ist haltlos. Ebenso das Unterstellen von Böswilligkeit. Meine Meinung mag Dir nicht gefallen, das ist in Ordnung. Denkverbote zu erteilen, halte ich aber für den falschen Weg.

J.J. Abrams ist nicht Christopher Nolan!

Also die ersten 20 Minuten dachte ich wirklich, dass das ein richtig guter Film sein könnte, aber dann hab ich schnell lernen müssen, dass Abrams es einfach nicht drauf hat…

Zuerst zur Grundsatzfrage: Kann man heutzutage einen Film machen, der sowohl inhaltlich/thematisch als auch in Bezug auf die Action überzeugt, der sowohl geistig etwas weniger anspruchsvolle als auch höher gebildete Menschen gleichermaßen anspricht? Meine Antwort lautet: Ja! Mein Argument: Christopher Nolan und seine Batman-Trilogie.

Aber J.J. Abrams ist eben nicht Christopher Nolan und dementsprechend ist auch STID wieder nur ein Science-Fiction-Actionfilm mit pseudophilosophischen Ergüssen, die nur dazu da sind, Alt-Trekkies zu befriedigen. Sorry, J.J., aber ich hab dir diese pseudophilosophischen Ergüsse nicht abgekauft!

Zunächst einmal das Positive:

1. Die Optik ist (größtenteils) wirklich toll. Sowohl die Erde als auch das gesamte Starfleet-HQ wirkt sicher eindrucksvoller als im originalen Star Trek. Auch wenn die Uniformen etwas zu sehr an russische oder deutsche Uniformen aus der Mitte des 20. Jh. angelehnt sind, finde ich die Vielfalt der einzelnen Uniformen (Standarduniform, Schiffsuniform, Awayteam-Uniform, Sicherheitspersonal, medizinisches Personal) doch sehr gelungen. Die „Enterprise“ gefällt mir – bis auf den Dampfkessel-Maschinenraum – auch sehr gut!
2. Die zahlreichen Anspielungen auf die reguläre Zeitlinie bzw. Star Trek-Historie waren durchaus erfreulich.

Das war’s dann aber auch schon mit dem Positiven. Nun zum Negativen:

1. Der Film hat kein echtes Thema: Die Story ist, wie in ST 2009, einfach nur dumm. Khans Motive sind – ähnlich wie Neros – einfach nicht glaubwürdig. Da hat selbst ein Shinzon aus ST:Nemesis glaubwürdigere Motive gehabt. Und was Admiral Marcus dazu veranlasst, ein Schiff der Sternenflotte zu vernichten, bleibt wohl Abrams Geheimnis. Grundsätzlich muss man sich fragen, was die Föderation in Abrams Universum eigentlich ist: eine Demokratie mit dem Primat der Politik oder eine faschistische Militärdiktatur? Ich tippe mal auf Letzteres…
2. Der Film hat keine klimaktische Struktur, hangelt sich nur von einer Actionszene zur nächsten. Da es der Story einfach an Substanz fehlt, mangelt es auch der Erzählstruktur an Stringenz.
3. Die Hinführung zum Thema, das kranke Kind und deren Eltern, wird später gar nicht mehr aufgegriffen. Hier wurde grundsätzlich ein vielversprechender philosophischer Denkanstoß eingeführt, der am Ende jedoch schlichtweg verpuffte.
4. Die Storyline mit den Klingonen hat für die Handlung des Films null Relevanz. Und außerdem: Was hat Abrams am Aussehen der klassischen Klingonen so gestört, dass er aus ihnen seltsame Zombiewesen ohne die traditionellen Bärte und mit stechend blauen Augen machen musste? Die Helme waren ja cool, aber ohne Helm waren die Klingonen einfach total verfremdet.
5. Spock ist zu emotional, Kirk hat wirklich nichts, aber auch gar nichts, was ihn als Kommandant qualifiziert. Wenn ich Admiral Pike wäre, würde ich ohne jeden Zweifel eher dem logischen Spock oder dem reifen und bodenständigen Sulu das Kommando übertragen, als diesem nichtssagenden Proleten Kirk. Kirk kommt in keiner Szene wirklich als Anführer rüber: er wägt nicht ab, er trifft keine wichtigen Entscheidungen, er motiviert seine Crew nicht … er ist einfach kein Captain, sondern ein spätpubertierender Draufgänger, dem man ein schnelles und schlagkräftiges Raumschiff zum „spielen“ gegeben hat.
6. Uhura ist und bleibt bei Abrams nichts anderes als eine dumme Bitch! Überhaupt scheint Abrams ein Sexist zu sein, dagegen ist Rainer Brüderle eher ein Förderer der Frauenemanzipation. Warum zum Teufel zieht sich Carol Marcus im Shuttle bis auf die Unterwäsche aus? Ehrlichgesagt hatte ich noch eine Sex-Szene erwartet. Wenigstens das hat uns Abrams erspart…
7. Scotty ist einfach nicht als Scotty wiederzuerkennen.
8. Der Humor wirkt oftmals einfach aufgesetzt und unnatürlich.
9. Der Szenenklau aus STII:TWOK ist einfach nur peinlich!
10. Der Absturz der „Vengeance“ auf San Francisco hat mich stark an den 9/11 erinnert. Ich fand’s geschmacklos!
11. Logikfehler über Logikfehler! Zwei Beispiele: Erst beteiligt sich Spock munter an der Verletzung der Prime Directive (verhindert Vulkanausbruch), um dann später Kirks Auftauchaktion der Enterprise beim SF-Command zu monieren. Hähhhh, was soll das? Zweitens muss Kirk den Warpkern der Enterprise wieder zum Laufen bringen, damit die MANÖVRIERDÜSEN eingesetzt werden können! Sorry, geht’s noch?!!!! Sowohl Impulsantrieb als auch die Düsen haben mit dem Warpkern nichts zutun. Man denke nur an die TNG-Folge „Booby Trap (Die Energiefalle)“.

Fazit: Der Film lässt einfach kein Star Trek-Flair aufkommen, hat keine anspruchsvolle Handlung, fußt auf einer künstlichen Dramatik, bringt die Charaktere nicht zur Geltung und ist einfach maximal Durchschnitt.

Ich weiß noch, wie ich letztes Jahr bei TDKR aus dem Kino gekommen bin: Ich war total überwältigt! Bei STID war ich nicht berührt, obwohl ich seit fast 20 Jahren Star Trek Fan mit Leib und Seele bin.
Ein Vergleich der Szene zwischen Bruce und Alfred in TDKR (im Treppenhaus, als Alfred Bruce von Rachels Brief erzählt) und der Sterbensszene von Kirk in STID sagt doch alles: Da liegen einfach Welten dazwischen, sowohl schauspierlisch als auch in Bezug auf die Dialoge und die Inszenierung!

Ich träume davon, dass Christopher Nolan eines Tages einen Star Trek Film dreht. Ich bin mir sicher, dass man auch heutzutage einen Star Trek Film machen kann, der jung, dynamisch, actionreich und optisch ansprechend ist, aber dennoch auch durch politische, gesellschaftliche und ethisch-moralische Themen abhandelt, der auf starken Charakteren aufbaut, natürlichen Humor integriert und den Zuschauer schlussendlich emotional und kognitiv bewegt.

J.J. Abrams vermag so einen Film nicht zu machen, aber es gibt mindestens einen Mann in Hollywood, der das könnte. Aber leider steht dieser Mann bei Warner Brothers unter Vertrag und will sicher nicht die Scherben, die Abrams hinterlassen hat, zusammenkehren.

Man hätte Star Trek durchaus neu auflegen können und trotzdem den Gehalt des Originals beibehalten können. Aber diese Chance hat man vertan…leider!

Der Vergleich mit Batman ist durchaus passend. Während sich die Dark Knight Reihe wohltuend in die heutige Kinozeit einfügt ohne ihre Wurzeln zu verleugnen oder gar als schlechtes Remake dazustehen, passiert bei Star Trek a la Abrams eben genau dies. Man schämt sich geradezu, diese Filme als Star Trek anschauen zu müssen, wenn man den Intellektuellen Anspruch der alten Serien und größtenteils auch der alten Filme zum Vergleich heranzieht. Auch heutzutage muss ein guter Kinofilm nicht zwingend nur aus bombastischer Action bestehen. Ich finde den Begriff Blockbuster und alles was damit verbunden wird vom Niveau her für den unterdurchschnittlichen Kinobesucher passend, seichte actionlastige Filme ohne große Handlung mit sexy Frauen, hohlen Muskelprotzen und dümmlichen Sprüchen. Soll Star Trek künftig in dieser Liga spielen? Ich hoffe nicht, aber ich glaube ich werd’s nicht mehr erleben, dass es bspw. eine neue und geistig niveauvolle Serie geben wird.

Tja Wolfram, dieses Blockbuster-Syndrom, das du ansprichst, hat sich einfach seit der Jahrtausendwende so in Hollywood verfestigt, dass die Aussicht auf ein neues niveauvolles Star Trek wirklich nicht sehr gut ist. Eigentlich hat es schon 1996 mit „Independence Day“ angefangen, der eigentlich ein guter Film war, schlussendlich aber einen Stilwandel in Hollywood eingeleitet hat, der dazu geführt hat, dass Handlungen in Filmen heute nur noch von sekundärer oder gar tertiärer Bedeutung sind. Ich verstehe ja, dass die Besatzungen in den alten Star Trek-Kinofilmen für ein junges Publikum zu alt waren. Ich konnte mich demnach auch schnell mit einem Re-Cast der TOS-Crew anfreunden. Allerdings hätte eine Frischzellenkur gepaart mit mehr Action und besseren Effekten durchaus ausgereicht, um Star Trek zu revitalisieren. Die ganze Sache mit dem Paralleluniversum, den verzerrten Lebensläufen und dem übertrieben dargestellten Militarismus war jedoch überflüssig. Man hätte die Kernthese von Star Trek „to boldly go where no one has gone before“ durchaus bewahren können. In Abrams Filmen wird dieser Satz am Ende stets gesagt, aber da sind es nur leere Phrasen. Wo war denn die Enterprise in Abrams Filmen, wo niemand zuvor gewesen ist: auf der Erde, auf Vulkan, auf Delta Vega, auf dem Jupiter, auf Kronos?

Ein paar Anmerkungen – logischerweise mit vielen Spoilern – zu deinen Negativpunkten von jemandem, der den Film gut fand (nicht überragend, aber gut):

1. Khans wie auch Neros Motive sind durchaus glaubwürdig, die Story ist definitiv nicht dumm. Richtig ist allerdings, daß Motive und Story nicht sonderlich originell sind und leider erneut zulasten der Action zu kurz gekommen sind. Was Admiral Marcus betrifft, muß ich zustimmen, seine Motivation entstammt der Mottenkiste der ausgelutschtesten Bösewicht-Klischees. Schade, da hätte Peter Weller Besseres verdient gehabt.
2. Theoretisch richtig, in der Praxis aufgrund des hohen Unterhaltungswerts aber voraussichtlich für die meisten Zuschauer kein echtes Problem (zumal heutzutage fast jeder Sommer-Blockbuster nach diesem Schema abläuft).
3. Kann man so sehen, aber als Einführung von Harrison funktioniert dieser Mini-Storystrang trotzdem.
4. Null Relevanz? Stimmt. Trotzdem unterhaltsam und wichtig fürs Star Trek-Flair. Daß das Aussehen leicht überarbeitet wurde, ist logischerweise Geschmackssache, aber gerade die Klingonen sind das ja gewöhnt …
5. Der „neue“ Spock ist emotionaler als der aus der Originalserie, das stimmt. Allerdings war der Nimoy-Spock auch schon einige Jahre älter und hatte seine menschliche Seite entsprechend stärker verdrängt. Außerdem mußte Nimoys Spock auch nicht mit der Zerstörung des Vulkan zurechtkommen und hatte keine Liebesbeziehung mit Uhura.
Kirk verhält sich eigentlich nicht so viel anders als in der Originalserie, nur halt noch etwas ungestümer. Als Captain qualifizieren ihn u.a. seine natürliche Autorität, seine schnelle Auffassungsgabe und der Mut zur Eigeninitiative (siehe Angriff auf das Treffen der Sternenflotten-Offiziere), eine motivierende Rede hält er ebenfalls und selbstverständlich trifft er wichtige Entscheidungen (er opfert sich für seine Crew, er verstößt gegen die Direktive, um Spock zu retten etc.).
6. Warum ist Uhura eine dumme Bitch? Einmal abgesehen von ihren sprachlichen Fähigkeiten fungiert sie als wichtiges Gegengewicht zu Spock und macht eben auch dessen etwas menschlicheres Verhalten nachvollziehbar. Ansonsten hat sie diesmal nicht viel zu tun, fällt aber auch nicht negativ auf. Und warum Dr. Marcus einmal ganz kurz in Unterwäsche zu sehen ist, sollte doch auch jedem klar sein, der sich ein bißchen mit Hollywood auskennt: Das war eine reine Trailerszene. Man mag sich ja darüber beschweren, daß sowas immer noch funktioniert, um Aufmerksamkeit zu erlangen, aber das ist ja nicht die Schuld Hollywoods, sondern derjenigen, deren Hormone deshalb übersprudeln …
7. Stimmt, aber innerhalb dieser neuen Version von Star Trek funktioniert die Figur einwandfrei und das ist letztlich das Wichtigste.
8. Rein subjektive Meinung, über Humorgeschmack läßt sich bekanntlich nicht streiten …
9. Ebenso subjektiv, ich fand´s gut.
10. Auf den Gedanken kam ich nicht, aber wenn´s danach geht, dürfte es ja nie mehr Flugzeug- oder Raumschiffabstürze im Film geben.
11. Das erste finde ich nicht unlogisch: Spock läßt sich von Kirk breitschlagen, die Regeln in einem gewissen Rahmen zu brechen, solange nicht direkt in die Entwicklung der Ureinwohner eingegriffen wird. Durch das Auftauchen der Enterprise ist diese direkte Beeinflussung gegeben und damit Spocks persönliche rote Linie überschritten. Absolut logisch. Den zweiten Punkt kann ich nicht beurteilen, da ich von Technik nicht wirklich viel verstehe.

Abrams´ Star Trek ist eine neue Art von Star Trek, keine Frage. Das muß man nicht gut finden, aber es zeigt sich ja, daß die meisten Zuschauer damit sehr zufrieden sind – inklusiver vieler Trekkies, die für Neuerungen offen sind. Und wie das Ende von „Into Darkness“ zeigt, dürfte es im dritten Film ja endlich auch wieder richtig in den Weltraum hinausgehen, worüber ich sehr froh wäre, da gleich zwei Filme nacheinander, die ziemlich erdzentriert waren, in der Tat mehr als ausreichend sein sollten.

Ach, und zu den Batman-Vergleichen möchte ich nur noch kurz einwerfen, daß die von dir erwähnte Szene zwischen Alfred und Bruce seinerzeit von vielen Hardcore-Comicfans ähnlich heftig als „unglaubwürdig“ und „nicht dem Geist der Vorlage entsprechend“ kritisiert wurde wie vieles, das an Abrams´ Star Trek-Filmen von manchen Hardcore-Trekkies kritisiert wird … 😉

@Tabby
Die Meinungen sind konservativ?
Ja, stimme ich zu. Wir sprechen hier aber auch über eine Franchise, die bald ihr 50 jähriges Jubiläum feiert.
Da muss sich jedes neue Element nunmal gefallen lassen, mit Bestehendem verglichen zu werden.

Böswillig und oberflächlich?

An dieser Stelle geht mein Dank an Trekkie 84 für diese tolle Auflistung; oberflächliche Kritik sieht wohl anders aus.. Ich kann jeden einzelnen Punkt so unterschreiben.
Warum? Weil ich es genau so im Kinosessel empfunden habe und das ist nicht böswillig, das ist reine Entäuschung die hoch kommt.
Wir sind halt alle keine emotionlosen Vulkanier…aber halt, die weinen ja neuerdings (er ist Halbvulkanier, ja ich weiss :P).

Es muss auch erlaubt sein einzelne Dinge, wie z.Bsp. den Transportereffekt, zu kritisieren. Toll fand ich den auch nich.
Viel schlimmer war allerdings der neue Warpsprung mit seinen fadenförmigen Kondensstreifen und Glitzersoundeffekt. Das schien mir glatt aus einer 80er Jahre Cartoonserie zu stammen.Kann man sowas nich cool und zeitgemäß machen?

Es mag sein, das dieser Film ein grösseres Publikum, oberflächlich, anspricht. Aber die Aussage, man soll doch froh sein, dass das Franchise weiter besteht, kann ich, ganz persönlich, nun mal nicht teilen.

Für mich ein paar wundervolle Szenen von Into Darkness:

– Was alles passieren kann wenn man sich einmischt (Einleitungsszene)
– Sulu auf dem Captain Stuhl. „man kann sich daran gewöhnen“ 😉
– Beleibtere Frauen auf der Leinwand. Danke J.J. für diesen mutigen Schritt. Das wurde echt wieder mal Zeit
– Peter Weller (Admiral Marcus) der an dem NX-01 Modell vorbeiläuft. Der hat ja schon seine Erfahrungen mit der Enterprise gemacht 😉
– Die Enterprise feuert keinen einzigen Phaser oder Torpedo ab (das gab es seit mindestens 18 Star Trek-Kino Jahren nicht mehr)

Na das verspricht ja ein interessanter Trekcast zu werden – ich fand den Film nämlich durchaus gut. 🙂

Ich bin glaube ich mit einer so niedrigen Erwartungshaltung an den Film herangegangen, dass er mich wirklich nur noch positiv überraschen konnte, und das hat er dann auch tatsächlich geschafft. Ich bin noch kein Fan dieses Reboots, aber ich finde, dass der Film innerhalb der Beschränkungen dieser Neuauflage seine Sache wirklich gut gemacht hat. Starke Charaktere und starke Charaktermomente, wie ich sie bei Star Trek sehr lange nicht mehr gesehen habe, sind mir hier sehr positiv aufgefallen.

Die Story ist in sich im Wesentlichen schlüssig, was ich vom ersten Teil gerade nicht behaupten konnte. Die Erzählstruktur des Films hat mir im Wesentlichen gefallen, und die hinlänglich bekannte Optik ist mal wirklich opulent.
Into Darkness ist sicher kein Film, den ich mir wegen des intellektuellen Tiefgangs anschaue. Aber als actionlastiges Popcorn-Kino macht er seine Sache sehr gut, und es steckt, wie ich finde, genug Star Trek drin, dass man Abrams nicht gleich auf den Scheiterhaufen stellen muss. 🙂

Um noch den unvermeidlichen Bogen zu Batman zu schlagen: Von der Nolan-Trilogie bin ich komplett begeistert, vor allen „The Dark Knight“ zählt für mich zu den besten Filmen überhaupt. So weit würde ich beim neuen Star Trek ganz bestimmt nicht gehen. Aber innerhalb der selbstgesteckten Grenzen dieses neuen Star Treks finde ich „Into Darkness“ deutlich besser als seinen Vorgänger.

Und nachdem ich mich kürzlich durch „Die Macht der Naniten“ (TNG, Auftakt zur dritten Staffel) gequält habe, kann ich nicht mal sagen, dass mich TNG aktuell in einen Zustand reiner Verzückung versetzen würde. Aber gut, danach kommen ja dann zum Glück ein paar bessere Episoden. 🙂

Oh, die unvermeidliche Anekdote am Schluss: Benjamin Stöwe von „Raumschiff Eberswalde“ hat irgendeine Rolle in dem Film gesprochen, aber ich habe in den Credits ganz am Ende nicht so schnell gesehen, welche das war. Hat jemand von euch das mitbekommen?

Nun möchte ich auch mal was zum Film schreiben, ohne auf die Handlungen eingehen zu wollen. Diese steht bei dieser Diskussion offenbar ohnehin im Hintergrund… Ich verstehe Eure harsche Kritik an dem Film nicht. Wusstest Ihr nach dem letzten Film nicht was Euch erwarten wird? Es ist eben ein klassischer J.J. Abrams Film.

Into Darkness ist ein handwerklich hervorragend arrangiertes Aktion-Festival zum Thema Star Trek. Hat es was mit „unserem“ 24. Jahrhundert Star Trek zu tun? Nein! Ist das Beabsichtigt? Ja!

Nach J.J. Abrams wird ein anderer Regisseur kommen, der eine andere Philosophie mitbringen wird. Dann wird es wieder andere Geschichten rund um Star Trek geben. Aber so lange J.J. Abrams das Ruder in der Hand hat, wird es genau solche Filme geben. Akzeptiert das einfach, dann habt ihr auch Spaß im Kino.

Gruß
Marc

P.S. Ich habe bisher alle Eure Podcasts gehört und fand sie alle super. Ich hoffe ihr werdet Into Darkness nicht kaputtreden und ihn an den „alten Meisterwerken“ messen.

Na, was war ich überrascht zu lesen, dass Malte der neue Film nicht gefallen hat *zwinkerzwinkerkicherkicher*.
Um mal die Frage aufzugreifen, ob Roddenberry der Film gefallen hätte: Vermutlich nicht. Aber mal ehrlich… Roddenberry hatte Star Trek damals in ein so enges Korsett geschnürt, in dem heutzutage einfach keine interessanten Geschichten mehr zu erzählen sind. Wenn man ehrlich ist, stammt nicht einmal Q von Roddenberry, denn die Parallelen zu Trelane aus TOS sind einfach zu frappierend. Man erinnere sich mal an die zwei Geschichten Der erste Krieg und Das Jahr des roten Voges aus Roddenberrys Feder… Ich war noch nie ein grosser Fan von der Theorie der Entwicklung paralleler Welten, aber für die 60er okay, aber heute? (Okay, Malte wird die natürlich als Nicht-TOS-Gucker eh nicht kennen^^). Nicht falsch verstehen, ich liebe die Original Serie und danke Roddenberry dafür, uns Star Trek geschenkt zu haben – möge er in Frieden seine Kreise durchs Weltall ziehen – aber Star Trek wurde erst richtig gut nach Roddenberrys Tod. Es wird immer über Rick Berman geschimpft, aber er hat Star Trek doch erst richtig erfolgreich gemacht. Im Enterprise-Trekcast hat Malte doch das Bonusmaterial von TNG Staffel 3 und seine Ehrlichkeit gelobt. Da erzählen die TNG-Autoren doch davon, wie Roddenberry reihenweise gute Drehbücher abgeschmettert hat, weil sie nicht in sein friedlich, freundlich, langweiliges Universum gepasst haben. Ich fnde die besten Episoden waren eben nicht die, als fremde Welten und neue Zivilisationen erforscht wurden, sondern die reinen Charakterepisoden. Ich fand Ro Laren mit ihren Ecken und Kanten einer der interessantesten Figuren an Bord der Enterprise.
Meiner Meinung nach hat auch gerade dies DS9 so erfolgreich gemacht… Viele interessante, wiederkehrende Charaktere, die eben nicht in einem glattgebügelten, konfliktfreien Universum leben. Das machte DS9 zur ehrlichsten Star Trek-Serie überhaupt. Eine Dramaserie lebt nun einmal von zwischenmenschlichen Problemen und nicht nur vom Außerirdischen der Woche.
Nun zum neuen Film… Die Sehgewohnheiten haben sich nun mal geändert. Die Menschen wollen kein stoisches, leidenschaftsloses, abgeklärtes Universum mehr sehen. Man will Action, Effekte, Humor und halt viel Krawumm. Man könnte heute auch keinen Mission: Impossible mehr im Stile der 60er bzw. 80er drehen. Es ist halt zu langweilig. Denn schauen wir uns doch mal das Zielpublikum an: das liegt irgendwo in den Zwanzigern, für die ist der Film doch eigentlich gemacht, nicht für die altgesottenen Star Trek-Fans wie uns. Für uns hätte man einen weiteren TNG-Film gedreht, doch der hätte keine neuen Zuschauer in die Kinos gelockt. Also alles auf Null setzen und neu anfangen, aber mit der Hintertür, dass alles im alten Universum angefangen hat. Eigentlich clever gelöst, dass muss man schon sagen. Sicher stösst man damit vielen Fans vor den Kopf, aber man darf nicht vergessen, dass auch TNG inzwischen über 25 Jahre alt ist. Ich bin Star Trek-Fan seit der TNG Erstausstrahlung im ZDF – damals war ich zehn Jahre alt – und schaue mir auch heute noch die Folgen gerne an, auch wenn man zugestehen muss, dass gerade der erste und zweite Staffel grosse Schwächen hatte. Aber ich fand auch den neuen Film hervorragend gemacht und dem Zeitgeist entsprechend. Und bei den vielen Anspielungen auf bereits Bekanntes (wie Khan, Carol Marcus, Kirks Tod usw.) konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen. Denn auch Stuart Baird hatte uns in Nemesis eigentlich nichts zu sagen, oder?
Boah… viel geschrieben, wenig gesagt 🙂 Falls gemand bis hierher gelesen hat, zolle ich Respekt. Im Endeffekt war auch beim Old Star Trek nicht alles Gold, sollte man versuchen den neuen Blockbuster ohne grosse Erwartungen zu geniessen und sollte Malte sich endlich mal die Classic-Serie anschauen.

P.S.: Die Militärmützen sind übrigens keine Erfindung von Abrams, sondern gab es schon im alten Pilotfilm „The Cage“. ( http://www.startrek-hd.de/wp-content/uploads/2013/01/thecagehd0150.jpg )

Lieber Marko, Danke für Deine Anmerkungen – ich gebe Dir insoweit recht, dass das alte Star Trek auch nicht perfekt war. Beileibe nicht. Das wird in meiner Rezension aber auch nicht behauptet. Es ist ja sogar so, dass die immer schlechtere Qualität der TNG-Filme uns Abrams und seine Art der Unterhaltung erst beschert hat – das darf bei alledem nicht vergessen werden. Ob jetzt die damaligen Forscher- oder Charakterfolgen die besten waren, darüber lasse ich gerne mit mir streiten. Auch hier kann ich einiges von dem unterstreichen, was Du geschrieben hast.

Ich finde es jedoch äußerst amüsant, dass einige hier in den Kommentaren versuchen, mir mit Verweis auf mein TOS-Sehverhalten ein qualifiziertes Urteil abzusprechen. Das lässt mich annehmen, dass einige Befürworter den in der Kritik aufgeführten Argumenten nichts anderes entgegenzusetzen haben – ich fasse das mal als Bestätigung auf.

Da aber offenbar ein großes Interesse daran besteht, ob und wie viel ich von TOS gesehen habe: Ich habe alle Filme mit der Classic-Crew gesehen, die meisten sogar mehrfach und ich schätze die besten darunter, nämlich Star Trek 4 und 6. Wer meinen obigen Vergleich mit Star Trek 2 gelesen hat, durfte bereits vermuten, dass ich diesen Film auch mindestens zweimal gesehen habe. Zur Classic-Serie: In der Tat habe ich nicht alle Folgen gesehen, dafür aber eine ganze Reihe, wobei jeweils nur einmal und damit in der Tat zu wenig, um die Serie in- und auswendig zu kennen. Vor diesem Hintergrund habe ich im Trekcast augenzwinkernd angemerkt, dass ich die Serie zu wenig gesehen habe, um sie beurteilen zu können. Vielleicht habe ich auch angedeutet, dass ich sie fast gar nicht gesehen habe – das war dann ein Understatement im besten Sinne. Ich denke, damit ist alles zu diesen Äußerungen gesagt, die hier teilweise zu lesen waren.

Dass die Menschen angeblich „kein stoisches, leidenschaftsloses, abgeklärtes Universum mehr sehen“ wollen, halte ich für ein Gerücht. Zunächst einmal befremdet es mich, wie erklärte Fans so über die früheren Serien und Filme reden können. Zum anderen frage ich mich, was diese angebliche neue Generation für ein Weltbild hat, dass sie so nach Krieg und Gewalt lechzt – egal ob bei Star Trek oder anderen Kino-Produktionen. Aber eine Debatte über eine mögliche Verrohung der Sitten würde hier vermutlich den Rahmen sprengen.

Im Ergebnis stelle ich aber fest, dass in dieser Debatte von den Befürwortern viel lamentiert wird: Oft habe ich sinngemäß gelesen, dass Kritikpunkte wie die mit dem Übermaß an Gewalt zwar ebenso gesehen werden, aber das wolle das (Massen-)Publikum ja so. Und das müsse ja so sein, um das Franchise zu erhalten. Nichts für ungut, überzeugende Gegenargumente sehen für mich anders aus.

Lieber Malte, ich wollte natürlich keinerlei negative Kritik an dir üben, weil du nicht alle Classic-Folgen gesehen hast. Wenn wir etwas von Star Trek gelernt haben, dann ist es natürlich Toleranz, und die alten Folgen sind natürlich nicht jedermanns Geschmack. Ich hoffe, ich habe jetzt nicht deinen Zorn auf mich gezogen, denn das wollte ich wirklich nicht. Alle Anmerkungen darüber waren natürlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen, aber ich hoffe, du gibst den restlichen ungesehen Folgen auch noch eine Chance, denn man sollte sie einfach mal alle gesehen haben. Desweiteren will ich dir natürlich nicht absprechen ein qualifiziertes Urteil abzugeben, nur weil du nicht alle Folgen gesehen hast, denn wie ja schon alle gemerkt haben, hat die alte Serie nicht wirklich viel mit den Abrams-Filmen zu tun.
Zum Thema „stoisches, leidenschaftsloses, abgeklärtes Universum“: damit wollte ich nur ausdrücken, dass es in dem von Roddenberry geplanten Universum keinerlei zwischenmenschliches Konfliktpotential Platz hatte. Die Föderation war eine grosse, galaktische Familie, in der es immer friedlich zuging. Doch um ehrlich zu sein, sind die Menschen nicht so und werden es auch nicht werden. Es ist eine schöne, naive und romantische Hoffnung auf die Zukunft, und genau deswegen liebe ich Star Trek. Würde ich gerne in so einer welt leben? Na klar! Aber ich glaube nicht, dass die Menschen ihre Natur so dermaßen verändern können, um so selbstlos zu werden, wie es im Star Trek-Universum gezeigt wird.
Was die neue Generation für ein Weltbild hat? Die neue Generation wächst in eine Welt voller Terror hinein, dem die Regierungen scheinbar nur mit Gewalt begegnen können. Ich glaube nicht, dass die neue Generation nach Gewalt lechzt, aber was lernen sie den anderes kennen?
Nehmen wir mal die Folge The Inner Light/Das zweite Leben. Ich schätze wir können uns darauf einigen, dass dies wohl eine der besten Star Trek-Folgen quer durch alle Serien überhaupt ist. Aber würde er viele Zuschauer ins Kino locken? Ich glaube nicht, dass man überhaupt die Serie mit den Filmen vergleichen kann? TNG wurde im Kino um einiges düsterer und actionlastiger. Ich persönlich mag zum Beispiel Star Trek – Der Film sehr gerne, mit seinen orpulenten Kamerafahrten, die schon ein bisschen was von 2001 hatten. Aber heute im Kino? Into Darkness ist ein toller Mainstream-Film, der mich gut unterhalten hat, aber ich gebe zu, dass er nicht dass alte Star Trek-Flair aufweisen kann. Denn dazu ist das Universum – und da gebe ich dir natürlich recht – zu düster und gewalttätig… und das kann nicht nur daran liegen, dass Nero Kirk’s Vater getötet hat. Aber es ist so, dass sich die Menschen wohl eher diese Zukunft vorstellen können, als die der normalen Zeitlinie.
Nachdem The Cage damals vom Studio als zu anspruchsvoll abgelehnt wurde, wurde das Konzept Star Trek komplett überarbeitet, damit es massenkompatibler wird. Genau das gleiche wurde nun wieder gemacht. Ob es sinnvoll war, lasse ich mal dahingestellt, aber das wird im Fernsehen seit Ewigkeiten praktiziert. Und ich finde es nicht schlimm, wenn man sich mit Star Trek reloaded nicht anfreunden kann, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass man sich rechtfertigen muss, wenn man sich als langjähriger Star Trek-Fan von Star Trek 2.0 gut unterhalten fühlt. Wenn man sich mal so in Foren umhört, bekommt man ja praktisch vorgeworfen Star Trek zu verraten, nur weil man die neuen Filme gut findet.
Ich versuche ja gar keine Gegenargumente zu finden, um dich zu überzeugen den Film toll zu finden, denn ich glaube, dass man ihn mag oder nicht.
Zum Schluss natürlich noch ein Lob an euch drei. Ich fühle mich mit jeder Folge gut unterhalten und finde es natürlich auch gut, dass jeder seinen Standpunkt vertritt und bin gespannt auf den nächsten Trekcast und auf das Pro von Yann-Patrick, das Contra von Malte und vielleicht das Inter von Thorsten. Macht jedenfalls weiter so.

Marko, danke für Deine weiteren Erläuterungen (und natürlich das Trekcast-Lob, das ich gerne an Yann und Thorsten weitergebe). Und keine Sorge: Der Zorn des Malte ist nicht ausgebrochen. 😉

Vieles, was Du in Deinem aktuellen Beitrag schreibst, kann ich nur unterstreichen. Die Probleme, die Paramount hatte, die TNG-Serie ins Kino umzusetzen, zum Beispiel – da gibt es gar keinen Zweifel dran. Einige Kommentatoren hier haben das Dilemma der Filme sehr schön aufgezeigt.

Und ja, ich glaube auch, dass der neue Film noch mehr als der vorangegangene polarisiert und die Fanbasis spaltet. Die Befürworter fühlen sich – wie Du es sagst – von den Kritikern in eine Ecke umgestellt, umgekehrt die Kritiker von den Befürwortern. Es sind harte Zeiten für langjährige Star Trek-Freunde. 😉

@ Ralf
1. Die Story ist dünn, einfach gestrickt und für mich deshalb schlichtweg „dumm“. Muss denn jeder von Abrams Star Trek Filmen von Rache handeln, gleich aus welch unterschiedlichen Motiven heraus sich die Rache speist?!
2. Nur weil jeder Sommer-Blockbuster nach diesem Schema abläuft, muss ich das nicht gut finden. Ich glaube auch, dass es ein Irrtum ist, zu glauben, Action wäre gleichbedeutend mit Spannung. Spannend war der „U-Boot-Kampf“ der Enterprise mit der Reliant in ST:II. Dieser Film hatte wenigstens eine Erzählstruktur.
3. Ich sagte ja, die Einführung von Harrison funktionierte mit diesem Mini-Storystrang ganz gut, sollte dann aber auch nicht plötzlich wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen werden. Man hätte das Thema Stigmatisierung der Augments (aus Furcht der Zivilbevölkerung) auf der einen und deren Recht auf Selbstbestimmung bzw. ihren Nutzen für die Gesellschaft auf der anderen Seite besser herausarbeiten können. Das Thema müsste doch sein: Ist es moralisch vertretbar, eine genetische Superrasse zu erschaffen und diese dann zu versklaven bzw. zu instrumentalisieren? Solche Themen gab es schon häufiger in Star Trek (TNG „Die Verfemten“, DS9 Bashir und seine Augment-Freunde usw.). Nur damals hat man sie besser umgesetzt.
4. Unterhaltsam fand ich den Kampf gegen die Klingonen nicht wirklich, weil man nicht wirklich viel davon erkennen konnte. Star Trek-Flair kam bei mir auch nicht auf: einerseits weil die Klingonen nicht wie Klingonen aussahen und andererseits, weil ich das Flair von Star Trek auf andere Weise definiere. Überhaupt hat der ganze Stil von Abrams einfach zu viel Star Wars Flair. Die Aktionen spielen vor allem auf Planeten, die Raumschlachten werden eher von kleineren Schiffen geschlagen und nicht von großen Schiffen (mit Ausnahmen). Der Kampfstil erinnert eben, wie bei Star Wars, an Kampfjets und nicht an Schiffe oder U-Boote. Das kann man natürlich machen, aber ich fand die Anlehnung von Star Trek an die Navy und Seeschlachten irgendwie gut, eben auch deshalb, weil man sich so von Star Wars und Battlestar Galactica abgehoben hat.
5. Dass der „neue“ Spock emotionaler ist, kann ich akzeptieren, aber Abrams übertreibt es. Die Beziehung zu Uhura, die er bereits VOR der Zerstörung von Vulkan hatte, ist einfach unglaubwürdig, weil sich auch der neue Spock stets an den vulkanischen Traditionen (Pon Farr) und den Sternenflottenvorschriften orientiert hat. Und eine Beziehung zu einer Studentin ist in einer Organisation wie der Sternenflotte sicher weder legal noch akzeptabel. Und für einen Vulkanier schon gar nicht! Ich konnte zudem bei Pines Kirk die von dir beschriebene natürliche Autorität, die Shatners Kirk zweifellos hatte, keinesfalls erkennen. Das mag subjektiv sein, ist aber nun mal so. Ich denke schon, dass Shatners Kirk, bei allem Draufgängerischen, trotzdem weitaus rationaler und auch intelligenter war. Das ganze Verhalten des „neuen“ Kirk – bei allen Qualitäten, die er hat (Auffassungsgabe, Mut, Eigeninitiative) – reicht meiner Ansicht nach einfach nicht aus, um ihn direkt zum Captain zu machen. Kein normaler Admiral würde ein Talent, das Kirk zweifelsfrei ist, sofort zum Kommandanten machen. Selbst jeder erste Offizier der alten Serien (Riker, Kira, Chakotay etc.) war weitaus reifer als Pines Kirk. Okay, wenn er ein Supertalent ist, dann würde ich eine Ernennung zum 1. Offizier noch (schwerlich) nachvollziehen können. Ihn als Kommandanten einzusetzen, ist aber total unglaubwürdig. Allerdings passt das alles zu den Trends in unserer heutigen Gesellschaft: Leistungen in Schule, Studium und Beruf, das schrittweise Hinaufklettern der Karriereleiter sind heute mehr und mehr bedeutungslos geworden. Stattdessen werden die schnellen Karrieren angestrebt: „Groß rauskommen“ bei DSDS, nach einem guten Jahr in der Bundesliga bei einem kleinen Verein gleich zu einem „Topverein“ wechseln und Millionen verdienen. Und auch die vom Staat eingeführte verkürzte Schulzeit bzw. die Bachelorstudiengänge sorgen dafür, dass oftmals 23 Jährige ohne größere Lebenserfahrung sofort in verantwortungsvolle Positionen gehievt werden. Dazu kann man stehen, wie man will, aber ich persönlich finde den Weg „step by step“ durchaus sinnvoller. Abrams Darstellung des Kirk suggeriert doch, dass man nur eine große Klappe und etwas Mut braucht, um vom versoffenen Kneipenschläger zum „Chef“ zu werden. Und diejenigen, die brav die Schule bzw. die Uni (hier: SF-Akademie) gemacht haben bzw. jahrelang studiert haben (Sulu) oder sich auch schon im Beruf bewährt haben (z.B. als Ausbilder = Spock), die haben sich hingegen hinten anzustellen. Ich hab nichts gegen Talentförderung, aber das Leistungsprinzip sollte meiner Ansicht nach nicht abgeschafft werden. Was hat Kirk denn so Tolles geleistet? Er hat sich dank eines Förderers (Pike) das Kommando erschlichen (Spock ausgetrickst) und dann eben den Mut (und das Glück) gehabt, den Feind (Nero) zur Strecke zu bringen. Toll, für EINE gute Aktion wird er dann sofort fürstlich entlohnt. Komisch, im normalen Leben muss man mehrere Prüfungen und nicht nur eine ablegen, wenn man einen anständigen Abschluss bzw. Job haben möchte…
6. In meinen Augen ist jede Frau eine dumme Bitch, die was mit ihrem Vorgesetzten oder Ausbilder/Dozenten anfängt und sich dann im wahrsten Sinne des Wortes „hochschläft“. Die Versetzungsszene im Hangar im ersten Abrams-Film zwischen Uhura und Spock spricht doch Bände. Natürlich kommt die neue Uhura viel selbstbewusster und emanzipierter rüber, als die alte Uhura, was ich auch gut finde. Auf die Uhura-Spock-Beziehung hätte man aber verzichten sollen. Das Verhältnis zwischen einer Studentin und ihrem Dozenten konterkariert meiner Ansicht nach das, was man mit Uhura ausdrücken wollte: Sie ist eine kluge und selbstbewusste Frau. Nur kommt es durch diese Beziehung eher so rüber, als käme das Selbstbewusstsein nicht von ihrer Qualifikation im Job, sondern von ihrem Können im Blow Job bzw. im Bett ihres Ausbilders/Vorgesetzten. Und warum Dr. Marcus einmal ganz kurz in Unterwäsche zu sehen ist, war mir schon klar. Ich muss es aber nicht gut finden. Im Übrigen hat man die Entkleidungsszene von Uhura im letzten Film deutlich glaubwürdiger rübergebracht.
7. Mit einem lustigen Scotty kann ich mich durchaus abfinden, aber man sollte es eben auch nicht übertreiben. Vor allem sein neuer Freund ist so nervig wie Ja-Ja-Bings in SW! 😉
8. Stimmt, Humor ist stets subjektiv. Man muss nur aufpassen, dass es irgendwann nicht zu viel wird mit dem Humor bzw. dass man diesen ausgewogen verteilt. An einigen Stellen hatte ich einfach das Gefühl, dass zu viele „Witze“ rausgehauen wurden.
9. Zwischen einer Hommage und einem Plagiat verläuft manchmal nur eine schmale Grenze. Im Ansatz war die Szene vielleicht sogar originell, aber Spocks „Khaaaaaan“ war dann doch etwas zu viel für mich. 😉
10. Man darf schon noch Flugzeug- oder Raumschiffabstürze in Filmen zeigen, aber die Einstellungen und Farbgebung war doch – in meinen Augen – sehr dicht am 9/11 dran. Wenn man all die Anspielungen an den War on Terror im Film bedenkt, gehe ich einfach mal davon aus, das die Parallele beabsichtig war, genauso wie der Anschlag auf das Turmgebäude (WTC?) des SF-HQ. Vielleicht habe auch nur ich die Parallelen so wahrgenommen, aber trotzdem bin ich gespannt, wie das in den USA rezipiert wird. 😉
11. Okay, da haben wir eben total unterschiedliche Meinungen. Ich fand Spocks Verhalten höchst unlogisch. Und zu den Manöverdüsen: Ich bin alles andere als ein Technikexperte, aber Manöverdüsen gibt es auch heute schon ohne Antimaterietechnologie. Und in wohl allen Science-Fiction-Filmen haben die noch immer funktioniert, selbst wenn die Hauptenergie und der Computerkern offline waren.
Ach ja: Ob die Bruce-Alfred-Szene jetzt dem Geist der Batman-Comics entsprochen hat oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Das war auch nicht mein Argumentationspunkt. Dieser war vielmehr, dass die Szene verdammt gut geschrieben und verdammt gut gespielt war. Punkt!
Außerdem glaube ich, dass es wesentlich schwieriger ist, den Geist eines Comics in eine Realverfilmung zu übersetzen als den Geist alter Star Trek Filme wenigstens in gewisser Weise in neue Star Trek Filme mit einfließen zu lassen. Abrams Filme sind alleine von den Settings her kaum noch als „Star Trek“ zu bezeichnen – man könnte diese auch „Earth Trek“, „Time Trek“ oder „Star Trek: where many people have already gone before“ nennen! 😉
Abrams hat sein Paralleluniversum stets damit gerechtfertigt, neue Dinge machen zu können. Schlussendlich sind seine neuen Dinge jedoch nur uminterpretierte Events aus der „normalen“ Zeitlinie. Ich weiß nicht, ob ich das als genial bzw. originell oder vielmehr als erbärmlich unkreativ und Eingeständnis, keine eigenen Ideen zu haben, werten soll. Im Prinzip hat Abrams doch nur ein Sammelsurium aus TOS, TNG und DS9 Elementen gemacht und diese in einer Story optisch neu zusammengefasst. Das verkauft er den „Neu-Trekkies“ dann als seine Genialität. Und auch deshalb ist er gut bei Star Wars aufgehoben, weil er sich auch da aus den Ideen anderer bedienen kann. Ich finde Abrams einfach nur unkreativ.

@Trekkie84:
Ich glaube, im Kern sind wir voneinander gar nicht so weit entfernt, von einigen eher nebensächlichen Details abgesehen (nach deiner Definition wäre übrigens selbst Marie Curie eine „dumme Bitch“ *g*), aber wir gehen wohl mit sehr unterschiedlichen Erwartungshaltungen an die Star Trek-Filme heran. Bei mir gibt es vor allem zwei Gründe dafür, daß mir Abrams‘ Filme nicht nur als Sommerblockbuster, sondern auch als Star Trek-Filme gefallen:
1. Ich war schon immer ein sehr neugieriger Mensch und freue mich deshalb, wenn Filme- oder auch Serienmacher einen Originalstoff (ob er nun literarisch oder filmisch ist) neu interpretieren und dabei vielleicht sogar ein paar vermeintliche Sakrilege begehen. Das soll natürlich nicht heißen, daß ich das dann letztlich alles gut finde, aber ich bin grundsätzlich sehr offen für solche Versuche, während viele Hardcore-Fans die kleinsten Änderungen schon als Weltuntergang empfinden (z.B. bei den „Herr der Ringe“-Filmen).
2. Wie es auch schon von anderen hier erwähnt wurde, sind Star Trek-Filme und Star Trek-Serien für mich zwei ganz unterschiedliche Seiten der gleichen Medaille. Bei einer Star Trek-Serie wäre ich über eine Story wie in den Abrams-Filmen fraglos enttäuscht (ich gehöre beispielsweise zu jenen, die bei der Xindi-Storyline in „Enterprise“ lautstark geklagt haben: „Das ist nicht mehr mein Star Trek!“ ;)), aber die Filme sind für mich von jeher „nur“ ein launiges Zwischenspiel. Vieles von dem, was du an „Into Darkness“ kritisierst, würde in einer Serie garantiert ausführlich und mit etwas Glück sogar vielschichtig beschrieben, bei einem Zwei-Stunden-Film kann man das aber nunmal nur rudimentär machen, solange es sich nicht ausdrücklich um ein Charakterdrama o.ä. handelt – und das dürfte bei Genrefilmen nur in den allerseltensten Fällen kommerziell funktionieren. Hier wird vom Publikum einfach gefordert, gewisse logische Entwicklungen als gegeben hinzunehmen, auch wenn sie nicht ausdrücklich gezeigt werden (dazu zählt für mich in einem gewissen Rahmen auch Kirks Aufstieg innerhalb der Sternenflotte).
Klar, Nolan ist ein besserer Autor und Regisseur als Abrams (wenngleich mir selbst Nolans Filme einen Tick zu actionlastig sind), aber so ein Ausnahmetalent gibt es eben nicht so oft. Abrams ist ein Guter, und ich bin mir ziemlich sicher, daß er bei einem dritten Star Trek-Film (er wird ja wohl nur noch als Produzent beteiligt sein) stärker an die alten Stärken des Franchise angeknüpft hätte – das Ende deutet es ja bereits an. Abrams und sein Team mußten sich halt entscheiden: Hat „Star Trek“ als Einführung der neuen Crew ausgereicht oder rundet man diese mit einem zweiten Film ab? Die Wahl fiel offensichtlich auf letztere Option, denn zumindest für mich ist „Into Darkness“ genau das: Der Abschluß der Einführungsphase des „neuen“ Star Trek. Die Figuren und ihre neuen Darsteller sind nun mithilfe des Rückgriffs auf eine bereits bewährte Story endgültig eingeführt, sie harmonieren (IMHO) prächtig miteinander und werden vom Großteil des Publikums angenommen. Jetzt kann man sich voll … okay, ich will realistisch bleiben: Jetzt kann man sich stärker auf eine überzeugende Handlung und Figurenentwicklung konzentrieren und eben auf den eigentlichen Forschungsauftrag der Sternenflotte. Sollte der nächste Teil dann doch wieder eine reine, anspruchslose Action-Achterbahnfahrt werden, dann werde ich ebenfalls auf den Zug der hart Kritisierenden aufspringen. Aber nach gerade einmal zwei (gelungenen) Vertretern dieser Art ist das in meinen Augen einfach zu früh.
Und wenn der anhaltende Erfolg von Abrams‘ Star Trek-Filmen uns irgendwann auch wieder eine neue Serie beschert, dann hat J.J. seinen Zweck doch mehr als erfüllt, oder? 🙂

Ich habe den Film noch nicht gesehen, habe aber, wie bereits 2009, gar nicht die Erwartungshaltung, der Film könne thematisch anspruchsvoll und auf TNG-Niveau sein. Selbst die TNG-Filme hatten kaum etwas mit der Serie zu tun (und sogar die letzten beiden TNG-Staffeln waren eher schwach und wenig jean-lucig). Ich erinnere mich noch, wie irritiert ich über „First Contact“ bei seiner Kinopremiere war. Ein Actionfilm auf einer neuen Enterprise mit Charakteren, die sich weitgehend von der Serie unterschieden (in der Synchronfassung kam noch der schwer verdauliche Wechsel der Riker- und Geordi-Sprecher hinzu).

Man kann heute keinen SciFi-Film mehr für ein Nischenpublikum drehen, zumal der Star Trek Boom der 80er und 90er vorbei ist und Star Trek Fans allein die Produktionskosten nicht wieder einspielen. Es gibt keine Mittelklasse-Produktionen mehr, wie sie ST 2 bis ST10 waren. Ein Film kostet heute entweder 20 Millionen (Dustin Hoffmann im Gespräch mit Meryl Streep) oder 200 Millionen (Blockbuster). Dazwischen gibt es wenig. Moderne SciFi-Filme können nur noch in der Blockbuster-Liga spielen und müssen daher für die junge Masse konzipiert sein. Storytechnisch darf man da nicht viel erwarten.

Hier wird nur die Marke Star Trek benutzt, um für einen gewöhnlichen Blockbuster die nicht zu unterschätzende (aber sinkende) Zahl der Trekkies als Zuschauer zu gewinnen. Die Trekkies sind sozusagen das Abfallprodukt, die noch 70 Millionen mehr in die Kasse spülen. Die restlichen 400 Millionen müssen durch die üblichen Blockbusterfans eingespielt werden. Ich glaube nicht, daß irgendeiner der Beteiligten den Anspruch hat, die ursprüngliche Star Trek Idee fortzuschreiben. Deshalb gehe ich auch nicht mit dieser Erwartungshaltung ins Kino. Wenn ich einige Anspielungen auf das alte Star Trek wiederentdecke, genügt mir das völlig.

Ich hatte immer die Hoffnung, man würde noch einmal mit geringen Kosten TNG-artige Kammerspiele als Direct-to-DVD/Bluray-Produktion bringen. Oder einen jährlichen einstündigen TV-Film, z.B. zu Weihnachten, mit einer tiefsinnigen Story und ohne kostspielige Special Effects. Dieses Jahr eine schöne altmodische TNG-Story, nächstes Jahr Shatner und Nimoy, etc.. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich das finanziell nicht lohnen würde. Die Fans rasten ja schon vor Freude aus, wenn „Angriffsziel Erde“ als Einzel-Bluray ausgekoppelt wird.

Warum glauben soviele, dass Blockbuster automatisch eine schwache Story haben müssen? Vielleicht sehe nur ich es so, aber ich fand alle drei Batman-Filme von C. Nolan sowohl inhatlich sehr vielschichtig, aber dennoch sehr actionreich, unterhaltsam und optisch auf dem höchsten Niveau. Es gibt nun mal sehr wenige Leute in Hollywood, die geistigen Anspruch mit toller Action verbinden können. Abrams gehört definitiv nicht dazu. Hätte sich Paramount um die richtigen Leute bemüht, könnte man auch die Alt-Trekkies wieder versöhnen. Der Fisch stinkt vom Kopf her, sprich bei Paramount sitzen einfach die falschen Leute in der Chefetage…

Lang und weilig:
Was macht uns Menschen aus?
Ist es der aufrechte Gang? Ist es das Volumen des Cerebrums? Ist es – wie manche meinen – die Göttlichkeit, die uns inne wohnt?
Nein, in meinen Augen, ist es die Gabe, zu empfinden. Erst in der Empfindung wird das nackte Objekt zur Herzenssache. Erst wahrgenommen. Und bezeichnet. Gedeutet. Verformt. Gelebt.
Weil die Welt dort draußen in ihrer Objektivität in jedem Falle von unseren abslout unterschiedlichen Bezugspunkten aus immer als relativ empfunden und gelebt wird, gibt es keinen Königsweg.
Aus der Leere entsteht ein freier Gedanke. Und aus diesem mit der Kreativität unseres Geistes die Kunst. Und mit ihr ein Kopfschütteln. Und ein Kopfnicken. Und mit ihr Ärger. Und mit ihr Freude. Ob der Bestätigung. Ob des Überdrusses. Ob der Ablehnung.
Jede Kunst verdient seine Berechtigung.
Jeder Gedanke seine Freiheit.

Kurz und knapp:
Lasst ihn (Dschey-Dschey) doch machen. Die Gedanken sind frei.

Sehr interessante Diskussion. Ich möchte meinen Kommentar von oben keineswegs revidieren, aber ich möchte an dieser Stelle doch mal etwas pro Adams anfügen. Abgesehen von seinen dämlichen Blendeffekten macht er Ja eine technisch herausragende Arbeit. Ich liebe die Serie Lost, alles andere von ihm habe ich leider nicht gesehen. Doch man sollte bei aller Kritik an seinem Film sich mal folgendes durch den Kopf gehen lassen:
Als TNG kam, hieß es, das wäre kein richtiges Star Trek. Als DS9 kam, war das wiederum kein richtiges Star Trek. Was haben sich die sogenannten Hardcorefans über VOYAGER und ENT ausgelassen. Und ja, auch die TNG Filme waren mit Ausnahme von First Contact nicht so doll, oder? Unter diesem Aspekt sollte man Abrams Filme betrachten. Positiv ist, dass er sich mit Erschaffung der parallelen Zeitlinie über den Canon keinen Kopf mehr machen muss. Negativ ist, dass er dieses Potential nicht nutzt. Warum muss seit Nemesis in jedem Film ein ach so armer gebeutelter Bösewicht sich an seinen Peinigern rächen, indem er die immer vollkommen unbeteiligte Föderation vernichten will??? Absolut unglaubwürdig. Jedesmal dasselbe Theater mit der Erde, die kurz vor der Vernichtung steht, weil Shinzon von den Romulanern gequält wurde, weil Nero nicht kapieren wollte, das die Föderation eben nicht für die Zerstörung von Romulus verantwortlich sein kann und weil Khan ja eigentlich nur seine „Family“ retten will, oder so ähnlich… Wann gibt’s mal wieder ne vernünftige Geschichte? Das wäre nun mein eigentlicher Kritikansatz an Abrams, dass der dritte seiner Filme von mir aus noch bombastischer wird, aber bitte nicht schon wieder die Erde gerettet werden muss. Alles andere ist mir recht. Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination. Was mir zB gefallen würde: Kirk trifft auf den romulanischen Kommandanten aus Balance od Terror und die beiden werden in dieser anderen Realität Freunde – das wäre mal eine echte Hommage an die classische Serie. In diesem Sinne…

Wolfram, das sind wirklich interessante Gedankengänge, die du da hast! Ich kann dir nur zustimmen. Gerade in TOS wirkt der Weltraum noch größer und irgendwie teilweise auch gefährlicher als in den anderen Star Trek Serien und Filmen. Gerade in TOS gab es viele Spezies, die in den späteren Serien gar nicht oder nur sehr selten erneut aufgegriffen worden sind. Ich denke auch, dass Abrams einfach nichts aus dem enormen Potenzial, das TOS hat, herausholt. Was ich auch immer spannend fand, war der unterschwellige Konflikt, den die Föderationskolonien noch mit der Sternenflotte hatten. Viele Kolonisten fühlten sich isoliert, in ihrer Existenz bedroht und von der Sternenflotte nicht wirklich verstanden. Man denke nur an „Horta rettet ihre Kinder“. Interessant waren auch Folgen wie „Kodos der Henker“ oder „Schablonen der Gewalt“, wo deutlich wurde, dass die Föderation nicht alle ihre Kolonien politisch unter Kontrolle hatte und es oftmals noch Abspaltungstendenzen gab. Wenn Abrams schon einen ultimativen Bösewicht als Grundlage für seine Filme braucht, warum müssen es dann immer Typen sein, die entweder schon sehr ausführlich behandelt worden sind (Khan) oder keine nachvollziehbaren Motive haben (Adm. Marcus, Nero)? In TOS hätte es auch andere interessante Charaktere außer Khan gegeben. So hätte man aus Harry Mudd z.B. einen Waffen- und Menschenhändler des Orion-Syndikats machen können und somit die in der gegenwärtigen internationalen Politik relevante Frage der „Nonproliferation“ thematisieren können. Man hätte auch einfach einen Konflikt auf einer fernen Föderationskolonie darstellen können, wo die Demokratie aus bestimmten Gründen zu einer Diktatur geworden ist und die Enterprise herausfinden muss, was da geschehen ist. Anderer Ansätze wären auch Konflikte zwischen außerirdischen Spezies gewesen, in die die Enterprise hineingezogen wird. Hier hätte man eventuell eine Anspielung auf die politische Frage der „Responsibility to Protect“ (Syrien, Libyen etc.) machen können. Am Ende hätte die Enterprise dann als Friedensvermittler fungieren können und Kirk hätte sich nicht nur durch seine Fähigkeiten im Gefecht auszeichnen können. Auch die Gorn wären interessant gewesen oder der in „The Cage“ angesprochene Konflikt um das Rigel-System. Eine andere Möglichkeit wäre die wissenschaftliche Schiene gewesen: Die Enterprise muss das Rätsel um eine bereits lange ausgestorbene Spezies lösen, an deren Hinterlassenschaften auch andere (feindliche) Spezies interessiert sind. Das wäre dann sozusagen ein „Star Trek goes Indianer Jones“ gewesen. So hätte man sowohl Actionfans als auch Alt-Trekkies, die an wissenschaftlichen Erkundungen interessiert sind, befriedigen können. Es ist wie du sagst: TOS bietet „unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination.“ Abrams muss sich vielleicht nicht vorwerfen lassen, dass er die TOS-Zeitlinie neu interpretiert, aber er muss sich durchaus vorwerfen lassen, dass er das Potenzial von TOS bisher höchstens angekrazt hat.

Während der Hälfte des Films dachte ich dann tatsächlich Abrams sei ein Kunststück gelungen. “Ok, JJ du Fuchs hast uns die ganze Zeit an der Nase rumgeführt, der wahre Bösewicht ist Peter Weller (der mich zu diesem Zeitpunkt an eine Kreuzung aus Admiral Leyton aus DS9 und Admiral Tolwyn aus Wing Commander erinnerte),
und Kirk und Khan müssen sich a’la Roosevelt und Stalin verbünden um Hitler zu schlagen. Das wäre mal ein Twist gewesen, und hätte auch im Hinblick auf Alice Eve’s Charakter soviel Potential gehabt. Manche vorzeitigen Reviews sprachen auch was von einem angeblichen Kampf gegen die eigene Regierung, also dachte ich echt, der Film würde eine Parabel auf die Ausshöhlung der Ideale der Sternenflotte in Angesicht des Terrors. Leider wird diesbezüglich aber nur an der Oberfläche gekratzt.

Unbekannte Gefilde werden leider nur kurzfristig beschritten, alles wird nach Khans Verrat relativ voraussehbar. Peter Weller ist nicht Leyton oder Tolwyn sondern eher wie ein dämlicher Klon von Admiral Dougherty (Insurrection anyone?) und lässt sich von Khan killen.

Und dann ist es wie ich es vor einem Jahr befürchtete nur noch eine einige TWOK-Hommage, nur halt mit umgekehrten Vorzeichen.
Hommage und Fanservice sind einerlei, aber die berühmte Todessequenz sowie den berüchtigstesten Schrei der Sci-Fi Geschichte zu recyceln grenzte schon beinahe an Selbstparodie. C’mon, das hatten wir schon in Family Guy. Facepalm!
Ähnlich wie der Vorgängerfilm hat Into Darkness einen starke erste
Hälfte, die dann aber leider an Schwung verliert. Und wie Khan schlussendlich gestoppt wurde war ziemlich “anticlimatic”.

OK, das klingt nach einem Rant, ist es aber nicht wirklich. Into Darkness ist sehr unterhaltsam, meilenweit besser als 80% der restlichen Film-Machwerke des Trek-Universums, die nie wussten, ob sie TV-Episoden oder Filme sein wollten.

Abrams versteht sein Handwerk eindeutig und hat einen waschechten Blockbuster abgeliefert. Ich wünschte nur, er hätte sich doch etwas mehr getraut und sich nicht wieder mal von zuviel Nostalgie treiben lassen. In diese Falle ist auch schon Bryan Singer mit Superman Returns getappt.
Potential hätte dieser Film trotz wiederaufgewärmtem Khan gehabt, nämlich zum besten Trek-Film aller Zeiten zu werden, aber so reicht es leider nur für eine
2, setzen.

Ach ja, noch eine Anmerkung zu „Roddenberry würde das alles nicht gutheißen“. Zu realistisch, düster, undiplomatisch, unoptimistsisch, gewalttätig, etc.
Dieser Kritik musste sich nicht nur Abrams aussetzen. Letztendlich höre ich sie schon seit 20 Jahren.
Immer wieder las ich Essays, die dem obigen sehr nahe kommen.
Nach TNG waren angeblich sämtliche Trek-Inkarnationen nicht mehr „richtiges Star Trek“.
DS9, Voy, ENT und die TNG-Filme. Ira Steven Behr, Rick Berman, Brannon Braga und jetzt Abrams, nach Roddenberry gab es immer Buhmänner, die es angeblich nicht kapierten.

Ich will jetzt niemandem auf die Füße treten aber manchmal habe ich das Gefühl als ob die TNG-Fans die Deutungshoheit über Star Trek für sich zu beanspruchen. Nur so und nicht anders.
Ich persönlich mag alle Trek-Serien, halte Trek für das heterogenste Franchise, das es überhaupt gibt. Dass sich die Serien und Filme dementsprechend stark voneinander unterscheiden, und deshalb eine große Bandbreite unterschiedlichster Fans unter einem Dach vereint werden müssen ist augenscheinlich. Nur dadurch, dass Trek immer mit der Zeit gegangen ist, konnte es solange überleben. Es war ja nie so, dass Trek 40 Jahre lang diese homogene Konstante war, bis eine Art Michael Bay einen großen Haufen darauf gesetzt hat.(was man in Bezug auf das Transformers-Franchise auch tatsächlich behaupten kann). Nö, Trek unterlief schon immer großen Schwankungen.
6 Serien von denen fast alle außer TNG nicht „trekkig“ genug sind? Irgendwas stimmt nicht an dieser Bilanz.
Man sollte das Ganze mal in Zukunft etwas lockerer sehen.

Das eigentliche Problem, welches ich mit den neuen beiden Filmen habe, ist die Entscheidung für ein Reboot/ Remake.
So etwas kam bei Star Trek höchstens in einzelnen Episoden vor, als „Was wäre wenn“- Geschichte. Was dort auch gut funktionierte.
Bei grösseren Einschnitten gab es immer eine neue Crew und ein neues Schiff und mit diesen Vorraussetzungen auch neue Geschichten.
Mit Abrams hätte man einen guten Zeitpunkt gehabt eine neue Crew samt Schiff zu etablieren. Statt dessen gibt es nun schlecht aufbereitetes, neu zusammengequirltes „Altes“. Für mich ist einfach kein Fortschritt erkennbar.
Was kommt nach „Into Darkness“? Ich befürchte erstmal gar nichts. Und somit hätte eigentlich niemand etwas gewonnen. Die Fans, die die neuen Filme mögen, haben 2 neue Filme, mehr nicht. Und die anderen, die mit der Abrams- Variante nichts anfangen können, gehen leer aus.
Mein persönliches Star Trek geht momentan leider „into Darkness“.
Noch ein paar Anmerkungen, ich habe oft gelesen, dass die Technik des Films so hoch gelobt wird. Ja, die Technik ist gut. Aber Leute, wir befinden uns im Jahr 2013 und der Film ist als Blockbuster angesetzt. Die Zeiten, in denen Filme solchen Formats mit schlechter Technik ins Kino kamen, haben wir zum Glück seit ein paar Jahren hinter uns gelassen. Gute Technik und Effekte sind für mich inzwischen Basiswerk.

Mal eine Frage zum ersten Abrams Star Trek:
Ich habe diesen Film erst später auf DVD gesehen und im Vorfeld den dazugehörigen Comic „Countdown“ gelesen. In diesem wird die ganze Vorgeschichte aus dem Original-Universum erzählt, also was mit Romulus passierte, wer Nero eigentlich ist, was für ein Schiff er da eigentlich fliegt, sowie die ganze Spock Geschichte.
Somit war die Handlung des Films für mich deutlich klarer.
Nun zu meiner Frage, kennt ihr diesen Comic? Und wenn nein, habt ihr euch beim Anschauen des Films nicht gefragt, was dass alles soll?
Übrigens ist dieser Comic wohl offiziell Kanon, also richtiger Teil der Star Trek Timeline.

Thank you! I love you. By the way, Google Translate works wonders. Join the discussion on IMDB and post reviews and ratings on IMDB, Rotten Tomatoes and Metacritic. Don’t be afraid to dislike this film just because the mainstream media treats JJ Abrams like a prophet. Check out the group and page Star Trek Into Bleakness on Facebook. Join the party!

Hallo Malte!

Danke für deine Kritik. Es ist DEINE Meinung und die hast du klar und schlüssig zum Ausdruck gebracht. Dass dich andere für diese Meinung kritisieren ist für mich nicht wirklich nachzuvollziehen. .

Es muss doch erlaubt sein (Klammer: flammendes Lichtschwert in der Hand auf dem Berggipfel stehend. Klammer Ende) seine EIGENE Meinung zu vertreten. Du hättest es dir leicht machen können indem du einen allgemeine leicht positive Kritik geschrieben hättest. Dann wären alle zufrieden gewesen. Aber du hast eben deinen eigenen Standpunkt und den sollst du auch weiterhin vertreten. (Klammer: Das Lichtschwert flackert und geht aus.)

Daher: Weiter so und nicht unterkriegen lassen.

Bei Batman, ich hoffe das geht jetzt runter wie Öl! © Trekcast!

Stefan

Hallo Stefan,

das geht runter wie Öl. 😉

Spaß beiseite: Danke für Deine Unterstützung! Genauso ist es: Meine Meinung ist nur ein Beitrag zur Diskussion, wie es schon im Vorspannsatz nachzulesen ist. Trotzdem freue ich mich auch über alle anderen Diskussionsbeiträge – auch und besonders über jene, die für den Film Partei ergreifen. Ich habe hier einige Punkte gelesen, die ich hochinteressant fand, die mich in mancherlei Weise neu ins Grübeln brachten. Also einen herzlichen Dank an alle, die sich konstruktiv beteiligt haben!

Hallo Malte!
Und natürlich auch ein „Hallo“ an das ganze Forum!

Warum produziert Hollywood solche Filme? Sind die Filmemacher alle dumm oder unfähig?

Nein, das ist nicht der Grund!

Hollywood liefert nur eine Reflektion unserer tatsächlichen Mediengesellschaft.

Eine Erklärung für all das findest du auch in dem (leider nur englischen) Buch The Hollywood Economist: The Hidden Financial Reality Behind the Movies von Edward Jay Epstein.

Hier aber ein paar kurze (leider wieder nur englische) Links mit den wichtigsten Punkten:

Why Hollywood Does Not Make Movies For Adults

Zitat: To make it work, the studios look for a group of people that both regularly tune into TV programs on which the studios can afford to buy commercials and who can be motivated by a 30-second ad to leave the comfort of their houses to go to the multiplexes. And for better or worse, that means teenagers.

http://www.edwardjayepstein.com/boxofficefiction.htm

The End of Originality

Zitat: In Hollywood, originality is anything but a virtue.

http://www.edwardjayepstein.com/retreads.htm

Und besonders überraschend, ein Blick auf die Finanzen der Kinos:

„The Real Secret Is The Salt“

http://www.edwardjayepstein.com/archived/popcorn.htm

Viel Spaß beim Lesen – es ist wirklich faszinierend. (Hi, Hi .. doppelter Wortsinn.)

Die Zukunft guter Geschichten liegt daher nicht im Kino – sondern überraschenderweise im Fernsehen. (Von den Sopranos, über Mad Man bis hin zu SHERLOCK (BBC) ….

Stefan

Hallo,

ich bin ja nun auch mehr oder weniger Trekkie seit 23 Jahren und habe nun den Film bereits am Freitag gesehen. dazu muss ich sagen, ich habe noch nie einen 3D-Film gesehen, weil ich nur ein sehendes Auge habe. Aber das wäre dann der erste ST-Film gwesen, den ich nicht im Kino hätte sehen können, deswegen entschloss ich mich, es mal zu versuchen. Und was soll ich sagen, mit der Brille gehts eigentlich ganz gut, ich sehe also quasi nur das Bild der einen Seite…ganz normal, wie ich auch schaue. Die 3D-Tauglichkeit von INTO DARKNESS kann ich also nicht beurteilen, ich kenne keine Räumlichkeit.

ACHTUNG, ab hier Spoiler-Gefahr!
Zum Film an sich:

Ja, es ist kein Star Trek mehr wie früher, aber gut, das war bei TNG so, dann bei DS9, dann bei VOY und dann bei ENT sowieso. Gemeckert haben immer viele, weil sich Neues von Altem unterschied. Dass das neue Star Trek nun so krass umgestaltet wurde, ist natürlich polarisierend.

Ja, die Story ist irgendwie komisch mit Khan und so, aber mal ehrlich, die anderen Filme hatten auch oft Storys, die irgendwo etwas hanebüchen waren, trotzdem sind es gute Filme, z.B. ST IV usw.

Ja, der Film prescht die ganzen 2 Stunden pausenlos durch, aber was will man auch groß auf die Vielzahl der einzelnen Charaktere eingehen in der kurzen Zeit?!

Im Grunde mochte ich Into Darkness, man konnte ihn gut schauen und ich wurde sehr gut unterhalten. Ich mochte auch den Vorgänger, aber beide immer unter der Betrachtung als Unterhaltungsfilm, als Blockbuster eben.
Man darf eines auch nicht vergessen: Beim alten ST wurden die Charaktere durch die Fernsehserien vorher schon bekannt und entwickelten sich dort. Das ist eine völlig andere Basis in meinen Augen, als wenn ich mir 10 neue junge Schauspieler caste und mit denen eine bekannte Filmreihe völlig neu inszeniere, ohne vorher alles schon durch eine TV-Serie aufbereitet zu haben.
Ich finde unter diesen Aspekten sind die Filme eben gut.

Es gibt natürlich Dinge, die mir bei into Darkness nicht gefallen, es betrifft auch zum großen Teil beide neuen Filme:

1. Die Enterprise!
Was für ein hässlicher Pott! Die Untertassensektion ist ja noch so halbwegs OK, aber die Warpgondeln gehen gar nicht. Die Dinger sind hässlich wie sonstwas, viel zu fett, viel zu plump und verleihen dem Schiff die Grazilität eines Kohlebaggers aus dem Ruhrgebiet, von ,,schnittig“ kann keine Rede sein.

Der Warp-Effekt ist auch nicht schön, dieses ,,Plopp und Weg“ und die blaue Abgasspur sind nicht schön gemacht.

Ich mag auch den Maschinenraum Null, man sieht überhaupt nicht, was nun genau der Warpkern ist…vielleicht ist da auch ne überdimenionale Dampfmaschine drin??? Man weiß es nicht! Chekov anscheinend auch nicht so ganz….

Die Flure und die Brücke…naja, ich hätte vielleicht etwas gesetztere Farben gewählt!
Was meint ihr zu diesem ,,Flagschiff“

2. Die Uniformen!
Dieses Mischmasch der Uniformen finde ich verwirrend, aber der fiese Gipfel des Ganzen sind die Militär-Mützen der Gala-Uniform oder was das sein soll. Oben habe ich gelesen, solche Mützen wären auch in The Cage gezeigt worden, aber trotzdem ist das für mich ein NoGo, vor allem passt das auch null zur futuristischen Optik, die Abrams hier vom Federation-HQ zeigt. Es gibt zwar auch die Farbuniformen auf dem Schiff, aber warum diese ganzen grauen, graublauen und gemuschelten Uniformen? Wer da was vom Rang ist, lässt sich nur erahnen. Auf der Straße würde ich als Kadett da niemanden grüßen, weil ich gar nicht sehe, dass das vielleicht ein ein Admiral ist!

3.
Das übertrieben Flapsige !
Man merkte es ja schon im Vorgänger, man wollte hier auch die humoristische Seite nicht mehr zu kurz kommen lassen. Aber teilweise kann man die einzelnen Figuren in ihrer Position gar nicht ernst nehmen. Der Captain stolziert da rum und flirtet alles an, was lange Haare, Beine und nen Rock hat oder irgendwo wie ne Frau aussieht. Scotty ist zwar ganz nett gespielt von Simon Pegg, aber irgendwie ist er zu übertrieben dargestellt, Bei Mission Impossible ist sein Charakter ähnlich dargestellt, manchmal sogar fast gleich, finde ich, aber da hat es gut gepasst. Nun sind wir ja aber bei der Sternenflotte, wo der Chefingenieur ja auch noch Vorgesetzter von etlichen Mechanikern und sonstwas ist, aber das spielt scheinbar keine Rolle. Er kräht da die ganze Zeit rum, reißt einen Spruch nach dem anderen, pfeift seinen Kobold da immer an, das es einfach nur noch nervt.
Chekov habe ich ja schon angeschnitten, für mich der schlechteste Charakter. Kann aber auch an der Syncro liegen, ich schaue mir den Film dann nochmal auf Bluray im O-Ton an. Lustig war da nichts an ihm, auch wenn seine Tolpatschigkeit lustig sein sollte als Chefingenieur.
Auch der ganze Umgangston der Crewmitglieder untereinander lässt eine Hirarchie fast nicht vermuten. Der Captain quatscht wie ein Kneipengänger (OK, er ist ja auch einer) und haut allen auf die Schulter oder an den Oberarm mit einem lustigen Spruch dabei. Spock und Uhura flirten oder streiten sich, naja, das gibt es, aber mit dem ranghöchsten Vorgesetzten im Shuttle???
Diese Beispiele gehen den ganzen Film über, es fehlt etwas mehr Ernsthaftigkeit, vielleicht ist es auch das, was das alte Star Trek ausmachte…?!

4. Diese Blendungen (Lens Flares) andauernd und überall.
Oft liest man, das die Optik des Films toll ist usw. Mich persönlich nerven diese vielen Blendungen, Lichtpunkte oder Brechungen oder was das alles sein soll, einfach tierisch. Das erinnerte mich total an CSI Miami.

5. Das Überschnelle
Das Über-Lichtgeschwindigkeit bei Star Trek vorkommt, ist OK, so durcfhquert man den Weltraum, aber muss das auch in allen Szenen so sein? Ich habe die Klingonen kaum gesehen, da lagen sie auch schon. Wer da wie oder von wo geschossen hat, sah man kaum, es war alles extrem schnell. Das gilt für andere Szenen auch, insbesondere Kampfszenen! Gut, sie sollen wohl Schnelligkeit zeigen, aber man sollte schon noch was von den Schauspielern sehen, finde ich. Es wird angegriffen, es wird geschossen, es fallen leute um, Phaser-Einschläger von überall und nirgendwo, aber wer, was wie, wo war, weiß man nicht genau.

6. Die vielen Ungereimtheiten und Brüche mit dem alten Star Trek
Z.B. verstehe ich nicht, warum die Enterprise ins Mehr abtauchen musste, um nicht die Aufmerksamkeit der Steinzeit-Rasse da zu erregen?! Früher flog die Enterprise im Standard-Orbit oder zur Not etwas höher, aber man konnte trotzdem meist beamen oder kommunizieren. Völlig sinnfrei.

Oder die Schilde, die nicht schützen. Die Enterprise wird trotz Schilden in Grund und Boden geschossen. Wozu sind die dann?

Oder die Manövrierdüsen, die abhängig vom Warpkern sind. Ja, der Warpkern erzeugt wohl die Schiffsenergie, aber die Düsen waren schon immer unabhängig davon, liefen mit einem Hilfssystem oder sonstwas.

Transwarpbeamen usw. wurde ja auch schon angesprochen, wozu soll ich dann umständlich noch Schiffe bauen und umherfliegen, wenns doch so einfach geht? Andererseits schwirren auch überall auf der Erde fliegende Autos und Transporter rum, also da spart man sich wieder das beamen, sehr komisch.

Und eine Sache habe ich schon bei einigen alten Kirk-Filmen nicht verstanden. Gebeamt wurde immer wie wild, aber zur Enterprise wurde in diesem Film, in letzten Film und in einigen anderen auch immer mit einem Shuttle geflogen. Warum werden die Leute auch hier nicht zur Schiffswerft hochgebeamt?

Man darf generell nicht das alte Star Trek mit dem Neuen vergleichen, es sind einfach zwei verschiedene Dinge. Jetzt, wo ich mir meine oben stehenden Punkte nochmal durchlese, fällt mir auch auf, dass ich einiges doch mit dem alten ST verbinde und vergleiche, z.B. die Ernsthaftigkeit. Das darf man eigentlich nicht.

Der Film ist, genau wie sein Vorgänger, sehr erfolgreich, es sind die erfolgreichsten Star Trek-Filme überhaupt und letztendlich ist es ein Produkt, was Käufer anziehen und ihre Brieftasche zücken lassen soll. Es leben ja davon Firmen, Angestellte, usw., da verdient ja nicht ein einzelner wie Abrams oder ein Studio, sondern Tausende Arbeitsplätze hängen da dran.
Und finanziell ist Abrams sehr erfolgreich mit seinem Star Trek, das ist das, was zählt, nichts anderes.
Und ein Film nach guter alter TNG-Manier würde sich heute nicht mehr lohnen, es lockt einfach zu wenige Zuschauer. Man müsste auch dort gravierende Veränderungen vormehmen, so dass auch da wieder nicht mehr das Star Trek vorhanden wäre, wie es vorher war!

Die gute alte TNG/DS9-Zeit usw. wird nicht wieder kommen, freuen wir uns, dass es ALLE Serien nochmal auf Bluray (hoffentlich) schaffen, damit man sie noch zu Hause genießen kann. Allerdings muss ich sagen, wenn man so einige Folgen anschaut, egal welche Serie, dann merkt man dann doch jetzt allmählich, dass es doch recht gemächlich zuging.

So, nun reichts aber!

NEULICH BEI STAR TREK INTO DARKNESS

Neulich auf der Enterprise:

Admiral Marcus: „Kirk, ich habe einen neuen Auftrag für die Enterprise. Etwas Einfaches, also auch was für jemanden der noch nicht so lange ein Kommando hat und ein paar Sprossen der eigentlich üblichen Karriereleiter übersprungen hat. Fliegen sie zum Planeten Nibiru. Langstreckensensoren haben vulkanische Aktivitäten auf dem Planeten beobachtet und wir wissen von einer primitiven Spezies, die dort beheimatet ist. Ihr Auftrag ist eine reine Beobachtungsmission, also hinfliegen, Aufzeichnungen machen und dann Bericht erstatten. Denken Sie an die oberste Direktive!! Sie werden sich unter keinen Umständen dort einmischen und Gott spielen!!
Admiral Marcus, Ende“

Kirk: „Ihr habt den Admiral gehört. Sulu, wie lange brauchen wir bis Nibiru?“
Sulu: „In diesem Universum? Nun, es sind schon ein paar Lichtjahre….so 10 Minuten. Wenn wir mittlere Geschwindigkeit fliegen.“
Kirk: „Setzen sie Kurs, Warp 5.“
Spock: „Captain, wir könnten den Vulkanausbruch verhindern, ich habe da Pläne für eine Eisbombe.“
Kirk: „Sehr gut Spock. Aber wäre das nicht gegen die oberste Direk…..ach was solls, bauen Sie das Ding. Aber Beeilung, wir sind gleich da.“
Chekov: „Captain, soll ich das Schiff in den Standard-Orbit bringen, wenn wir den Planeten erreichen?“
Kirk: „Standard, hmmm, ich weiss nicht. Zeigen sie mir mal die Planetenoberfläche. Aaaah, ein Küstengebiet und Meer. Tiefes Meer. Chekov, Sie werden auf Standard-Periskop Tiefe gehen.“
Chekov: „Sie…, sie meinen, wir tauchen mit dem Schiff?“
Kirk: „Klar, so können uns die Einwohner garantiert nicht sehen und wir können unbemerkt die Mission durchführen.“
Scotty: „Aber Captain, das Schiff ist eigentlich nicht dafür gebaut auf Planetenoberflächen zu landen.“
Kirk: „Wir landen ja auch nicht, wir tauchen!!“ Pille, wir zwei gehen auf die Oberfläche und lenken die Einwohner ab, damit niemand etwas von Spock mitbekommt.“
Spock: „Das wird nicht notwendig sein, Captain. Die Bombe werden wir mit Hilfe des Shuttels platzieren, welches im Rauch über dem Krater nicht sichtbar sein wird.“
Kirk: „Papperlapapp Spock, sicher ist sicher. Es wird schon nichts passieren.“
Spock: „Aber denken sie an die oberste Direktive, sie dürfen unter keinen Umständen von den Einwohnern gesehen werden.“
Kirk: „Natürlich, Spock….natürlich.

(Schwenk auf ein Licht einer hinteren Station…..Lens-Flare-Effekt…..Szene Ende)

Neulich bei Sektion 31:

Handlanger: „Sir, der Admiral hat sich gemeldet. Er hat einen 200 Jahre alten Mann aufgetaut, der uns ein Schiff bauen kann, welches unseren technischen Stand bei weitem übertrumpft. Wir sollen einen geheime Geheimstation für den Bau des Schiffes, äääh bauen.“
Sektionsleiter: „Ausgezeichnet, die wird er bekommen. Veranlassen Sie alles notwendige. Keine Sensoren, keine Fenster!!“
Handlanger: „Ääääh, Sir? Keine Sensoren, keine Fenster?“
Sektionsleiter: „Sie ist geheim, sie Vollidiot!! Wer in der Galaxis, soll Sie finden? Und jetzt gehen Sie.“

(Der glatzköpfige Sektionsleiter dreht sich zum Fenster….ein lautes „Muhahahaha“ ist zu hören…er streckt den kleinen Finger der rechten Hand aus und führt ihn zum Mundwinkel…Schwenk auf eine Deckenlampe….Lens-Flare-Effekt….Szene Ende)

Kein Problem. „Into Darkness“ ist gutes Popcorn-Kino, da machst du nicht viel falsch (außer wenn du Popcorn-Kino generell blöd finden solltest 🙂 ).

Wirklich hilfreich wäre, wenn du den Vorgänger „Star Trek“ aus dem Jahr 2009 gesehen hast, denn dort werden alle Charaktere eingeführt, die Beziehungen der Charaktere zueinander werden ausgearbeitet, und es gibt auch ein paar Szenen in „Into Darkness“, die ohne den ersten Film komplett im luftleeren Raum stehen würden.

Das Schöne an diesem „Reboot“ ist es ja, dass man eben kein Vorwissen braucht, weil dieses neue Star Trek in einem Paralleluniversum spielt.

Es gibt zwar haufenweise Referenzen und Anspielungen auf die zahlreichen älteren Filme und Serien in „Into Darkness“, aber der Film erfordert eben kein Vorwissen. Es ist, meiner Meinung nach, eher so, dass man halt etwas mehr schmunzeln kann als die Star Trek-Neulinge, wenn irgendwo von einem „Mudd“ Abenteuer die Rede ist oder wenn das Modell einer bestimmten, älteren Enterprise irgendwo steht, aber nichts davon ist notwendig, um „Into Darkness“ zu verstehen, weil der Film innerhalb des neuen Star Trek funktioniert und weil er auch in sich schlüssig und nachvollziehbar ist.

Kurz gesagt: Schau ihn dir einfach an, und wenn du meinst, dass ich Blödsinn geredet habe, meld dich hier später wieder. 🙂

Hi Leute,

ich bin kein „Fan“ oder würde mich auch nicht als Trekkie bezeichnen,
Habe aber alles Serien von TOS bis Enterprise gesehen auch alle Filme natürlich. Mir hat immer die moralische und meist mehr intelligente Story immer gefallen und die Action war immer nur Zweckmäßíg nicth überproportoniert.

Ich empfinde die neuen Star Trek Filme als Beleidigung und Vergewaltigung des Star Trek Gedankens. Hier wirs die dumme Mainstreammaße durch Action geprügelt um Unterhalten zu werden.
In den alten Serien und Filmen hat man immer bestimmte Perspektiven bekommen und wurde teilweise mehr zum Nachdenken angeregt.

Hier kommt nur Action, Sprüche.. keine Moral, Keine Auflösung nur geballer und phrasendreschen. technologien werden nicht weitergesponnen oder aufgegriffen, wie es in den Serien und Filmen genutzt wrude. Für mich ist das nicht SCI FI .. Sci Fi zeichnet sich dadurch aus, dass Technologie und Zukunftsvision möglich sein könnten..

Sex Gewalt Action.. das neue Star Tek…
für mich endete das Star Trek Universum als Data „starb“…

es war schon sehr schmerzhaft zu sehen wie die gute Enterprise Serie mit Archer auf 5 Staffeln heruntergeprügelt wurde. das war noch Star Trek .

Hallo,

ich sah den Film damals im Kino und Gestern auf DVD, gewissermaßen gezwungen.
Meine Freundin, die mich stets belächelte, eben wegen Star Trek, findet die neuen Filme super.
Dies kann ich nicht, ich hasse sie. Muss man halt auch mal sagen können.

Nicht das Star Trek immer wissenschaftlich, sei es dieses Technobabbel oder irgendwelche Raumanomalien, war es doch im alten Trek so, dass (bis auf Voyager) die Storys mit den fiktiven Anomalien usw. zumeist logisch konsistent waren.

Wenn ich da nur an Sar Trek von Abrams denke, da taucht ein Schiff aus einem schwarzen Loch auf, wo bleibt da noch die Sciience? Oder das Ende, in der die Enterprise auf Warp nichteinmal der Gravitation des schwarzen Loch entkommen kann und dies nur mit einer Explosion stattfindet, da fehlte es an den Grundlagen physikalischen Verständnisses, sowas gehört in Sci-Fi Filme der 20-30er Jahre. Und hier komme ich gleich zu Into the Darkness. Der Dreadnaught schießt die Enterprise fast in Stücke, Scotty schreit: DIe künstliche Schwerkraft ist ausgefallen. Da war die Enterprise noch in der nähe des Monds und hoppla, 5 Sekunden später stürzen sie auf die Erde. Wieder keine Ahnung von Physik und ich meine hier einfache Schulphysik, eher wäre die Enterprise auf den Mond geklatscht. (Wirkunsprinzip)

Die meisten Star Trek Filme hatten ihre Nebendarsteller, nicht alle konnten einbezogen werden, so waren die Hauptakteure Spock und Kirk, Picard und Data. Aber trotzdem versuchte man die anderen auch einzubeziehen. Naja bis auf Beverly Crusher.
Bei den Abrams Filmen ist es klar nicht anders, aber was da zwischen den Rollen ab geht ist kein Tiefgang, keine Diskussionen ob richtig oder falsch, moralisch bzw. was das heißt richtig oder falsch, moralisch. Die Aktionen der Akteure bei Abrams sind in drei Typen einteilbar, je nachdem was passst: Sprücheklopfer, Schläger, Heuler, so sind auch die ganzen Dialoge aufgebaut. Die Sprücheklopfer-, die zum Heulen-, die ich schalg dich Tod, nein ich dich – Dialoge.

Da wurde in dem Film verzeweifelt versucht Metaebenen zu schaffen, die Umsetzung war ein Witz. Dieser viel beschworene Vater-Sohn Abschied zwischen Kirk und Pike war ein Witz, es wurde garnicht wirken lassen, soondern etwas in die Luft gesprengt.

Die Kullissen der Stadt waren auch etwas für sich. Mal ehrlich in sowas will ich nicht leben, denken wir an das Star Trek vor Abrams, San Francisko, die Starfleet Academy, weite grüne Parkanlagen, an Deep Space Nine, wenn Benjamin seinen Vater besuchte, es wirkte real, glaubhaft. Die Stadt in Abrams Into the Darkness kommt mir wie ein Krankenhauskorridor vor, steril, man könnte dies auch als Technik-Kritik auslegen, der Mensch eingemauert durch Technikund Beton, aber dafür verschwendete man keine Zeit im Film, ich bezweifel überhaupt, dass die Autoren daran dachten.

Dann knallt ein Raumschiff auf die Stadt, wieviele Tode gab es da, kein Wort darüber.
Ich hör jetz mal auf, ich muss mich einfach damit abfinden, dass Star Trek Tod ist, jedenfalls für mich. Aber denkt mal über das nach:

Malboro warb mit Freiheit, es war eine Mogelpackung, Drogensucht hat nichts mit Freiheit zu tun. Genauso empfinde ich es bei Abrams.

Er hatte keinen Bock sich mit Trek zu beschäfftigen, auseinanderzusetzen, deshalb dieses Reboot

Aber eine Kritik muss ich entkräften. Es wird ja oft das militärische Gehabe bei Abrams Trek bemängelt, jedoch ist dieses Militärgehabe auch bei DS9 sehr wohl vorhanden und das nicht minder.

Gruß

Hallo,

also ich finde den Into Darkness echt grausam. J.J hätte sich anstatt eines reboots mal was einfallen lassen sollen anstatt vorzugeben Star Trek zu kennen. Keine Erforschung der Weiten des Alls, keine neuen und skurrilen Lebensformen und keine außergewöhnlichen Lieblinge wie Q.

Mal davon abgesehen, dass der Film mit Sci Fi nichts mehr zu tun hat, besteht er ausschließlich aus Rache. Kirk rächt Pike wegen Khan, Khan rächt sein Volk wegen der Föderation und Marcus und Spock rächt Kirk wegen Khan. Sie hätten den Film auch einfach „Rachefeldzug“ nennen sollen, dann hätte man sich das Eintrittsgeld sparen können denn damit ist die gesamte Geschichte erzählt.

Da J.J ja wahrscheinlich der Meinung war der Realitätstausch war ein genialer Geniestreich, viel ihm wohl nichts besseres ein als Khan aufzutauen, damit er als Bösewicht dem Film den richtigen Pepp gibt. Daraus ist ja wohl gar nichts geworden. Von dem ursprünglichen hinterlistigen, machtgierigen aber interessanten Kirk-Feind ist ein weinerlicher, sympathischer, einfach nicht tot zu kriegender Superschurke geworden, der aus lauter Liebe zu seinem Volk dicke Kullertränen heult.

Damit nicht genug stirbt dieser Typ einfach nicht. Wäre ja auch der Film zu ende. Die Dreadnought stürzt auf die Erde, Khan hat nicht einen Kratzer. Danach eine zünftige Prügelei mit Spock doch kein Zeichen von Schwäche. Wer die Serie kennt und Star Trek II der weiß, dass Khan bluten aber vor allem sterben kann. Sein Blut ist die reinste Wundermedizin und rein theoretisch dürfte es im nächsten Film keinerlei Krankheit mehr geben denn sie haben ja noch genug Blut von ihm in Stasis rumliegen. Aber auch hier von Forscherdrang keine Spur und nur zufällig entdeckt Pille den wiederbelebten Tribble. Stellt euch mal vor Pille hätte den toten Tribble weggeworfen ? Auch hier wird wieder nicht genügend auf die Forschungsebene eingegangen, die Star Trek eigentlich definiert. Alles passiert nur so n bissel nebenbei, damit dann das große, erstaunliche Ende kommen kann. Ui wie spannend.

Auch die Beziehung zwischen Spock und Pille ist J.J. so gar nicht gelungen. In der Serie bestand die Beziehung der Beiden zwar auf Unverständnis der beiden Rassen, trotzdem beruht sie auf Respekt und kleinen Neckereien. Bei J.J. wirkt es aber so, als ob Pille Spock regelrecht böse verachtet und all seine Entscheidungen belächelt und in Frage stellt.

Gene Roddenberry hat immer darauf geachtet, dass die Zukunft bunt und naturgebunden wirkt, dass die Föderation die Natur erhält. Auch wenn der Film Into Darkness heißt, ist das noch lange kein Grund für J.J. die Städte aussehen zu lassen als wären sie von den Borg assimiliert worden.

Und dann der Bringer: die Abschlussszene. In Star Trek II bekam man tatsächlich ein Gefühl dafür wie wenig Zeit Spock hatte um die Enterprise zu retten und nur wenige Minuten bis er den Tod erleidet. Aufgrund seiner stärkeren Robustheit dem Menschen gegenüber war es logisch, dass nur Spock die tödliche Strahlendosis für wenige Minuten aushalten konnte. In Into Darkness jedoch hüpft und klettert Kirk erst einmal eine gefühlte halbe Stunde durch das halbe Schiff und schafft natürlich den weiten Weg wieder zurück, damit die Sterbeszene so dramatisch wie möglich gezeigt werden kann. Auch hier entsteht beim Zuschauer kein Gefühl für die gefährliche Situation und die Nähe des Todes durch die Strahlung. Und sind wir mal ehrlich: der Satz von Spock in Star Trek II „all das vergiss bitte nie“ hat uns doch freudig und hoffnungsvoll auf den nächsten Film gestimmt.

Aber seit Star Trek VI haben alle Filme ein richtiges Ende und es gibt keine verräterischen Zeichen mehr auf den nächsten Teil. Mit Data in Nemesis ist Star Trek ebenfalls verstorben und warum sie damals da nicht weitergemacht haben ist mir ein Rätsel. Immerhin ist Bevor noch da und die Crew noch nicht im Ruhestand. Mir persönlich hat noch ein Filmmix aus Enterprise und Voyager gefehlt, gerade weil die Voyager sich wieder im Alpha Quadranten befand. So viele interessante Charaktere, dessen Weiterentwicklung sich gelohnt hätte zu verfilmen. Finde ich zumindest.

Vielleicht findet sich ja irgendwann mal jemand der zum Ursprung von Star Trek zurück findet und dies modisch schafft umzusetzen.

LG Ines

Also mal ehrlich gestern into the datkness das erste mal gesehen aberwitzig.. katastrophal .. ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll .. nemesis War nicht toll der erste neue Star trek um es vorsichtig zu sagen gewöhnungsbedürftig aber was hier als Story erzählt wird erschließt sich mir einfach nicht .. dumm .. auch 8n einem paralleluniversum warum spricht die junge Uhura z.b perfekt klingon obwohl sie in teil 5 ein paar Worte stammelt um die Passage 60ern gewährleisten.. warum ist Khan im neuen Film schwazhaarig und frei und passt vom look and fiel einfach null ?? nur eine von vielen ungereimtheiten. . Ich mag die meisten abrams folgen .. aber der Film ..echt null .. nur eins Star trek 4 vs into the darkness ich weiß welcher Film besser ist .. mehr Gibt es nicht zu sagen …

Schade, hätte diese Review damals gerne schon gelesen. Habe zu dieser Zeit selbst gerne gegen diesen Film argumentiert.

Mein Sohn, der mit seinen 15 Jahren die Zielgruppe des Abrams-Trek darstellt, hasst diese beiden Filme. Auch, weil er zuvor das echte Star Trek kennenlernen konnte.

Ich freue mich auf die neue Serie, die im originalen Universum spielen wird. Ich werde mir aber auch Beyond ansehen. Weil es Jubiläum ist und weil die originale Abrams-Drehbuchcrew nicht mehr am Werk war. Pegg hat das Orci-Drehbuch ungelesen in den Papierkorb geworfen und dafür möchte ich ihm Respekt zollen.

Allen die meinen TNG wäre so toll bei allen Trekkies angenommen worden sei gesagt, das damals in den Mailboxen (Internet gab es damals nicht) genauso kontrovers diskutiert wurde. Für die Meisten TOS Fans war das absolutes No Go.

Und zur ursprünglichen Rezi von Malte sei gesagt: Sehe ich anders und finde beide Teile gut und der Zeit angepasst. Vor allem die Werte, welche Roddenberry vermitteln wollte tauchen meiner Meinung hier auch auf.

Wenn ich die beiden Abrams Filme mit dem totalen Schwachsinn (ist noch höflich ausgedrückt) von Heute vergleiche (Discovery) muss ich sagen, danke JJ.

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